USA 2006 - Regie: Martin Scorsese - Kino Kiwi Winterthur - IMDb
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Das war wieder ein typischer Scorsese. Wenn es etwas gibt, bei dem er wirklich saustark ist, dann ist es dieses Subgenre unter seinen Filmen. The Departed war wieder ganz grosse Klasse. Mit dem Unterschied zu Casino oder GoodFellas, dass er keine Minute zu lang ist. Das war wohl das erste Mal, dass ich bei einem Scorsese Film nicht das Gefühl hatte, der sei zu lang. Das Finale setzt zur perfekten Zeit ein und ist so was von geil, dass es mich echt umgehauen hat.
Natürlich dürfen in einem Scorsese auch die ganzen Verwirrungen im Plot und die Komplexität seiner Erzählweise nicht fehlen. Ich gebe zu, ich hab am Ende noch nicht alles gerafft, aber das heb ich mir sehr sehr gerne für die HD-DVD Sichtung auf. Die Charaktere sind allesamt wieder topp besetzt worden. Wirklich jeder macht seine Arbeit ausgezeichnet. Zu Jack Nicholson muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Sein Schwarzer Humor ist einfach göttlich. Leonardo DiCaprio hat mich speziell begeistern können. Spielt ausgezeichnet und über die Jahre hinweg hat er sich bei mir bei der Beliebtheitsskala von null auf hundert verbessert. Da freue ich mich schon ihn bei Blood Diamond wieder zu sehen. Mark Wahlberg und Alec Baldwin sind ebenfalls wieder sehr gute Nebendarsteller. Was vor allem Wahlberg da alles an Fluchwörtern und Anfickereien rauslässt ist fantastisch. Da kann man sich das Lachen echt nicht verkneifen! Nur Martin Sheen bleibt im Vergleich zu den anderen ein wenig blass. Aber das liegt wohl auch an seiner Rolle. Matt Damon war gut, sehe ihn auch gerne Spielen, aber so wirklich anders als sonst agiert er nicht. Da hätte er noch ein wenig mehr machen können. Die Charaktere sollte man wirklich nicht zu sehr mit der Realität vergleichen. Ich finde es einfach toll, dass die Bullen keine langweiligen Darstellungen spendiert bekommen haben, wie in jedem anderen Thriller, sondern hier sind es wirklich mal etwas speziellere Persönlichkeiten. Ich meine Wahlbergs Charakter ist ja nicht ganz normal und auch Alec Baldwin ist ganz lustig mit seinen Litern Schweiss die er da aus sich raus transpiriert, wenn’s mal auch bei ihm ernst wird. Martin hat für einen Bruchteil einer Sekunde eine Szene eingefügt, in der man sieht wie er sich seinen Kopf in eine Schüssel eiskaltes Wasser taucht. Das sieht man wirklich nur ganz schnell bei einem Szenenwechsel und der aufmerksame Zuschauer kriegt das mit. Das sind genau solche Dinge, die ich bei Scorsese schätze. Das ist so wie beim Essen die richtige Menge Gewürzkörner, die das Essen noch genüsslicher machen.
Die Erzählweise Scorseses ist hier wieder ganz typisch. Wer also Casino oder GoodFellas nicht mochte, der wird auch hier mehr gelangweilt sein als begeistert. Die Dialoge finde ich bei seinen Filmen aber immer wieder grandios. Dies stellt hier auch keine Ausnahme dar. Ein Scorsese macht meiner Meinung nach Scorsese Filme und keine Thriller oder Actionfilm. Für seine Filme gibt es keine Genrebezeichnung. Er hat sein eigenes Genre. Ein Film, den ich am liebsten gleich noch mal schauen möchte, nur um alle Fragezeichen noch zu beantworten. Das heb ich mir jetzt aber noch auf. Muss man gesehen haben, nur allein schon wegen dem geilen Finale.
12.01.07
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