The Edge

12:35

USA 1997 - Regie: Lee Tamahori - DVD 20th Century Fox - IMDb


What one man can do, another can do.

Nach Once Were Warriors endlich mal wieder ein Lee Tamahori Film der mich so richtig überzeugen konnte. Seit seinem miserablen Beitrag zur James Bond Saga hat er die Kurve nicht mehr gekriegt, was ihm in Erinnerung rufen sollte, dass seine Stärken abseits der Brachialaction liegen. Mit The Edge liefert er einen waschechten klassischen Abenteuerfilm ab. Zwei Typen, die sich grundsätzlich überhaupt nicht mögen, stürzen in der nackten Wildnis ab, werden kurzerhand voneinander abhängig und müssen sich, wollen sie denn überleben, sich gegenseitig unter die Arme greifen. Als wenn der normale Überlebenskampf nicht schon genug wäre, gesellt sich noch ein hungriger und nach Menschenfleisch lechzender Grizzlybär dazu, dem sie am besten aus dem Weg gehen. Was ich an Tamahoris Film schätze sind seine wunderbaren Landschaftsaufnahmen Alaskas. Die sind, in Kombination mit dem schönen Soundtrack von Jerry Goldsmith, ein unheimlich wichtiger Part des Filmes, der sozusagen die ganze Atmosphäre aufbaut und dem Zuschauer klar macht, mit welcher Natur, die eben auch ihre tödliche Seite hat, sich die beiden Protagonisten auseinandersetzen müssen. Auch die Einrichtungen der Chalets sind eine Augenweide und schaffen das richtige Ambiente.



Anthony Hopkins läuft hier wiedermal zur Hochform auf und mimt den weisen alten Mann, der von Schriften nicht genug bekommen kann, und dessen Überlebenstipps so manchen Zuschauer gefallen werden, mit einer fast schon erschreckenden Leichtigkeit und vollkommener Erhabenheit. Beweist einmal mehr was für ein toller Schauspieler er ist. Die besten Darstellerperformances sind immer die, bei denen man sofort den Eindruck hat, dass der Akteur im echten Leben genauso ist. Wenn der Schauspieler dem Kinogänger vergessen machen kann, dass er eine Rolle spielt, dann hat er sein Ziel erreicht, was in diesem Film bei Hopkins absolut zutrifft. Alec Baldwin auf der anderen Seite ist ein guter Mitspieler, aber Hopkins ist klar der, der den Film mit seiner Darbietung trägt. Für die Dreharbeiten einen echten Bären zu nehmen war natürlich die richtige Entscheidung. Alles andere hätte der Echtheit der Naturbilder und Atmosphäre geschadet. Ein rundum gelungener Abenteuerfilm!



13.09.07


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