Max Payne is looking for something that God wants to stay hidden.
Das Videospiel zähle ich atmosphärisch zu eines der besten die es je gegeben hat. Leider kann man dies von der Adaption überhaupt nicht behaupten, denn hier ging so ziemlich alles falsch, was bei einer Verfilmung falsch gehen kann.
Angefangen bei der Story und der Atmosphäre. Abgesehen von einigen Augenblicken (!) und dem Schneegestöber kommt nie das Ambiente des Spieles auf. Die Namen der Figuren blieben zwar alle gleich, aber wenn ein Lt. Jim Bravura, der im Spiel als älterer Herr dargestellt ist, im Film dann von Ludacris gespielt wird und Mafiaboss Jack Lupino im Film zum drogenabhängigen Teufelverschnitt umfunktioniert wird, dann muss man sich echt fragen was die Typen hier geritten hat!
Das Spiel bestand zu einem grossen Teil aus Graphic Novels, welche die Story vorantrieben und Max Payne im Off erzählen liessen, deshalb ist es mir noch ein grösseres Mysterium, weshalb sie aus der Vorlage nicht mehr machen konnten. Die Story war sozusagen schon niedergeschrieben, filmt die Scheisse doch einfach runter und das Resultat wäre mit Sicherheit nicht schlechter gewesen. Schaut man über die Namensgebungen, einigen Locations und vereinzelten Storyelementen hinaus, hat der Film leider nicht mehr viel mit dem Videospiel zusammen.
Die Action überzeugt lediglich in einer guten Szene in der Tiefgarage kurz vor dem Finale, das war's dann aber auch schon. Die Zeitlupen aka Bullet Times wurden falsch eingesetzt und auch sonst wirkt alles sehr uninspiriert. Für einen Film der sich "Max Payne" nennt klar zu wenig Feuerkraft.
Über den Cast hab ich schon weiter oben geschrieben, dass es komplett unverstänliche Rollenverteilungen gibt. Mark Wahlberg wäre als Payne vom Aussehen die richtige Wahl gewesen und er hätte sicher auch das Zeug dazu gehabt, nur hat er scheinbar das Spiel nie gespielt, denn in seiner Performance fehlt so einiges. Von sarkastischen One-Linern keine Spur, geschweige denn die rauhe tiefe Stimme. Da hätte John Moore, der meines Erachtens in den Specials einen verdammt schlechten Eindruck hinterlässt, eingreiffen müssen und eben seinen Job machen. Mila Kunis, so hübsch sie auch sein mag, ist dann als Mona Sax leider ein weiterer Fehlgriff. Hier hätte ich gerne Monica Bellucci gesehen, aber dann hätte diese Produktion doch um einiges ambitionierter aussehen müssen um sie anzulocken.
Zugegeben, eine Verfilmung hab ich mir schon lange gewünscht, weil dies eines der wenigen Spiele ist, welche das Potential zu einem guten Film haben, jedoch hat man dies hier total verschenkt. Klar, die Story des Spieles ist ebenfalls kein Meilenstein (aber immernoch besser als dieser zusammengewürfelte Murks), trotzdem hätte man einen mehr als kurzweiligen Film schaffen können, wenn man sich auf die grundlegenden starken Elemente des Spieles konzentriert hätte. Wenn die Story schon nichts taugt, dann sollte man versuchen einen Film für die Sinne zu machen - stylistisch komplett was Neues wagen, wie dazumal "Sin City" es getan hat. So ist das weder noch und somit Mist.
Max Payne
16:19
Eingestellt von Fox Mulder um 16:19
Labels: Beau Bridges, Chris O'Donnell, John Moore, Ludacris, Mark Wahlberg, Mila Kunis, Olga Kurylenko
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