Australia/USA 2006 - Regie: Bryan Singer - Kino Talgarten Winterthur - IMDb
Krrrrryptonite!
Ich kenne die alten Filme nur noch aus weit vergangenen Tagen. Als ich den ersten Teil – war es überhaupt der erste? – gesehen hatte, war ich etwa fünf oder sechs Jahre alt und hatte ziemlich schiss. Kann mich aber noch lediglich an einen Kampf zurückerinnern. Auf jedenfall fühlte ich mich heute im Kinosaal pudelwohl, als das Superman Theme zu hören war. Ein fantastischer Soundtrack, der mir für immer in Erinnerung bleiben wird. Ohne den, sind die Actionszenen aber fade. Hier wurde sehr viel mit CGI gearbeitet und sogar Superman ist wohl zu 90% aus dem Computer. Doch die Effekte fand ich jetzt nicht so wahnsinnig berauschend. Das Gesamtbild der Effekte zählt ja schlussendlich und das fand ich langweilig. Man spürt irgendwie so kein Ambiente hindurch. Alles ist sehr kalt gehalten ohne irgendwelche Wärme auszustrahlen. Detailreich sind die Effekte eigentlich schon, aber irgendwie funktionieren sie nicht ganz so gut. Teilweise fühlt man sich eher wie in einem schlechten Animationsfilm als in einer echten Comicverfilmung. Die Handlung ist leider auch völlig belanglos. Bietet kaum Spannung und ist wirklich einfach nur ein Langweiler. Da kann man leider auch nicht bei einer so tollen Leistung wie der von Kevin Spacey als Lex Luthor drüber hinwegsehen. Auch Parker Posey fand ich toll. Sie gefiel mir schon in Blade: Trinity hervorragend. Auf der anderen Seite hätte man bezüglich Aussehen wohl kaum einen besseren Ersatz für den verstorbenen Christopher Reeve finden können als Brandon Routh. Aber auch schauspielerisch fand ich ihn gut. Wie er seine Rolle als Clark Kent verkörpert fand ich noch lustig. Aber auch da hat man ungemein viel Potential verschenkt. Das Doppelleben hätte man ein wenig ausweiten müssen und den Charakter Clark auch mehr abseits des Pressehauptquartiers zeigen können. Da hätten sich durchaus noch ein paar auflockernde Szenen ergeben. Die Liebesgeschichte zwischen Superheld und Fräulein kennt man ja nun wirklich zu genüge! Und dann noch so kitschig… Die besten Momente hat der Film eindeutig in den Szenen mit Lex Luthor.
Ich muss aber zugeben, dass ich mit Superman sowieso nicht sehr viel anfangen kann. Mir ist er einfach zu perfekt. Er ist nur auf eine einzige Weise zu schwächen, also weiss man ja eigentlich schon von Beginn an, wie der Bösewicht versuchen wird ihn zur Strecke zu bringen. So was ist natürlich der Spannungstöter schlechthin. Auch bin ich der Meinung, dass er als Held passé ist. Mir ist er zu altmodisch. Fängt ja eigentlich schon bei seinem Kostüm an. Ich bevorzuge den menschlicheren Superhelden, den glaubwürdigeren, nämlich Batman.
Leider ist der Film auch einen Tick zu lange geraten. Einige Szenen sind der Langweiler schlechthin. Wäre aber die Haupthandlung nicht ebenfalls so dahinvegetierend, kämen ruhigere Momente ja ganz recht. Aber so ist alles lediglich gähnende Effekt-Hascherei und Dynamik leider ein Fremdwort. Wer auf Handlung wirklich komplett verzichten kann und sich auch lustlos erscheinender Effekte ergötzen kann, für den ist Superman sicherlich ein Blick wert. Superman Fans gehen sowieso und der Rest kann getrost auf die vorangehenden Superheldenverfilmungen zurückgreiffen.
17.08.06
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