Dante's Peak

11:49

USA 1997 - Regie: Roger Donaldson - DVD Universal - IMDb


Why look at the computer when you can look at the real thing?

Hauptanliegen der Macher war, wie schon bei Twister, die Naturgewalt eines Vulkanausbruchs dem Zuschauer möglichst realistisch zu zeigen, was ihnen gut gelungen ist und die Mühe die sie sich gegeben haben, kann man den Leuten um Ex-Geolog und Regisseur Roger Donaldson nicht abschreiben. Denn um ihr Ziel zu erreichen, haben sie eine ganze Kleinstadt "terrorisiert", sie kurzzeitig völlig mit überzeugend aussehender Papierasche verdeckt, Strassen für die Dreharbeiten konfisziert, um die teilweise selbst gebauten Häuser nach ihrem Gusto einstürzen lassen zu können. Weil man keine passende Stadt mit dazugehörigem Vulkan gefunden hat, wurde dieser per Computer später eingefügt und das Resultat lässt sich auf alle Fälle sehen und schaut vermutlich bedrohlicher aus, als jeder echte Vulkan ausgesehen hätte. Kaum beginnt der Berg aktiv zu werden, erfährt man jede nur erdenkliche Haupt- und Nebenwirkung einer Eruption: Blitze, Ascheregen, Säureseen, Überflutungen, Lavaflüsse, Erdbeben und natürlich panisch irrational handelnde Menschenmassen (Stichwort: Grossmutter Ruth). Die Landschaft trägt auch einen wesentlichen Part zum Ambiente bei, die hier recht gut eingefangen wurde und für einen solchen Film kaum hätte besser sein können. Inszenatorisch und was die Spezialeffekte anbelangt ist Dante's Peak also zweifellos gelungen, auch wenn man einige Miniaturmodelle mit einem wachen Auge schnell ausfindig macht.


Leider hat man sich, wie schon bei Twister, zu sehr auf das Spektakel konzentriert, und dafür wohl auch Unmengen an Geld ausgegeben, den Plot jedoch vernachlässigt. Eine sich aufblühende Liebesgeschichte war schon bei Twister nicht genug. Dazu kommt noch ein flaches Ende, welches seinen Spannungshöhepunkt mit dem fulminanten Ausbruch auch schon längt gehabt hat und so dramaturgisch einfach nicht mehr ziehen will. Diese Enttäuschungen werden dafür durch Linda Hamilton und Pierce Brosnan, damals noch ganz frisch im Dienste seiner Majestät, die ein nettes Paar abgeben, gelindert, auch wenn ihre Charaktere, wie eigentlich alle im Film, absolute Stereotypen sind. Trotz dieser Mängel ein schönes Wiedersehen mit einem weiteren Kindheitsfilm.


13.09.07

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