France/USA 2005 - Regie: Andrew Niccol - DVD Sony Pictures - IMDb
Where there's a will, there's a weapon.
Für mich ist Lord of War ein kleiner Überraschungshit des Filmjahr 2006. Er ist cool, interessant und bietet zugleich entsetzliche Bilder des Waffengeschäftes. Nicolas Cage hat bei seiner Performance immer einen Hang zum schwarzen Humor, was ich bei dieser Thematik sehr begrüsse. Seine Dialoge im Off sind oft einfach herrlich. Wie er sich immer wieder vor seinem Verfolger, gespielt von Ethan Hawke, tarnen kann und Ausreden erfindet ist ebenfalls immer wieder amüsant. Genau solche Momente machen den Film zu einem einzigen Vergnügen, ohne dabei die schrecklichen Konsequenzen des Waffenhandels zu vernachlässigen. Das Ganze wird dann durch Politik wie auch Beziehungstechnischem ergänzt. Yuris Beziehung mit seiner Frau Ava ist zwar nicht überflüssig, aber ist halt sehr vorhersehbar und wenig überraschend. Es entwickelt sich zur üblichen Beziehungskrise. Mit den beiden kommt es leider so wie es kommen musste. Das Geschehen wird mit einigen tollen Songs begleitet, die natürlich bestens zum Gezeigten passen. Auch die Anfangssequenz, in der man die Laufbahn einer Kugel verfolgt, von der Herstellung bis zur Endstation im Kopf eines Guerillas, ist ganz hervorragend geraten und verspricht schon mal schön schwarzen Humor. Ein wenig Langweile kommt nur in den seltensten Fällen auf und wenn, dann nur für kurze Augenblicke. Grosse Nebendarsteller sind natürlich auch die Waffen. Wo auch immer geschossen wird, die Waffe möglichst cool in die Kamera zu halten, wenn möglich noch in Zeitlupe, scheint das wichtigste zu sein. Wer auf Blut nicht verzichten kann, kriegt sogar noch einen richtigen Kopfschuss zu sehen. Ein Film der am Ende aber wirklich schwer zu Denken gibt und das ist auch absolut recht so.
Kein Film für Zartbesaitete. Der Film ist böse, schnörkellos und informativ. Auch wenn er sich mit einem mehr oder weniger komplexeren Thema befasst, ist er aber sehr gut verständlich und einfach zu verfolgen. Weniger verwirrend und schwer zu verstehen wie beispielsweise Syriana.
09.08.06
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen