Speed

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USA 1994 - Regie: Jan de Bont - Blu-Ray - IMDb


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Speed war Jan de Bonts erste Regiearbeit, nachdem er in diversen Filmen, darunter auch Basic Instinct, als Kameramann tätig war. Die Schnitte und Kamereinstellungen sind, wie bei all seinen Filmen, auch hier die grössten Stärken, doch hat er im Gegensatz zu seinen anderen Werken auch noch eine gute Handlung. Dass er das Schreiben aber lieber anderen überlässt, hat dann auch seine Fortsetzung zu Speed gezeigt, die völlig den Bach abging. Seither ist ihm fast alles was er angefasst hat misslungen, was einen auf seine beiden kommenden Projekte nicht gerade optimistisch stimmt. Da ich mich als Nostalgiker oute, werde ich mir Speed 2 nach vielen Jahren dennoch mal wieder anschauen, genauso wie ich es nun mit Speed getan habe. Dieser hat seine besten Momente ganz klar in den Busszenen. Was davor und danach kommt ist nicht sonderlich aufregend oder innovativ, doch kaum fängt die Fahrt an, ist das Stichwort zweifellos Geschwindigkeit. In Kombination mit dem tollen Soundtrack mehr als unterhaltsam und einer der besten Actionmomente der 90er. Die Idee einen Bus in die Luft zu jagen mag so vielleicht nicht neu erscheinen, aber wenn das Ganze so erweitert wird, dass der Bus nur dann explodiert wenn der Fahrer unter 80km/h fährt, gibt das dem Film die richtige Würze und vor allem den innovativen Touch. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass es das vorher noch nicht gegeben hat und auch danach konnte es nicht gut kopiert werden, weil es eine tolle einzigartige Idee ist. Speed ist aus heutiger Sicht auch deshalb hervorstechend, weil man einen solchen Terroristen wie ihn Dennis Hopper als Howard Payne verkörpert und der sogar bereit ist sich selbst zu opfern, in Filmen nicht mehr sehen würde. Zudem ist er ja noch Amerikaner, also absolut undenkbar. Leider geht der Film nach seinem Höhepunkt im Bus noch eine halbe Stunde weiter, obwohl man durchaus noch einige Dinge mit dem Gefährt hätte anstellen können. Nach einem derartigen Höhepunkt die Story weiter zu spannen kommt in den meisten Fällen einfach nicht gut. Mit der Schwerkraft scheint es De Bont auch nicht unbedingt zu haben. Da springt ein Bus mit Leichtigkeit über einen Abgrund und der Erstauftritt von Reeves Charakter Jack Traven und Kollege Harry wie sie da mit dem Auto anfliegen ist auch weit übertrieben, macht mir dieses Stück Film aber irgendwie auch gleich wieder sympathsich. Von Keanu Reeves kann man halten was man will, für diese Rolle ist er wie geschaffen und macht die meisten Stunts gleich selbst. Daneben eine sehr sympathische und sexy Sandra Bullock, die nach Speed eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hat wie Reeves. Reeves hat wenigstens mit Matrix noch einen Riesenhit verzeichnen können, aber beide haben den Hollywoodolymp nie ganz bestiegen. Ein sehr unterhaltsamer klassischer Actionfilm der 90er und einer der wenigen Filme, in denen ich Keanu Reeves was abgewinnen kann.

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