Milk

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Without hope, life's not worth living.

Von vielen hochgelobt und mit Oscargewinner Sean Penn wollte ich mir den Film natürlich trotzdem nicht entgehen lassen, auch im Hinblick auf die Retrospektive der Filme aus 2008.

Die Zielgruppe von "Milk" lediglich auf die Betroffenen einzugrenzen wäre ein Fehler, genauso wie die Prämisse des Filmes lediglich auf diese Sozialgruppe zu richten falsch wäre, denn der Film sollte mit seiner Message an alle gerichtet sein.

Ohne viel Hintergrundwissen in den Film mitgebracht zu haben, muss dieser Harvey Milk so wie es Gus Van Sant inszeniert, ein richtiges Phänomen und in seiner Prominenzzeit fast schon wie eine Bombe eingeschlagen haben, da ist es schockierend zu sehen, dass man in diesem Standpunkt bis heute keinen bedeutsamen Schritt nach vorne gemacht hat. Van Sant legt womöglich somit hier und da ein wenig zu viel Kandidel und Kitsch mitrein, das im Hinblick auf die Person Harvey Milk etwas irreführend sein könnte.

Was der Person vielleicht zu viel Lob zusteckt kommt hingegen dann der Inszenierung zu Gute. Denn was man plottechnisch schon oft gesehen hat macht der doch eher bunte verfremdete Look wieder sehenswert. Die eingeschobenen Originalaufnahmen der Zeit sind zwar nicht originell, geben dem Ganzen aber noch das nötige Gewicht.

Zwar muss ich noch die restlichen oscarnominierten Schauspieler sehen - im Speziellen den Mickey Rourke - doch kann ich absolut verstehen, weshalb man dem Sean Penn vor zwei Wochen den Vortritt gelassen hat. Zur Tatsache dass er einen Homosexuellen spielt kommt dazu, dass er dies absolut überzeugend tut und diese Kombination sieht die Academy halt gern. Bei ihm hört die Klasse jedoch nicht auf. Besonders Emile Hirsch und Josh Brolin wissen einmal mehr den Zuschauer für sich zu gewinnen.

Van Sant hat mit "Milk" auf alle Fälle ein gutes und zugängliches Biopic geschaffen, das vor allem hinsichtlich der Botschaft an Wichtigkeit erlangt und für dieses Genre einen erfrischenden Look serviert. Ausserdem befriedigt er die Neugierde mal in eine fremde Gesellschaftsgruppe Einsicht zu erhalten.

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