If it bleeds, we can kill it.
Der Film ist im Grunde genommen ein "First Blood" meets "Alien". Nach einem kurzen Briefing am südamerikanischen Strand befindet sich das Team um Dutch (Schwarzenegger) inert kürzester Zeit im Dschungel um eine Geisel von Terroristen zu befreien. Hälfte 1 befasst sich somit mit einer Befreiungsaktion die im totalen Chaos und Actionwahnsinn endet. Diese Sequenz zeigt McTiernans Actionkünste und würde ich, zieht man die damaligen inszenatorischen Mittel in Betracht, zu eine der besten dieser Erä zählen.
Der Predator bleibt in der ersten Hälfte noch im Hintergrund und zeigt sich erst später, doch ist seine Präsenz von Anfang an spürbar, nicht zuletzt weil die allererste Szene des Filmes dem Ausserirdischen gewidmet ist und seine bisherigen Taten im Dschungel sehr schnell vom Arnie-Team entdeckt werden. Die Motivation hinter dem Handeln des Predators bleibt über weite Strecken ein Gehemnis. Einzig sein Faible für den menschlichen Schädel dringt ein wenig durch, aber ansonsten wird nichts über diese Kreatur erzählt, was so auch besser ist, denn dümmliche Erklärungen braucht dieser Film nicht um das zu sein was er ist.
Schwarzengger hatte seinen Durchbruch 1984 mit "The Terminator" und einigen folgenden Actionvehikeln. Er macht hier dort weiter wo er aufgehört hat und darf ein weiteres Mal seine Mukies spielen lassen. Unterstützt wird er dabei u.a. vom ehemaligen Wrestler Jesse Ventura, stets mit seiner Minigun und MTV T-Shirt stolzierend, und Carl Weathers. Die Präsentation der Muskeln hält sich im Vergleich zu "Commando" noch in Grenzen, einzig über die Schweissdrüsen der Akteure dürfte man sich Fragen stellen.
Noch heute erlebt sich der Film auf erfrischende Weise. Das Machogehabe der Truppe sieht man in aktuelleren Produktionen, wenn überhaupt, nur noch sehr selten und das Mittendrin-Gefühl im Dschungel kommt hier ganz besonders gut zur Geltung, weil die Kamera immer nahe bei den Akteuren und ständig in Bewegung ist. Das bildfüllende Dickicht trägt sehr viel zur Atmosphäre bei und erzeugt für die dem Predator unterlegenen Protagonisten eine hoffnungslose Situation und für die Zuschauer ein fast schon klaustrophobisches Erlebnis. Ein fremdes Ambiente wie auf einem anderen Planeten.
Was bleibt ist ein auch nach all den Jahren zufriedenstellender Nobrainer mit etlichen Onelinern wie beispielsweise - "I ain't got time to bleed." - und einem Cast, das man sich heutzutage schon fast nicht mehr erlauben darf. Ein richtiger Macho-Männerfilm eben, über dessen homosexuellen Unterton und weitere Interpretationsversuche man sich wirklich nicht weiter Gedanken machen sollte, denn was bleibt ist ganz einfach eine Explosion eines Filmes - mehr will der gar nicht sein!
Weitere Sichtungen: [1] März 2006
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