Syriana

11:32

USA 2005 - Regie: Stephen Gaghan - DVD Warner - IMDb


Corruption is our protection. Corruption keeps us safe and warm. Corruption is why you and I are prancing around in here instead of fighting over scraps of meat out in the streets. Corruption is why we win.

Syriana ist wirklich schwere Kost. Das Geschehen ist in mehrere parallel laufende Handlungen aufgeteilt. Das macht, mit der Tatsache dass man doch ein gewisses Vorwissen mitbringen muss, den Film nochmals eine Spur anspruchsvoller. Aber ich mag solche Filme. Wenn man nicht alles gleich beim ersten Mal versteht und zusammenknüpfen kann, dann ist das beste Werbung für den Film, gelegentlich eine zweite Sichtung zu starten. Das Thema ist natürlich ein hochaktuelles und ebenso interessantes. Aber ohne 100%iger Aufmerksamkeit verliert man bei diesem Film sofort den Überblick. Filme die für reichlich Gesprächsstoff sorgen, sind immer willkommen. Der Cast ist aber der grösste Pluspunkt des Filmes. George Clooney als bärtiger CIA-Agent Bob spielt vorzüglich. Da hat er sich seinen Oscar als bester Nebendarsteller wirklich verdient. Aber auch Jeffrey Wright als Anwalt Bennett Holiday und Matt Damon als Finanzexperte können überzeugen. Bobs Ziel, Ölprinz Nasir, wird ebenfalls toll verkörpert von Alexander Siddig. Der Realitätstouch des Filmes fand ich ebenfalls sehr gut. Es wird Arabisch gesprochen wo Arabisch gesprochen werden muss. Auch George Clooney darf seine Arabischkünste zeigen. In diesem Film stimmt also wirklich so ziemlich jedes Detail. Dafür darf man aber auch reichlich Untertitel lesen. Auch ist das Geschehen toll gefilmt worden. Wirklich kräftige Bilder die man da aus dem Nahen Osten zu sehen bekommt. Der Soundtrack gerät nie in den Vordergrund und begleitet das Geschehen lediglich in Szenen mit hohem Tempo. Action muss man hier keine erwarten.

Wer sich also zwei Stunden lang konzentrieren kann und dazu noch ein wenig Vorwissen mit in den Film bringt, der bekommt mit Syriana einige spannende und zugleich schockierende Einblicke in den Ölmarkt von heute. Egal ob die Geschehnisse so wirklich auch in der Realität stattfinden oder ob sie zum grossen Teil erfunden sind, eines ist sicher: Die Machenschaften der Ölbranche werden in diesem Film in kein gutes Licht gerückt. Diese kritische Darstellung macht den Film dann auch so interessant und auf jedenfall sehenswert. Hoffentlich kommen aus Hollywood in Zukunft weitere Filme dieser Anspruchsklasse.


03.08.06

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