X-Men

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We must know who they are, and above all, what they can do.
Zugegeben, die X-Men haben mich nie sonderlich interessiert, deshalb ist das jetzt meine erste Sichtung des ersten Teiles und ich muss gestehen, dass dieser meine Meinung bezüglich den X-Men geändert hat. Ich hatte lediglich den zweiten und dritten Film im Kino gesehen und ich war stets der Auffassung, dass die Filme zu viele Charaktere besassen, sodass ich nie wirklich eine Beziehung mit den Figuren aufbauen konnte. Tja, das hat sich dank Teil 1 drastisch zum Besseren gewendet, liefert diese Einführung doch genau die fehlenden Puzzleteile um diese Marvel-Figuren mögen zu können.

"X-Men" ist eine ausgezeichnete Einführung in die Welt der Mutanten. Action muss man nicht zuviel erwarten, denn die ist sachte portioniert, doch sind es eben die Charaktere die einen im ersten Teil sofort in ihren Bann ziehen. Sind diese mit ausreichender Tiefe beschrieben, dazu noch mit erfahrenen oder talentierten Schauspielern besetzt, ist das in einer Comicverfilmung schon die halbe Miete, schliesslich scheitern solche Adaptionen in der Regel weniger an der Inszenierung des Krawalls, als vielmehr an den eindimensionalen Charakteren.

Die beiden grössten Pluspunkte, und für den Erfolg von "X-Men" matchentscheidend, waren sicherlich die Besetzungen von Ian McKellen als Magneto und Patrick Stewart als Prof. Charles Xavier. Die beiden geben der ganzen Mutantenthematik Glaubwürdigkeit und machen diese vor allem auch respektwürdig. Darüber hinaus waren sie sicher ausschlaggebend, dass einige Stars für dieses Projekt unterschrieben haben. Am Ende stimmt das Ensemble und das ist bei den X-Men vermutlich wichtiger als bei allen anderen Comicadaptionen.

Die CGI's wurden genau dafür eingesetzt wofür sie auch gebraucht wurden, somit gibt's keine unnötigen Effektorgien, und die Charaktere stehen klar im Zentrum. Was mir speziell gut gefiel, war die ständige Fopperei zwischen Wolverine und Cyclops, die nicht übertrieben und clever eingebaut war. Für humorvolle Augenblicke sorgen auch Sabretooth und Toad auf Seiten Magneto's. Die Darstellung der beiden ist wirklich ausgezeichnet gelungen. Famke Janssen ist yum-yum; Rebecca Romijn als Mystique einer der Glückswürfe des Filmes. Schon immer als eher schwach empfand ich jedoch die Besetzung von Anna Paquin als Rogue und Halle Berry steht mit ihrer Storm weitläufig im Hintergrund, was auch nicht weiter tragisch ist, schliesslich steht ihr hellblond sowieso nicht. Dass der Name Hugh Jackman inzwischen automatisch mit Wolverin verbunden wird, sagt über seine Performance eigentlich schon alles.

Am Ende kann ich mich dann doch glücklich schätzen den Film endlich gesehen zu haben, denn der hat meine Anschauung der X-Men zum positiven verändert. Bryan Singer schafft es vorbildlich einen Comic ohne unnütze Action, dafür umso mehr Charaktertiefgang zu erzählen, ohne dabei während den 90 Minuten auch nur länger als eine Minute auf die Bremse zu treten. Der Film ist, wenn überhaupt, nur minim schwächer als sein Nachfolger und einer der besten Comiceinführungen ever!

3 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

Naja, wenn du X-Men genauer kennen würdest, wäre dir aufgefallen, dass Sabretooth unwahrscheinlich verheizt wird. Teilweise sogar pervertiert. Da ist Liev Schreibers Interpretation im Spin-Off um Welten authentischer und überzeugender.

Ansonsten: Zustimmung zum Film. Wobei ich Stewart und McKellen jetzt nicht als so wichtig erachtet habe und dagegen Paquin sehr nett als Rogue empfand. Auch wenn Rogue ebenfalls etwas verheizt wird. Aber sehr gute Comicverfilmung, in der Tat.

Fox Mulder hat gesagt…

Okay, kenne die Comics eben nicht, danke für die Info! Fand den Sabretooth einfach optisch alleine schon perfekt für eine Comicfigur. Liev Schreiber machte mir schon im Trailer einen guten Eindruck, bin schon gespannt, trotz deiner nüchtern ausgefallenen Bewertung. Aber das bin ich mir von dir inzwischen schon gewohnt. ;)

Flo Lieb hat gesagt…

Naja, den Neuen findet ja kaum einer gut. Allein an mir wird es da also nicht liegen ;)

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