Die Hard: With a Vengeance

04:28

Say hello to your brother.

Nach dem guten, aber doch in die Jahre gekommenen zweiten Teil, ging es logischerweise mit dem dritten weiter, den ich zum zweitbesten dieser Actionserie zähle. Gründer John McTiernan ist zurück im Regiestuhl und der Film bezüglich des Krawalls damit in guten Händen.

Auch bei diesem Film habe ich schon Unmengen an Sichtungen hinter mir, weshalb es schwierig ist den Film heute ohne die guten Erinnerungen zu beurteilen. Das Intro ist natürlich unvergesslich und mit dem Song "Summer in the City" von Lovin Spoonful ausgezeichnet begleitet.

McTiernan baut jedoch viele neue Elemente ein, die diesen dritten Teil eigentlich immer mehr vom wegweisenden Erstling entfernt. McClane ist zum ersten Mal nicht mehr auf sich alleine gestellt und kriegt mit Zeus (Samuel L. Jackson) einen interessanten und unvorhergesehenen Partner der, nicht nur wegen der Hautfarbe, einen tollen Kontrast ins Geschehen bringt und von L. Jackson überzeugend verkörpert wird. Weiter ist McClane nicht mehr an einem Ort, Hochhaus oder Flughafen gebunden, sondern wird vom Bösewicht durch ganz New York gehetzt, was der Serie fast schon eine neue Dimension beschehrt.

Eben dieser in Rätseln sprechende Terrorist der sich am Telefon als Simon ausgibt wird von Jeremy Irons gespielt und ist, wie soll es auch anders sein, Deutscher. Irons kommt zwar nicht an Alan Rickman's Hans Gruber vom ersten Teil heran, doch steht er, wie der Film, für mich in der Serie an zweiter Stelle. Will man wirklich was Negatives in Irons' Spiel finden, könnte man ihm seinen Akzent ankreiden, der wie eine Mischung aus Deutsch und Französisch klingt. Auf alle Fälle verrückt und das kommt bei einem Badguy immer gut.

Über Bruce Willis als McClane muss man nicht mehr viel sagen. Ich müsste lügen wenn ich behaupten würde, dass er mich mit seiner coolen Art vor 10 Jahren nicht beeinflusst hat. Er ist und bleibt DER Actionheld schlechthin. Unbestreitbar dass auch vor allem er für die konstant überdurchschnittlich gute Qualität der Die Hard Filme verantwortlich ist.

Der Film ist ungemein temporeich, hat eine tolle Mischung an Schauspielern die allesamt performen, wird nie langweilig, das Setting New York fühlt sich auch als solches an und die Storywendungen sind ebenfalls enthalten, genauso wie McClanes Fluchwörter an einem Tag bei dem er doch nur seinen Kater ausschlafen wollte. Also der ideale Actionfilm für eine Popcornsession, oder?

Nicht ganz, denn auch hier lassen sich leider einige Logiklöcher feststellen. Wenn die Logiklöcher nicht offensichtlich sind, sprich ohne weitere Überlegungen während der Sichtung nicht auffallen, kann ich darüber hinwegsehen, doch wenn sich diese schon beim Zuschauen bemerkbar machen, dann muss man dies schon in die Wertung miteinbeziehen. Vor allem der Heist-Coup von Simon's Truppe leidet an einigen Fragezeichen und hält den Zuschauer für ziemlich naiv, auch wenn der Einbruch wirklich originell ausgedacht ist, was schlussendlich über der Logik siegt.

Nach dieser erneuten Sichtung wurde mir auch klar, dass der vierte Teil aus 2007 vor allem von diesem dritten Part inspiriert wurde, denn auch hier finden sich schon einige über-halsbrecherische Actionszenen, die das Ganze fast schon comichaft werden lassen und deshalb etwas fehl am Platz wirken. Auch ist der Film in den ersten neunzig Minuten derart schnell und aufregend unterwegs, dass ihm in der letzten halben Stunde dann ein wenig die Puste ausgeht.

Trotz dieser kleineren Fehler ist und bleibt dies ein ausgezeichneter Actionfilm, der als McTiernan's letzter sehr guter Film angesehen werden kann. Er hat schon oft bewiesen dass er es in diesem Genre drauf hat und deshalb freut es mich zu lesen, dass er zurzeit einige Projekte in der Pipeline hat.

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