Rocky

18:12

USA 1976 - Regie: John G. Avildsen - DVD MGM - IMDb


You're gonna eat lightnin' and you're gonna crap thunder!

Bevor ich mir Stallones Abschlusswerk der Boxerreihe Rocky Balboa gebe, wollte ich natürlich den hochgelobten Erstling sehen bei dem er zwar nicht Regie führte, dafür aber das Drehbuch lieferte. Die ganzen Fortsetzungen spare ich mir vorerst mal. Die Erzählgeschwindigkeit von Rocky mag aus heutiger Sicht etwas schleppend erscheinen, doch ist der Film eines ganz bestimmt: Ehrlich. Keine aufgemotzten Figuren, keine in Saus und Braus lebenden Karriereleute, ebenso wenig Effekthascherei, sondern genau soviel Drive wie nötig ist, genau so viel Drive wie man ihn im echten Leben wohl erfahren würde und ein Finale, welches diese Bodenständigkeit und Echtheit endgültig zementiert.

Ich bin überhaupt kein Boxfan und verfolge diese Sportart auch in keinster Weise, dennoch konnte ich mit dem Film sehr viel anfangen. Und zwar genau weil er mehr bietet, als nur einen Blick in diese Sportart zu geben. Er reflektiert die ganze Lebenskultur dieser Bevöklerungsschicht in den 70er Jahren. Zeigt deren Probleme auf und macht jedem klar, was man mit viel Arbeit und Wille erreichen kann. Der Film traf damals den Nerv der Gesellschaft. Auch Million Dollar Baby bietet mehr als nur Boxkämpfe und genau das macht dann auch diesen zu einem bleibenden Erlebnis. Abgesehen vom Intro und dem WM-Fight wird in Rocky ja gar nicht so viel gekämpft, was sofort klar werden lässt, dass es in diesem Film eben mehr als nur ums Boxen geht.


Sylvester Stallone spielt Rocky sehr sympathisch und dem Gesamtbild des Underdogs entsprechend. Eigentlich kein Wunder, denn das Script hat er ja selbst geschrieben. Auch die Lovestory zwischen ihm und Adrian hat ihre Daseinsberechtigung, mangeln hingegen tut's ein wenig bei Burt Youngs Charakter Paulie, der mit seiner Attitüde je länger je mehr auf den Wecker geht. Carl Weathers als Rockys Gegner "Apollo Creed" hätte kaum besser gewählt werden können, vor allem jetzt auch auf Weathers Karriere rückblickend. Der Ausgang des WM-Kampfs finde ich genial, weil sowas in der heutigen Filmwelt eher selten vorkommt und auch die Inszenierung, zusammen mit dem fantastischen Soundtrack, kann sich sehen lassen, mit 30 Jahren auf dem Buckel! Zugegeben, ich bereue es fast schon, dass ich mir schlussendlich doch nicht die Box mit allen fünf Rockyfilmen geholt habe, sondern nur den ersten Teil. Vielleicht hol ich das noch nach, aber zuerst kommt jetzt mal der Abschluss des Werkes Rocky Balboa, auf den ich schon unheimlich heiss bin.



14.09.07


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