USA 2006 - Regie: Darren Aronofsky - DVD Plazavista - IMDb
Every shadow no matter how deep is threatened by morning light.
Nach einem gescheiterten Versuch 2002 den Film unter dem Namen "The Last Man" in Australien abzudrehen, begannen die Dreharbeiten mit weniger Budget für den neu benannten Film 2004 im kalten Montréal aufs Neue. Das ist dann auch der bisher einzige Film von Aronofsky den ich gesehen habe. Requiem for a Dream hab ich mir schon oft vorgenommen, aber genauso oft dann wieder vergessen. Gerade hab ich bei TheRudi gelesen, dass eigentlich Cate Blanchett für die Rolle der Izzi und Königin Elizabeth vorgesehen war. Das wäre wahrlich die perfekteste Besetzung gewesen, denn Rachel Weisz ist zwar hier ganz in Ordnung, hat aber nie im Leben die Aura und Ausstrahlung die eine Blanchett versprüht hätte. Bei der männlichen Besetzung hat man, trotz meiner anfänglichen Skepsis, eine gute Wahl getroffen, denn Hugh Jackman lieferte hier seine erste sehr überzeugende Darstellung ab. Das hat ihm sicherlich auch für The Prestige gut getan. Schauspielerisch ist der Film also schonmal ohne jeden Zweifel erhaben.
Im Vorfeld hatte ich praktisch nur positive Resonanz hören können und deshalb wollte ich mir den Film natürlich nicht entgehen lassen, obwohl ich keinen blassen Schimmer hatte, was mich da genau erwarten würde. Die Bilder und Trailer liessen jedenfalls auf etwas Sinnliches schliessen, was am Ende auch sehr gut zutrifft. Das ist ein Film gänzlich für die Sinne, der sehr melancholisch und mit einer unglaublichen Bildgewalt daherkommt. Da hätte ich mir wirklich die HD Variante kaufen müssen. Die sehr spezielle Atmosphäre, die Erzählstruktur in 3 Zeitebenen und der, trotz seiner kontinuierlichen Gleichheit, wunderbare Score vervollständigen ein einmaliges Erlebnis. So wirklich wohl fühlt man sich beim Zuschauen aber nicht, denn die Einrichtungen, die künstlich wirkenden goldenen Lichtquellen und die Tatsache dass sich alles um die Bekämpfung von Izzis Krebses handelt, was nun wahrlich kein Freudentanz hervorbringt, erzeugen eine recht traurige Atmosphäre. Ein Film den ich erst mit ein wenig Abstand richtig lieb gewinnen werde, den man einfach auf sich wirken lassen sollte - es gibt schliesslich noch genügend Sichtungsmöglichkeiten alles zu verstehen - und ebenso ein Film, den man wohl nur mit der nötigen Offenheit für das Besondere mögen kann. Auf allen Ebenen ein einzigartiges Kunstwerk.
04.09.07
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