With lies, you may go ahead in the world, but you may never go back.
Brad Anderson, der sich als Regisseur von "The Machinist" einen Namen machen konnte - vor allem dank Christian Bale's physischer Hingabe -lieferte nach vier Jahren Serienregie 2008 seinen neuesten Film und beweist einmal mehr sein Talent.
Die sehr starke erste Hälfte des Filmes packt den Zuschauer sofort und wirft ihn in eine komplett fremde Umgebung, was den ersten Anreiz des Streifens ausmacht. Vertrauenswürdige Gesichter findet Hauptcharakter Jessie (Emily Mortimer) nur in ihrem Mann Roy (Woody Harrelson), bis sie im Verlauf des Filmes dann selbst zu einer dieser unsäuberlichen Gestalten wird.
Anderson gelingt es, dank toller Aufnahmen im Zug und einer ständigen Mittendrin-Atmosphäre, die Interesse des Zuschauers zu wecken. Die stärksten Szenen hat "Transsiberian" im Zug, doch jedesmal wenn dieser zum stehen kommt verliert der Film zum Teil sein Ziel und endet dann schlussendlich in typischen Genrekonventionen. Kaum tritt Kingsley in der zweiten Halbzeit in Erscheinung verpufft die bisher aufgebaute Spannung immer mehr. Altbekannte Thrilleraspekte nehmen Überhand und hinterlassen am Ende einen bitteren Nachgeschmack.
Schauspielerisch überzeugt vor allem Harrelson, der die einzige richtige Identifikationsfigur des Filmes darstellt, weil er auch der Einzige mit einer reinen Vergangenheit ist. Emily Mortimer ist darstellerisch knapp dahinter, Kretschmann spielt einen auf Türsteher, Kingsley versucht besonders oral Akzente zu setzen, Mara mimt das süsse Unschuldslämmlein (oder etwa doch nicht?) und Eduardo Noriega das Arschloch.
Schade sieht man in so vielen Filmen, dass ein sehr gutes Potential mit einem schwachen Ende verschenkt wird. Da ich aber recht tolerant bin und der Film sich in den ersten rund 70 Minuten wirklich Mühe gibt dem Zuschauer inszenatorisch was zu bieten, reicht es für ein "Gut".
Transsiberian
15:06
Eingestellt von Fox Mulder um 15:06
Labels: Ben Kingsley, Brad Anderson, Eduardo Noriega, Emily Mortimer, Kate Mara, Thomas Kretschmann, Woody Harrelson
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