The Island

23:21

USA 2005 - Regie: Michael Bay - HD DVD - IMDb
Erstsichtung


My name is Lincoln Six-Echo. I'm your insurance policy.

Gestern zum zweiten Mal gesehen und mein Gott sieht das auf HD gut aus. Da bleiben schlichtweg keine Wünsche mehr offen! Wieso der Film im Sommer 2005 so geflopt ist, ist mir bis heute ein Mysterium. An Michael Bay kann es nicht gelegen haben und am Look auch nicht, denn bei Transformers hat er praktisch den selben gebraucht (Polzeiautos sehen hier aus wie einer der Decepticons) und der war ja alles andere als ein Absturz. An den Schauspielern kann es genauso wenig gelegen haben, denn wer will die Scarlett schon nicht sehen? Da bleibt fast nur noch die Thematik, die ein Grund sein könnte, was hingegen mir nicht einleuchtet. Das ist nämlich eine der besseren Stories die Bay verfilmt hat und die ein heikles wie ungemein interessantes Thema berührt. Ich für meinen Teil kann nur wieder sagen, dass ich den Film absolut Spitze fand. Gewohnt grandios inszeniert und musikalisch perfekt untermalt. Was Entertainement anbelangt macht Michael Bay wirklich saugute Arbeiten. Er mag durchaus selbstverliebt sein, um das mindeste zu sagen, aber er hat es einfach drauf den Zuschauer zu packen und das Ganze zu einem bleibenden Ereignis zu machen! Ich geb ihm die volle Punktzahl, denn wenn mich ein Film auch beim zweiten Mal noch mindestens so fesselt wie beim ersten Durchgang, dann hat er's absolut verdient.

Jaws

23:18

USA 1975 - Regie: Steven Spielberg - DVD - IMDb


You're gonna need a bigger boat.

Immer wenn ich in die Badeferien fliege kommt mir am Strand mindestens einmal der Gedanke dass in dem Wasser vielleicht ein Hai sein könnte. Nicht das ich irgendwie Angst vor dem Meer hätte - ganz im Gegenteil - aber der Gedanke ein Hai könnte sich da im Wasser aufhalten kommt mir während der Feriendauer mindestens einmal. Die Bilder von Spielbergs Klassiker haben sich also seit meiner Kindheit ins Gedächtnis festgekrallt und werden wohl nie wieder vergessen gehen. Es ist nicht so, dass ich wegen des Filmes nicht ins Wasser gehen würde, um Gottes Willen, aber es ist in meinem Falle einfach so, dass Jaws seine Spuren hinterlassen hat, was natürlich nur für den Film und dessen Qualität spricht. Ohne Frage ist Steven Spielbergs zweiter Kinofilm und dazumal bis 1977 weltweit erfolgreichster Film ein Klassiker seines Genres, der einfach alles richtig macht. Jaws sieht auch heute noch sehr modern aus, was die Klasse und das Auge von Spielberg für ausgefeilte Kameraeinstellungen und Momente nur nochmals unterstreicht. Der Spannungsaufbau ist wirklich absolut perfekt gelungen, denn auch hier zeigt Spielberg die Bedrohung lange Zeit nicht, was bekanntlich den viel grösseren Effekt auf den Zuschauer hat. Es hätte den Film zunichte gemacht, hätte man den Hai gleich in der Anfangssequenz gezeigt. So lässt Spielberg den Zuschauer aber selbst nachdenken und für lange Zeit seine eigenen Fantasien entfalten, wie der Hai aussehen könnte. John Williams Soundtrack ist dabei schon die halbe Miete und ist das Pünktchen auf dem i. Einige Szenen fand ich bei dieser Sichtung immer noch sehr hart und ich kann mir gut vorstellen, wie schockierend es für die Audienz aus den 70ern gewesen sein muss, denn Spielberg hat es mit den Blutfontänen auf jedenfall nicht untertrieben. Roy Scheider, Richard Dreyfuss und vor allem Robert Shaw als etwas durchgedrehter Seemann tragen alle mit ihrer authentischen und glaubwürdigen Darstellung zu einem interessanten Team bei, dem man bei der Jagd nach dem Riesenfisch gerne zusieht. Die Strapazen am Set - Bruce, so wurde der Roboterhai genannt, hat der Crew wegen seiner anfänglichen Abneigung für Salzwasser so einige Liter Schweiss gekostet - haben sich auf jeden Fall gelohnt. Mal wieder ein spielbergscher Meileinstein für die Ewigkeit!

Harry Potter and the Order of the Phoenix

16:16

UK/USA 2007 - Regie: David Yates - HD DVD - IMDb


You're a fool, Harry Potter, and you will lose everything.

Langsam aber sicher habe ich das Gefühl bei den Harry Potter Filmen immer wieder die gleiche Handlung zu erleben. Alle fünf Teile sind identisch aufgebaut und enden immer in einem Höhepunkt bei dem Voldemort seine Finger im Spiel hat. Die Filme fangen auch jedes Mal in London an und dazwischen wird wieder ein neuer Lehrer für dunkle Künste eingeführt, der am Ende natürlich entlassen werden muss, und in der Mitte darf sich ein weiteres Mal Hagrid in seiner Hütte zu Wort melden, welcher, wer hätte das gedacht, mal wieder ein neues Haustier besitzt! Ich bin auch immer wieder vom Höhepunkt enttäuscht, der doch irgendwie gar keiner ist. Zwar ist dieser in Teil 5 um einiges besser inszeniert und dank den tollen Effekten wuchtiger als das langweilige "Finale" in Teil 4, trotzdem hab ich mich auch hier wieder fragen müssen: War das alles? Ich hoffe dafür wird der letzte Teil entschädigen. Und Harry Potters Frauengeschmack ist mir auch suspekt. Da schwirren ihm - natürlich seeeeehr unauffälig - drei heisse Girlies wie Hermine, Ginny oder Luna um die Ohren und da entscheidet er sich doch für die Exotin Chu. Die Liebe bringt halt manchmal die unerwartesten Leute zusammen, trotzdem würden Harry und das Blondinchen Luna ein viel netteres Pärrchen abgeben. :D

Trotz aller Negativpunkte haben die Filme aber stets einen recht hohen Unterhaltungswert, weil es ganz einfach immer was zu sehen gibt und das ist vom ständig gleichen Plot völlig unabhängig. Solche Fantasiegeschichten machen besonders hochaufgelöst Spass und bieten dank den sehr guten Effekten - diesbezüglich kann das Finale absolut überzeugen - einiges an Schauwert. Die Geschichte bleibt für diejenigen wie mich, die das Buch nicht gelesen haben, aber weiterhin ungemein oberflächlich und vieles wird nur kurz angestossen. Beispielsweise bleibt Helena Bonham Carters Charakter Bellatrix ungemein eindimensional, weil man sie nie in einer richtigen Konversation erlebt. Es wird nur flüchtig mal über sie erzählt, aber diese Figur hat Potenzial und Helena würde ich nur zu gern in einem weiteren Teil etwas ausgebauter sehen. Gleiches gilt für Nymphadora Tonks über die man kaum was erfährt. Abschliessend würde ich diesen Harry Potter Part etwa auf gleicher Höhe wie den dritten Teil setzen; Schlechteste Verfilmung bleibt für mich weiterhin die vom "Feuerkelch". Gut machen sie langsam vorwärts und bringen den sechsten Teil schon nächstes Jahr heraus, denn sonst verlier ich, trotz Beauty Emma Watson, immer mehr das Interesse.

About Schmidt

22:39

USA 2002 - Regie: Alexander Payne - DVD - IMDb


Was I really the man you wanted to be with?

Jack Nicholson verkörpert den nach seiner Pensionierung völlig in einer Lethargie lebenden Warren Schmidt. Auf diesen Moment ohne richtige Beschäftigung hat er definitiv nicht gewartet, dazu kommen noch der Tod seiner Frau Hellen und die Heirat seiner Tochter Jeannie mit einem, in seinen Augen, absoluten Taugenichts. Sein einziger richtiger Partner, mit dem er richtig kommuniziert, ist ein Waisenkind in Afrika, das er sponsort. Gleichzeitig sind die Briefe an das Waisenkind auch die einzigen Augenblicke, in denen der Zuschauer den wahren Schmidt zu hören bekommt. Nicholson brilliert in dieser Rolle und macht den Film zu einer One-Man-Show. Keine Szene vergeht ohne das beeindruckend agierende Hollywood-Urgestein. Doch nicht nur er lassen die zwei Stunden nie langweilig werden. Alexander Payne beschwört nämlich eine authentische Atmosphäre herauf, so als wären die Szenen alle 1:1 aus dem echten Leben genommen worden. Dazu gesellen sich einige komische und amüsante Momente, die mir so manches Schmunzeln bescherten. Natürlich immer mit Jack Nicholson im Herzen des Geschehens. Der minimalistische Soundtrack komplettiert das in sich harmonische Gesamtpaket, das ich absolut jedem weiterempfehlen kann und welches sich nicht nur an ältere Semester richtet.

Men in Black

19:49

USA 1997 - Regie: Barry Sonnenfeld - DVD - IMDb


You know the difference between you and me? I make this look good.

Ich glaub die beiden muss man nicht vorstellen und dürften nach dem Riesenhit 1997 auch jedem geläufig sein. Wie so mancher Blockbuster aus den 90ern, war früher auch Men in Black einer meiner absoluten Lieblinge unter den bewegten Bildern, doch hat er in den 10 Jahren an einigen Stellen einbüssen müssen. Die Coolness funktioniert weiterhin und kommt auch gut rüber, aber er muss sich heute mit pompöseren Comicverfilmungen messen und da wollen die Aspekte, in denen er früher klar trumpfen konnte, nicht mehr ganz reissen. Das wären zum einen sicher die Effekte, die nun oft mehr an einen B-Movie erinnern, wie beispielsweise die erste Sequenz mit dem MiB-Auto, dass per billigem Speedup so schnell wurde. Viele Aliens erinnern auch zu sehr an Star Wars und wirkten auf mich zu wenig originell. Der Humor und die Chemie zwischen Will Smith und Tommy Lee Jones sind jedoch weiterhin vorhanden und machen den Film zu einer netten unterhaltsamen Science Fiction Komödie. Ich hab den Film wohl auch einfach schon zu oft gesehen, als das er mich noch gross vom Hocker hauen könnte.

Speed

18:17

USA 1994 - Regie: Jan de Bont - Blu-Ray - IMDb


Oh come on, thirty more years of this, you get a tiny pension and a cheap gold watch.

Speed war Jan de Bonts erste Regiearbeit, nachdem er in diversen Filmen, darunter auch Basic Instinct, als Kameramann tätig war. Die Schnitte und Kamereinstellungen sind, wie bei all seinen Filmen, auch hier die grössten Stärken, doch hat er im Gegensatz zu seinen anderen Werken auch noch eine gute Handlung. Dass er das Schreiben aber lieber anderen überlässt, hat dann auch seine Fortsetzung zu Speed gezeigt, die völlig den Bach abging. Seither ist ihm fast alles was er angefasst hat misslungen, was einen auf seine beiden kommenden Projekte nicht gerade optimistisch stimmt. Da ich mich als Nostalgiker oute, werde ich mir Speed 2 nach vielen Jahren dennoch mal wieder anschauen, genauso wie ich es nun mit Speed getan habe. Dieser hat seine besten Momente ganz klar in den Busszenen. Was davor und danach kommt ist nicht sonderlich aufregend oder innovativ, doch kaum fängt die Fahrt an, ist das Stichwort zweifellos Geschwindigkeit. In Kombination mit dem tollen Soundtrack mehr als unterhaltsam und einer der besten Actionmomente der 90er. Die Idee einen Bus in die Luft zu jagen mag so vielleicht nicht neu erscheinen, aber wenn das Ganze so erweitert wird, dass der Bus nur dann explodiert wenn der Fahrer unter 80km/h fährt, gibt das dem Film die richtige Würze und vor allem den innovativen Touch. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass es das vorher noch nicht gegeben hat und auch danach konnte es nicht gut kopiert werden, weil es eine tolle einzigartige Idee ist. Speed ist aus heutiger Sicht auch deshalb hervorstechend, weil man einen solchen Terroristen wie ihn Dennis Hopper als Howard Payne verkörpert und der sogar bereit ist sich selbst zu opfern, in Filmen nicht mehr sehen würde. Zudem ist er ja noch Amerikaner, also absolut undenkbar. Leider geht der Film nach seinem Höhepunkt im Bus noch eine halbe Stunde weiter, obwohl man durchaus noch einige Dinge mit dem Gefährt hätte anstellen können. Nach einem derartigen Höhepunkt die Story weiter zu spannen kommt in den meisten Fällen einfach nicht gut. Mit der Schwerkraft scheint es De Bont auch nicht unbedingt zu haben. Da springt ein Bus mit Leichtigkeit über einen Abgrund und der Erstauftritt von Reeves Charakter Jack Traven und Kollege Harry wie sie da mit dem Auto anfliegen ist auch weit übertrieben, macht mir dieses Stück Film aber irgendwie auch gleich wieder sympathsich. Von Keanu Reeves kann man halten was man will, für diese Rolle ist er wie geschaffen und macht die meisten Stunts gleich selbst. Daneben eine sehr sympathische und sexy Sandra Bullock, die nach Speed eine ähnliche Entwicklung durchgemacht hat wie Reeves. Reeves hat wenigstens mit Matrix noch einen Riesenhit verzeichnen können, aber beide haben den Hollywoodolymp nie ganz bestiegen. Ein sehr unterhaltsamer klassischer Actionfilm der 90er und einer der wenigen Filme, in denen ich Keanu Reeves was abgewinnen kann.

Pride & Prejudice

18:17

France/UK 2005 - Regie: Joe Wright - DVD - IMDb


He is just what a young man ought to be.

Mit der Verfilmung von Jane Austens gleichnamiger Liebesgeschichte Pride & Prejudice, verhält es sich genauso wie das Buch. Zu Beginn hätte ich das Buch, welches ich für die Englischmatura lesen durfte/musste, am liebsten an die Wand geworfen oder in den Schredder gequetscht, weil es thematisch sowie von der Epoche her nicht unbedingt meinem Gusto entspricht. Doch mit der Zeit fängt man die Charaktere an zu mögen und am Ende muss man trotzdem zugeben, eine an sich schöne Lovestory gelesen bzw. gesehen zu haben. Von den beiden Varianten mag ich den Film klar besser, weil er das langweilige Füllmaterial des Buches ungemein geschickt kürzt, ohne aber auch nur das Geringste wegzulassen. Alles was man im Buch liest bekommt man hier in den zwei Stunden auch zu sehen, nur viel komprimierter und meines Erachtens nach auch viel weniger schwerfällig erzählt. Joe Wrights Inszenierung ist dabei top-notch und lässt dank wunderbarer Optik keine Wünsche offen. Vor allem die eine Ballszene, in der er lange Zeit keinen Schnitt macht und in einem Zug durch alle Gemächer filmt, ist bemerkenswert. Die Besetzung sowie deren Leistungen dürften ebenfalls jeden zufriedenstellen. Sicherlich Knightleys bisher beste Performance, die natürlich Lust auf Atonement macht.

The Sugarland Express

17:38

USA 1974 - Regie: Steven Spielberg - DVD - IMDb


I want my baby back.

Spielbergs erster Kinofilm ist gleichzeitig auch der Anfang seiner langen Zusammenarbeit mit John Williams und seines beliebten Thema Familie, welches er seither in seinen Filmen nur zu gerne implementiert. Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte eines jungen Paares, welches seinen Sohn aus der Adoption holen will. Mittelpunkt des Geschehens ist dabei ständig die junge Mutter Lou (Goldie Hawn), die um ihren Sohnemann wiederzukriegen erstmal ihren Mann als Unterstützung aus dem Gefängnis befreit und schliesslich ein Auto klaut. Da verwundert es kaum, wenn ihnen eine Stunde später die ganze texaner Polizei dicht auf den Fersen ist. Zweifellos ein Akt von zwei Verrückten, und wer würde sich da besser anbieten für die weibliche Rolle als Goldie Hawn? In den 70er scheint sie ganz hübsch gewesen zu sein, aber mit einer solchen könnte ich echt nicht leben. Nervensäge pur und irgendwie ganz Goldie Hawn. Storytechnisch ist The Sugarland Express nichts Grossartiges, doch zieht Spielberg inszenatorisch, vor allem für damalige Verhältnisse, wieder alle Register. Er kann zwar den Drive von Duel nicht wiederholen, das hätte aber irgendwie auch nicht gepasst, dafür bringt er nun auch in den ruhigen Szenen wunderbare Bilder zum Ausdruck. Der Staat Texas spielt auch seine Rolle und Spielberg schafft es einem die texaner Mentalität zu zeigen. Das fängt mit Sicherheit einmal mit den Polizisten mit Cowboyhütern an, - eine solche Kavalerie ist für heutige Verhältnisse natürlich lachhaft und man stellt sich schon die Frage, wofür die 50 Wagen brauchen um das Paar aufzuhalten - geht mit ein paar Schiesswütigen weiter und endet mit der histerischen und verzweifelten Goldie Hawn. Der Film bietet also ein schönes Stück Texas, das in erstklassigen Bildern gezeigt wird, ist sonst aber nichts Besonderes, zumindest für Spielberg Verhältnisse, ausser man ist ein eingefleischter Goldie Hawn Fan.

Duel

10:09

USA 1971 - Regie: Steven Spielberg - DVD - IMDb


There you are, right back in the jungle again.

Nach mehreren Arbeiten in renomierten Serien wie Columbo lieferte Steven Spielberg mit Duel seinen ersten alleinstehenden Film ab. Die Chance die ihm gewährt wurde hat er auf jeden Fall gepackt, denn in nur 13 Tagen sowas auf die Beine zu stellen ist bemerkenswert. Der Film ist, abgesehen von einem kurzen Stop in einer Kneipe, ständig in Bewegung und hat mehr Drive, als so manch aktuelle Produktion. David Weaver mimt den gehetzten und davon psychisch angeschlagenen Allerweltsmann wirklich erstklassig und der Entscheid den Antagonisten im Truck nicht zu zeigen war die einzig richtige Lösung, denn der Lastwagen ist schon so beängstigend genug. Spielberg zeigte hier schon mit 25 was er visuell drauf hat und hat meines Erachtens nach schon damals eine Meisterleistung vollbracht. Er inszenierte die Verfolgungsjagden in derart vielen verschiedenen Kamerawinkeln, dass man sich wirklich an den Kopf fassen muss, wenn man heute zum Teil die langweiligsten Autofahrten in den grössten Produktionen mitverfolgen muss. Und wir reden hier von einem Fernsehfilm! Grösserer Kritikpunkt ist dann halt schon der Stoff, welcher für 90 Minuten doch nicht so viel hergibt und in dieser Version, die für Europa eben erweitert wurde, einen Ticken zu lang geraten ist. Ansonsten wieder die Bestätigung, dass Spielberg weiterhin zu meinen absoluten Lieblingsregisseuren zählt.

88 Minutes

10:04

Germany/USA 2007 - Regie: Jon Avnet - DVD - IMDb



Autsch, wie peinlich. Ich sollte mich ja eigentlich schon schämen eine Direct-to-DVD Dreck zu schauen, doch Al Pacino war halt wirklich ein starker Lockvogel. Zudem kennt man einen Schauspieler erst, wenn man ihn in einem solchen B-Movie Trash gesehen hat. Die Story ist zum Kotzen langweilig, die Locations könnten unattraktiver nicht gewählt sein und um es kurz zu fassen, es tut einfach weh den Film hier nochmals Revue passieren zu lassen. Ich frag mich schon, was einen so renomierten Schauspieler wie Pacino auf die Idee bringt, sich für einen solchen B-Move Scheiss herzugeben. Er hat es doch echt nicht nötig - könnte man zumindest meinen. Pacino verkörpert dann auch noch einen völlig unlogischen Charakter, der an der Uni vorliest und abends im Stammlokal der Studis natürlich alle heissen Bräute anzieht - und das mit über 60 in den Knochen. Das ich nicht lache! Um es kurz zu fassen und auch mich ein wenig zu Schonen: Absolut beschissen! Hoffentlich macht sich Jon Avnet mit Righteous Kill lächerlich, dann wird er vielleicht aufhören solchen Mist zu drehen!

American Gangster

14:56

USA 2007 - Regie: Ridley Scott - Kino Kiwi Winterthur - IMDb


The loudest man in the room is also the weakest man in the room.

Zweifellos, American Gangster klaut vielerorts und definiert das Genre nicht neu, doch manchmal ist gut geklaut besser als schlecht selbst gemacht, was auf Ridley Scotts neuestes Oscarvehikel (?) absolut zutrifft. Denzel Washington und Russell Crowe waren schon im Vorfeld die Hauptattraktionen des Filmes und das hat sich im Nachhinein nicht geändert. Die beiden tragen den Film im Alleingang, wobei man vor allem Washington den grössten Lob zusprechen sollte. Für einmal hat nicht Crowe die temperamentvollere Rolle bekommen, sondern klar Washington und sein Schauspiel kann dabei vollends begeistern, genauso wie Crowe in der eher ruhigeren und gelasseneren Figur. Sogar bei der Scheidung, als ihm von seiner Ex harte Kritik an den Kopf geworfen wird, bleibt er ganz locker, obwohl viele bei Crowe hier mit einem Ausraster gerechnet haben. So sieht man ihn tatsächlich nur selten.

Die Handlung erzählt die wahre Geschichte von Drogenbaron Frank Lucas (Washington) und Polizeibeamter Richie Roberts (Crowe) während deren Blütezeit in den 70er Jahren. Beide leben heute noch und hatten bei der Produktion des Filmes ihre Finger im Spiel, gaben den Schauspielern Tipps. Man hat also schon im Voraus einen Anhaltspunkt, wie der Film enden wird und genau deshalb wäre jeder ein wenig töricht, hier eine grosse Revolution in Sachen Gangstermovie zu erwarten, geschweige denn innovative Plottwists und unlogische Gegebenheiten, denn was ist logischer als das wahre Leben? Ridley Scotts neuestes Vehikel hat fast schon einen dokumentarischen Touch und ist ein einziger Brodelherd, der nur in bestimmten Momenten explodiert, genauso wie Frank Lucas, den Washington in diesen Situationen grandios verkörpert. Ähnlich wie schon in Training Day, nur hier viel akzentuierter und nie vollständig-über-Bord-gehend wie in seinem Oscarfilm.

Mit der Überlänge hat auch Scotts neuester Film ein wenig zu kämpfen. Es wirkt zwar am Ende alles rund, doch hätte man dazwischen ruhig zwei drei Mal die Schere benutzen dürfen. Ich kann diesen Trend zu überlanger Filmdauer sowieso nicht nachvollziehen. Sei es Scorsese, Spielberg oder nun eben Scott, ständig müssen sie ihre Filme fast schon übers Ziel hinaus erzählen. Ich bin auch nicht der Erste, der die lange Filmdauer kritisiert, das liest man schliesslich in fast jedem zweiten Review, weshalb man sich dann manchmal schon fragen muss, ob die Regisseure in diesem Aspekt einfach die Ohren zu machen. Denn es ist so offensichtlich, dass man ihn hätte schneiden können, schliesslich beginnt das direkte Katz und Maus Spiel zwischen Roberts und Lucas erst nach 80 Minuten. Davor werden die beiden Personen schön gemächlich eingeführt. Zwar am Ende nicht so extrem wie in Pearl Harbor, aber dennoch immer wieder ein kleines Ärgernis, zumal ich sonst nicht viel zu kritisieren habe. Ich wurde nämlich bis zum Ende sehr gut unterhalten, auch wenn der Film nicht viel Neues bieten kann.

Face/Off

16:58

USA 1997 - Regie: John Woo - HD DVD - IMDb


I'm ready, ready for the big ride baby!

Ach, was hab ich früher die Actionszenen dieses Feuerwerks immer und immer wieder geschaut und wenn man mit Kollegen draussen spielte, fühlte man sich wie Travolta oder Cage in einer der beiden Rollen. Ein fantastischer Actionfilm und für mich einer der besten der 90er. Ich rede jetzt hier von reinrassigem Actionfilm, der vor allem auf der Art und Weise wie der Krawall präsentiert wird fokusiert ist. Jeder Pistoleneinschuss sieht bei John Woo wie ein Nationalfeiertagsfeuerwerk aus und die Feuergefechte gleichen fast schon einem Tanz. Wenn man eine amerikanische Produktion von John Woo sehen muss, dann ist es definitiv Face/Off, denn hier verbindet er geschickt Drama mit furioser Action und spannenden Thrillerelementen.

Anfangs war Face/Off eigentlich als Science-Fiction Film gedacht, doch wollte John Woo kein Sci-Fi drehen, weil er darin nicht gut sei. Stattdessen hat man sich dann auf eine reale Angehensweise geeinigt, was in Bezug auf Woo auf jedenfall die richtige Entscheidung war, schliesslich konnte er nun, nach Hard Boiled, auch im Westen zeigen was er drauf hat, und das nicht nur bei der Action. Man merkt dem Film aber schon noch an, einem Sci-Fi Grundgerüst zu entstammen. Das Hochsicherheitsgefängnis ist, zusammen mit dem Körpertausch, das beste Beispiel dafür. Solche Komplettkörperveränderungen sind heute anscheinend aber keine Zukunftsmusik mehr und werden wirklich durchgeführt...

Ein solcher Rollentausch funktioniert jedoch nur dann eindrücklich, wenn die Schauspieler das auch richtig rüberbringen. John Travolta musste also einige Züge von Nic Cage übernehmen und umgekehrt. Das haben sie, wenn auch nicht gerade so explizit, ganz gut hinbekommen. Bei aller Dramatik, Endsequenz und Intro stechen dabei klar hervor, ist es in erster Instanz die sprichwörtlich coole Action, die einen hier mitreisst. Zusammen mit dem noch cooleren Soundtrack, möchte man am liebsten im Wohnzimmer mitspringen und mitspringen. Der Film ist natürlich nicht ohne Logiklöcher (von welchem John Woo Film kann man das eigentlich behaupten?), doch kann ich diese, wegen dem fetten fetten Nostalgiebonus den der Film von mir bekommt, sehr leicht verschmerzen. Das Finale mit den beiden Schnellbooten ist einfach wuchtig inszeniert und mit Sicherheit die Szene die ich von allen Filmen auf dieser Welt am häufigsten gesehen habe.

Knocked Up

12:50

USA 2007 - Regie: Judd Apatow - HD DVD - IMDb


Life doesn't care about your vision. You just gotta roll with it.

Sollte man dem Film keine grosse Beachtung schenken, weil man Slapstick-Komödien in der Regel meidet, könnte man zu schnell dem Urteil verfallen, dass es sich hier genau um eine solche niveaulose und mit dummen Sprüchen aufgebaute 08/15 Sexkomödie handelt. Dumme Sprüche sind in der Tat vorhanden, vor allem von Superbad Star Jonah Hill und wenn der Fokus auf die Kiffertruppe gesetzt ist, doch überschattet die ungewöhnliche Beziehung zwischen Katherine Heigls Charakter Alison und Seth Rogens Ben Stone, bei dem der Nachname durchaus als Beschreibung seiner selbst genommen werden kann, mit Bravour die stereotypischen und klischeehaften Elemente. Was den Film so Besonders macht, ist das Zusammenkommen und das Zusammenleben dieser beiden komplett unterschiedlichen Personen. Alison ist die moderne Karrierefrau, stilvoll und wohlhabend, währenddem Ben das komplette Gegenteil darstellt. Stammt aus Kanada und lebt illegal in Los Angeles, wo er mit seiner Klicke eine Internetpage über nackte Tatsachen in Filmen eröffnen will. Betonung auf wollen, denn die meiste Zeit sind sie high und wissen am nächsten Tag sowieso nicht mehr was ihnen geschehen ist. Zudem lässt es sich mit einer solchen Page kein Geld machen, weshalb sich die Frage stellt, wie um alles in der Welt ein Typ wie Ben Stone eine Schwangerschaft unterstützen kann.

Knocked Up weiss, neben der interessanten Liebesbeziehung, in erster Linie bei den Dialogen zu begeistern. Hier wird es gerne auf die Spitze getrieben und die gegensätzlichen Auffassungsweisen der beiden Hauptfiguren geben diesen das nötige Salz und Pfeffer. Der Mushroom Trip von Ben mit dem Ehepartner von Alisons Schwester ist unvergesslich, genauso wie Bens Abfertigung von Alisons Doktor, der bei der bevorstehenden Geburt trotz Versprechen nicht anwesend ist, auf dem Anrufbeantworter. An der Stelle hat es mich dann wirklich komplett verrissen und solche Momente bestimmen am Ende ob einem ein Film im Gedächtnis bleibt oder nicht. Die guten Anspielungen auf Filme und Hollywoodgrössen wie Eric Bana in Munich, Matthew Fox von Lost oder Felicity Huffman in Transamerica machen ihn jedem Filmfan gleich noch ein Stückchen sympathsicher. Natürlich schrammt der Film haarscharf an den Klischees vorbei (trägt sogar einige Klischee-Schrammen mitsich) doch genauso wie den beiden Hauptdarstellern, kann man auch dem Film einfach nicht böse sein.

28 Weeks Later

23:36

UK/Spain 2007 - Regie: Juan Carlos Fresnadillo - Blu-ray - IMDb


Am I one of them?

Gibt es etwas, wovor ich echt Angst bekommen kann, dann sind es diese verdammten Zombies in den 28 Filmen. Hatte ich den Schock von 28 Days Later nicht nur verarbeitet sondern auch vergessen, da musste natürlich ein zweiter Teil kommen der die ganzen Alpträume wieder aufkommen lassen musste. Das sind mit Abstand die schrecklichsten Viecher die ich, The Exorcist ausgeschlossen, je in einem Horrorfilm gesehen habe. Im Intro bin ich vor Schreck fast tot umgefallen und es hat erst nachgelassen, als die Location auf London wechselte und man ein wenig Luft holen konnte. Irgendwie sind die Untoten in den 28 Filmen aber auch diejenigen, die einem realen Szenario am nächsten kommen würden. Zumindest könnte ich mir solche tollwütigen Symptome bei einer Epidemie sehr gut vorstellen. 28 Weeks Later schafft es also in jeder Hinsicht Unruhe beim Zuschauer zu erzeugen und führt die Geschehnisse um den Rage Virus sehr plausibel und konsequent fort. Sitzt der Schock zu Beginn aber noch recht tief, ändert sich das mit der Zeit ein wenig und viele Zombieangriffe, vor allem wenn der zombifizierte Vater seine Finger im Spiel hat, wirken dann irgendwie amüsant.

Etwas nervig empfand ich die zu hektische Kameraarbeit. Klar hat es unter den vielen verschiedenen Frames ein paar richtig gute Knipser dabei, aber das meiste ist Müll und müsste eigentlich zu 50% beim Editor rausgeschnitten werden. Auch kann ich die Dummheit einiger Protagonisten nicht nachvollziehen. Wieso um alles in der Welt müssen die beiden Kinder im ungesicherten Bereich ihr Haus besuchen gehen? Ich würde kaum einen Schritt aus der Sicherheitszone wagen. Auch die Sicherheitsvorkerungen sind doch der letzte Witz. Man lässt eine Frau, die den Virus in sich trägt, nicht einfach so unbeaufsichtigt in einem Raum alleine liegen, damit einer auf die dumme Idee kommen könnte dort reinzugehen. Diese Dummheiten fand ich echt nervig, ansonsten bietet der Film beste und vor allem intensive Unterhaltung die mit Sicherheit keinen locker lassen wird. Schön bekommt das fantastische Wembley Stadium am Ende auch noch die rettende Rolle. Zumindest vorläufig, denn wieder einmal kündigt sich ein dritter Teil ganz am Schluss doch noch an. Diesmal in einer anderen europäischen Stadt und diesmal, werde ich vorbereitet sein...

Vacancy

16:23

USA 2007 - Regie: Nimrod Antal - Blu-Ray - IMDb


This looks like a library of classics.

Und da hätten wir, nach Turistas und The Hills Have Eyes 2, schon die nächste Horrorthriller Überraschung, die mir von den Dreien sogar noch am besten gefiel. Vacancy ist mal wirklich eine erfreuliche Abwechslung vom üblichen torture porn, den wir zurzeit in den Kinos serviert bekommen. Die Ausgangssituation, nämlich ein unzufriedenes Ehepaar, das kurz vor der Scheidung steht, ist mal was anderes als die üblichen schmusenden Turteltäubchenpaare, deren Glück dann von einem oder mehreren Psychopathen gestört wird. Hier ist es eben mal à l'envers. Luke Wilson, der Jüngste der Wilson Brüder, schafft, zusammen mit der wunderhübschen und genauso überzeugend agierenden Kate Beckinsale, eine glaubwürdige Performance und trägt somit dazu bei, dass einem das Paar nicht egal wird, sondern mitgefiebert und mitgezittert wird. Ich war wirklich überrascht ab der guten Leistungen der beiden.

Der Film ist auch stets Oldschool gefilmt, ohne unnötige und peinliche Zeitrafferkamerafahrten, die vielleicht einem Actionfilm gut kommen, aber in einem Horrorfilm immer deplaziert und billig ausschauen. Oldschool heisst aber nicht, dass der Film unattraktiv daherkommt, denn Regisseur Antal arbeitet mit einem tollen Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit und vielen Closeups, die eine bessere Übertragung der Angst vom Schauspieler auf den Zuschauer ermöglichen. Zudem ist das Motel sehr altmodisch gehalten und gibt Vacancy seine eigene Note und Atmosphäre. Letztere wird natürlich dadurch verstärkt, dass der Film immer am gleichen Schauplatz abläuft. Was bleibt ist ein intensiver Film, der durch seine kurze Spieldauer keine Längen besitzt und bis zum Ende bestens unterhält. Und Beckinsale ist einfach immer ein Argument!

Starship Troopers

20:26

USA 1997 - Regie: Paul Verhoeven - Blu-Ray - IMDb


I'm from Buenos Aires, and I say kill 'em all!

Paul Verhoeven lieferte anno 1997 mit Starship Troopers einen Film ab, der von seinen Streifen die Masse sicher am besten anspricht. Hauptanreize sind die Action, die noch heute sehr gut aussehenden Effekte, das interessante Setting und die mit dem passenden Soundtrack untermalte Inszenierung. Bietet sich als Premierematerial für meinen neuen Projektor sehr gut an und enttäuscht in dieser Hinsicht, trotz des Alters nicht. Mehr als eye candy hat der Film dann aber leider auch nicht zu bieten. Die Schauspieler sind nämlich nicht mehr als Schauwerte. Schaut man sich zum Beispiel Denise Richards oder für die weiblichen Zuschauer Casper van Dien an, dann muss mal klar festgelegt werden, dass die in erster Linie vom Äusserlichen her reizen, aber schauspielerisch keinen vom Hocker reissen können, vor allem Denise Richards mit ihrem Dauerlächeln, das zwar sehr süss ist, aber eben auch nicht zwei Stunden füllen kann. Der Film hat zudem eine deftige Trashnote, die natürlich durch die Monstergegner, oder eben Rieseninsekten, und dem Einsatz an übertriebenem Gore bzw. Schleim in den ekligen Farben orange und hellgrün, nochmals bekräftigt wird. Den ganzen Film kann man demnach als harsche Kritik am Krieg allgemein verstehen, was Paul Verhoeven mit der Oberflächlichkeit seiner Darstellung klarmacht und was am Ende des Filmes wohl auch der einzige Punkt ist, der den Film von ähnlichen Genrebeiträgen abhebt. Dadurch dass er eben wenig Gehalt bietet, ist der Streifen somit etwas lang geraten, ist aber, grösstenteils dank der Action und dem besonderen Verhoeven-Stil, trotzdem eine spassige Angelegenheit, deren Effekte sich immernoch sehen lassen; Auf einer so tollen Blu-Ray mit Full HD Beamer erst recht.

See No Evil

20:45

USA 2006 - Regie: Gregory Dark - DVD - IMDb


Look into their eyes, can't you see the sin?

Genau so sollte man es nicht machen. Ex-Porno Regisseur Gregory Dark liefert seinen ersten Film, bei dem man eine Story erwarten darf und scheitert dabei kläglich. Es fängt eigentlich schon beim Setting an, das als verlassenes und heruntergekommenes Hotel stereotypischer nicht hätte sein können. Die Charakterbeziehung sind ungemein vorhersehbar und es ist ständig klar, wer jetzt als nächstes sterben wird. Von Wrestler Goodnight kann man eigentlich nicht viel erwarten, doch schafft er es tatsächlich noch, mit seiner Riesenbabyperformance und absolut nicht angsteinflössenden Darbietung, des Zuschauers Erwartungen zu untertreffen. Eine der schlechtesten Killer aller Zeiten. Auch der Look des Filmes hätte, mitsamt Kane, glatt aus Venom entstammen können, welcher jedoch wenigstens noch aus atmosphärischer Sicht überzeugen konnte. Die Sterbeeffekte sind absolut lahm und billig, genauso die Charaktere nach 5 Minuten zu nerven beginnen und das Finale kann auch aus keinem Sichtpunkt (Effekte, Überraschungen) überzeugen. Das war nach langer langer Zeit wiedermal ein Film, bei dem ich fast abgebrochen hätte, was mir sonst nie in den Sinn käme. Einzig Rachael Taylor, die man jetzt aus Transformers kennen sollte, war ein angenehmes Wiedersehen. Doch sowas kann nichtmal sie retten.


Turistas

15:33

USA 2006 - Regie: John Stockwell - DVD - IMDb


The whole history of our country is you taking from us

Nach The Hills Have Eyes 2 eine weitere Horrorthrillerüberraschung. Der Film erzählt eigentlich die gleiche Geschichte wie Hostel, nur mit anderen Charakteren und Brasilien als Setting. Und genau in diesem beiden Punkten macht er alles besser als Hostel. Die Charaktere sind nämlich sympathisch gecastet - Josh Duhamel (Transformers) und Melissa George (30 Days of Night), gute Identifikationsfiguren und gehen nicht auf die Nerven. Der Dschungel Brasiliens als Location wurde sehr stimmig in Szene gesetzt und ist für dieses Genre eine erfrischende Abwechslung von den üblichen Backwoods oder verlassenen Herrenhäusern. Die erste Stunde war atmosphärisch sehr überzeugend und spannend, doch leider scheint John Stockwell Probleme bei der Action gehabt zu haben, denn die ist amateurhaft gefilmt, was die letzte halbe Stunde, in der der Actionanteil ungemein in die Höhe schnellt, mehr zur Tortur als zum Genuss macht. Unübersichtlich und dunkel dass kaum was zu erkennen ist. Lediglich die Unterwasserjagd in den Höhlen ist dank der klaustrophobischen Enge eindrücklich, wenn auch ein wenig zu langatmig. Das Motiv des Bösewichts den Amerikanern die Organe herauszunehmen und seine Erklärung, währenddem er gerade eines seiner Opfer seziert, fand ich auf eine Weise sehr interessant und, sofern es auch stimmen sollte was der da erzählt, irgendwie fast schon verständlich, auch wenn der natürlich den extremen Pfad geht. Das ist nicht der fünfhundertste Psychopath, der seine Opfer einfach grundlos niedermetzelt, der hat eben auch einen Grund für seine Handlungen, die man aus seiner Sicht, teilweise (!) verstehen kann. Auf jedenfall kein 08/15 Teenieslasher, sondern ein atmosphärisches Filmchen in erfrischender Umgebung. Empfehlenswert, für Genrefans sowieso!

The Devil Wears Prada

11:15

USA 2006 - Regie: David Frankel - DVD - IMDb


By all means move at a glacial pace. You know how that thrills me.

Ein Film der definitiv nicht zuoberst auf meiner Watchlist stand, den ich aber dank der preisgünstigen Aktion beim Online DVD Verleih trotzdem mal mitgenommen habe und im Nachhinein auch nichts bereue. Die Stoy ist wie für Anne Hathaway geschaffen, denn sie hat schon in The Princess Diaries eine vergleichbare Rolle übernommen. Sie scheint sich wohl zu fühlen und überzeugt, wie ihre Sekretariatsgenossin Emily, gespielt von Emily Blunt, über die ganze Länge, trotzdem würde ich sie gerne mal in einer ernsteren Rolle sehen. Grösster Schwachpunkt ist natürlich die Story, die fast alle Klischees des Genres durchgeht und zudem ziemlich vorhersehbar ist. Zielgruppe sind jüngere Zuschauer oder das anspruchslose Gelegenheitspublikum, denn der Film bleibt stets an der Oberfläche und zeigt nie Aufwühlendes oder, wie man vielleicht meinen könnte, nackte Haut. Dennoch wusste der Film zu unterhalten, was zum einen sicherlich an seinem angenehm hohen Tempo liegt und an der guten Darstellerleistung von Meryl Streep...und natürlich den beiden Damen oben im Bild.

The Hills Have Eyes 2

13:49

USA 2007 - Regie: Martin Weisz - DVD - IMDb


Killing is easy... that's why it's so dangerous.

Nach den sehr durchwachsenen Kritiken, was aber irgendwie auch nicht anders zu erwarten war, bin ich praktisch ohne Erwartungen an den Film herangegangen, und das obwohl mir Alexandre Ajas Remake verdammt gut gefallen hat. Martin Weisz vereint eine Gruppe junger Soldaten, die die Aufgabe bekommen haben, Forschern in den Hügeln New Mexicos neue Geräte zu liefern. Natürlich sind diese aber nicht mehr da, und weil die Soldatentruppe vor Tatendrang nur so sprüht, machen sie sich in den umliegenden Hügeln auf die Suche nach den Vermissten. Was danach kommt kann sich jeder, der schon mal ein paar Horrorfilme gesehen hat, ausmalen. Die Story ist also alles andere als eine Offenbarung, war sie im ersten Teil aber genauso wenig. Was den nämlich so auszeichnete, war die Bildkraft mit dem Soundtrack und die Power die Aja sehr gut rübergebracht hat. Weisz hat die guten Aspekte des Erstlings übernommen und für einen Horrorfilm wirklich nichts falsch gemacht, denn ich bin hier so einige Male erschrocken. Auf den Splatteranteil muss man auch nicht verzichten, denn es gibt wieder reichlich Ekliges, was schon bei der Anfangsszene, wiedermal eine geschmacklose Geburtsszene, zu spüren ist.

Das unbehagliche Gefühl welches man bei Ajas Fassung während des Zuschauens hatte, wurde vom Franzosen sehr gut erzeugt und führte den Horror schon fast zum Terror hin und machte seinen Film, zumindest für mich, zu einem tollen Erlebnis. Dies wird auch im Nachfolger mit einigen bedenklichen und geschmacklosen Momenten erzeugt, wenn auch irgendwie nicht mit der Bildkraft die Aja, in Kombination mit dem Soundtrack, geschaffen hat. Der zweite Teil ist zwar keineswegs schlecht gefilmt, doch ist er halt schon ein ganzes Stückchen hektischer und unübersichtlicher. Actionszenen filmen muss auch gelernt sein. Viele Actionmomente erinnern sofort an Ajas Remake (siehe Bild), was für den Fan ganz nett ist, doch genauso oft hat man sich auch neue terrorisierende Augenblicke - mindestens für die Protagonisten - ausgedacht. Über die Schauspieler sollte man keine Worte verlieren, denn die sind allerhöchstens Mittelmass. Man leidet durch die schwachen Leistungen und schlecht durchzeichneten Charaktere einfach weniger mit. Trotzdem fand ich den Film als Ganzes stimmig und gleichzeitig unbehaglich. Für alle Fans des Genres eine klare Empfehlung.

Californication: Season 1

15:25

USA 2007 - Creator: Tom Kapinos - TV Aufzeichnungen - IMDb



Hank Moody is a writer who doesn't write. Ein Zitat welches Hank Moodys Situation in der Serie perfekt beschreibt. Hank war ein erfolgreicher Autor, der seine Geschichten auch gerne für Verfilmungen hergab, bevor ihn seine Ex-Freundin Karen verliess und seine Tochter Becca mitnahm. Das hat ihn in eine richtige Gleichgültigkeit zu seinem täglichen Leben geworfen und seitdem macht er am liebsten nur noch eines: Frauen aufreissen und sich vollrauschen lassen, denn damit lässt es sich seine Probleme kurzzeitig am einfachsten verdrängen. Doch sollte er einmal nüchtern sein und keine willige Frau in der Nähe sein, hat er nur den einen Gedanken, nämlich Karen zurückzugewinnen, die zwischenzeitlich schon mit einem anderen, Bill Gross, zusammen ist. Er besucht sie täglich auf dem Anwesen Gross' und versucht ständig Karen davon zu überzeugen, wie schön sie es hatten und dass sie wieder zusammen kommen sollten. Die Lust am Scheiben scheint er trotz seiner vorhandenen Fähigkeiten ebenfalls verloren zu haben. Der Versuch mal wieder was zu schreiben endet meistens damit, dass sein Notebook an die Wand geworfen wird.

Ich hab's schon immer gewusst, David Duchovny ist ein verdammt guter Schauspieler. Nach seiner glorreichen Zeit bei den X-Akten hat er seinen Fans nicht gerade oft Anlass zur Freude gegeben, aber mit dieser fantastischen Serie hat er definitiv ein Revival eingeläutet, das er hoffentlich nächsten Sommer im endlich kommenden zweiten Akte X Film übertragen kann. So gut hat man Duchovny nichtmal in der bekannten Mysteryserie gesehen, denn das ist für mich eine der besten männlichen Performances ever! Seine Gleichgültigkeit für alles, aber gleichzeitig Hingabe zu seiner süssen Tochter und der Zurückeroberung seiner Ex-Freundin weiss er hervorragend rüberzubringen. Er lässt einen trockenen Spruch nach dem anderen raus und trägt zu den besten Dialogen die ich je in einer Serie mitverfolgen durfte. Diese sprühen nur so vor Sprachwitz, Gerissenheit und Sarkasmus, dass es eine helle Freude ist und am Ende jeder Folge kaum trockene Augen hinterlässt. Die Mischung aus Drama, Humor und Sex ist den Machern sehr gut gelungen. Die sher oft ausgeflipten Charaktere sind es vor allem die die Serie zu einem Unikum machen. Einzige Wermutstropfen sind die mit der Zeit etwas repetitiv wirkenden Zurückeroberungsversuche Moodys und den falschen Eindruck den man von L.A. bekommen könnte, jeder wolle dort nur Sex haben. Ansonsten ist das eine der aussergewöhnlichsten Serien, zum Teil völlig abstruss aber verdammt unterhaltsam und mit grandiosen Dalogen versehen. Ein Jammer besteht die erste Staffel nur aus 12 Folgen und wird erst nächsten Sommer fortgesetzt.

Live Free or Die Hard

12:34

UK/USA 2007 - Regie: Len Wiseman - Blu-Ray - IMDb - Erstsichtung


Alright, thats enough of this Kung-Fu shit.

Nachdem ich den Film diesen Sommer im Kino gesehen habe und die Befürchtungen dass sie die Franchise zerstört hätten sich danach als überflüssig herausstellten, muss ich nach dieser Zweitsichtung meine Wertung revidieren. Nach meinem jetztigen Standard Filme zu bewerten, nämlich nur wirklichen Ausnahmefällen und Perlen die volle Punktzahl zu vergeben, ist die 5 für John McClanes neuestes Feuerwerk zuviel. Er gefällt mir weiterhin gut, aber nachdem die Euphorie von letzten Sommer sich auch wieder gelegt hat, muss ich sagen fangen ein paar Dinge an zu stören, die man ganz klar hätte besser machen müssen. Zum einen betrifft das den Gewaltgrad. Das war mir im Juni noch egal, weil ich erstmal froh war keine Vergewaltigung von Die Hard gesehen zu haben, aber heute muss ich ganz klar festhalten, dass er, trotz der teilweise übertriebenen Action, einfach nicht den letzten nötigen Punch hat, den er so leicht hätte haben können, hätte man die gottverdammte PG-13 gestrichen und daraus einen R-Rated Film gemacht. Dafür könnte ich die Verantwortlichen auf der Stelle in bester McClane Manier malträtieren. Im Kino war Timothy Olyphant als Bösewicht im Grunde schon eine Schlaftablette - da war man jedoch froh den guten alten Bruce Willis in Action zurück zu haben und deshalb war's verschmerzbar - aber während dieser zweiten Sichtung ist mir dieser langweilige Typ echt auf den Wecker gegangen. Ein solcher Film lebt in zweiter Linie (das beweist ja das Original) auch von seinem Bösewicht und bei einer Zweitsichtung achtet man halt auch auf mehr als nur John McClane. Stiess mir einfach sauer auf, dass man auch den Bösewichtcharakter ohne grossen Aufwand fieser hätte ausarbeiten können. Naja, wie dem auch sei, der Film bleibt trotzdem ein echt guter Actionfilm der einfach Spass macht und über die ganze Lauflänge kurzweilig ist, aber den ich nach meinem jetztigen Wertungsstandard einfach abwerten muss.

Halloween

13:48

USA 1978 - Regie: John Carpenter - DVD - IMDb - Erstsichtung

Jedes Jahr zu Halloween versuche ich John Carpenters gleichnamigen Film anzuschauen. Ein absolut wegweisender Klassiker, der inszenatorisch sowie musikalisch in diesem Subgenre bis heute einmalig ist und bei dem ich einfach mal die Bilder allein sprechen lasse.