USA 1996 - Regie: Jan de Bont - DVD Universal - IMDb
It's the wonder of nature, baby!
Nach Daylight hab ich auch den zweiten von drei Filmen aus der Desasterbox gesehen, bei dem ich nun, im Gegensatz zu Cohens Katastrophenbeitrag (hach, diese Zweideutigkeiten!), eine gehörige Portion Erinnerungen mitbringen kann. Die Actionszenen hab ich, damals noch auf VHS, fliessbandartig immer und immer wieder verschlungen, denn die Effekte waren atemberaubend und in einer Zeit, in der ich wohl nach 200 Jurassic Park Sichtungen erstmal genug von den Steinzeitsauriern hatte, war „Twister“ der nächste grosse Streich von ILM der mich mit seinen brachialen Effekten und Hochgeschwindigkeitseinstellungen von Jan De Bont vollends beeindrucken konnte. Natürlich reicht das nach 11 Jahren aber nur bedingt um mich nochmals an den Sessel fesseln zu können wie damals. Die CGIs sind trotz des Alters weiterhin mehr als ansehnlich und auch die Kamerafahrten erinnern ein wenig an „Speed“, der noch heute blendend funktioniert. In der Beziehung hat es De Bont echt drauf.
Leider kann die Story mit der Inszenierung überhaupt nicht mithalten. Damals mag sie mir noch völlig egal gewesen sein, und deshalb konnte ich ihn mir wohl auch so dermassen oft reinziehen, aber für heutige Verhältnisse ist das echt zu wenig. Die bösen Buben fahren natürlich dunkle, blitzblanke Autos und bedienen hochmoderne Maschinen, währenddem die Guten schäbige Untersätze und selbstgebastelte Utensilien benutzen. Das ist dermassen stereotypisch, dass es einfach weh tun muss. Dazu kommt selbstverständlich noch eine gehörige Portion Unlogik, wie es sich gehört. Für mich war das gestern dennoch ganz unterhaltsam, weil ich mit dem Film soviele Erinnerungen teilen konnte. De Bont selbst sagte, dass er mehr einen dokumanterischen Film drehen wollte, als eine gute Geschichte erzählen. Sein Ziel war es, dass die Zuschauer die Naturgewalt eines Tornados hautnah miterleben können, was er in Anbetracht seines Erscheinungsdatum 1996, sicherlich erreicht hat, denn damals sind die Effekte noch mehr eingefahren als heute. Für mehr reicht es aber definitiv nicht, daran kann auch das prominente Cast nichts ändern. Diese Freakshow an Wissenschaftern war aber noch recht lustig, zumal man Philip Seymour Hoffman in einer solchen Rolle und mit diesem dämlichen Enthusiasmus nie mehr sehen wird. Gespannt bin ich aber jetzt schon auf Jan De Bonts Haifischreinkarnation Meg. Wenn das nicht mal ein gefundenes Fressen für Jan De Bonts inszenatorische Künste ist!
03.09.07
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