Blood Diamond

12:42

USA 2006 - Regie: Edward Zwick - Kino Talgarten Winterthur - IMDb


In America, it's bling bling. But out here it's bling bang.

Einen Film über die sehr bedenkliche Situation in Afrika hab ich mir schon seit langem gewünscht. Einer, der wirklich zeigt, wovon hier nur in den seltensten Fällen berichtet und somit Aufmerksamkeit geschenkt wird. Blood Diamond zeigt die ungeschönte Lage vieler unschuldiger Opfer und das in sehr hohem Tempo und grandiosen Bildern. Leonardo DiCaprio verkörpert den Schmuggler Danny Archer absolut hervorragend. In Englisch soll er mit seinem Akzent noch besser sein. Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn er für diese Leistung einen Oscar gewinnen würde. Jennifer Connelly spielt die Journalistin, die natürlich die Erfolgsstory sucht und Djimon Hounsou sehe ich seit Gladiator auch immer wieder gerne.

Was ich sehr beeindruckend fand, war diese Realitätsnähe. Das fällt schon gleich zu Beginn auf, als man sieht, wie die Rebellen ein ganzes Dorf massakrieren und die besten Erwachsenen fürs Diamantenschürfen und die Kinder für die Rekrutierung benutzen. Der Rest wird einfach abgeknallt. Edward Zwick scheut nicht davor zurück eine Exekution richtig zu zeigen. Wenn es der Zuschauer nicht sehen möchte, muss er schon selber wegschauen. Die Kamera hilft einem da nicht. Das macht sofort unheimlich Eindruck und fesselt den Zuschauer von der ersten Minute an diese Thematik, die, weil sie bei uns in den Medien nicht so ausgelutscht wird wie beispielsweise der Nahostkonflikt, ungemein interessant ist. Man hat ja schon eine Ahnung, was in Afrika zum Teil bei Bürgerkriegen vor sich geht, aber so gezeigt wurde es selten. Ganz stark. Zudem kriegt man noch wunderschöne Landschaftsbilder Afrikas serviert und die Action ist absolut geil in Szene gesetzt. Das Kitschende kann ich somit verschmerzen und der Film ist keine Sekunde zu lang oder zu kurz. Das Einzige was mir gestern gar nicht gefiel, war dieser Kontrast zwischen der afrikanischen Wärme, die man im Kino erleben durfte, und der Eiseskälte die nach der Vorstellung draussen herrschte. Da will man irgendwie gleich nach Afrika vereisen. Aber das überlegt man sich nach diesem Film doch lieber zweimal.


26.01.07

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