USA 2006 - Regie: Simon West - DVD Sony Pictures - IMDb
Jill, we've just traced the call... its coming from inside the house!
When a Stranger Calls ist kein typischer Horrorfilm, bei dem der Bösewicht am Ende enthauptet oder in letzter Sekunde zur Strecke gebracht wird. Auch versteckt sich der Killer nicht hinter einer Maske wie seine Kollegen. Ich würde den Film eher ins Thrillergenre einsiedeln, da er völlig unblutig ist. Was ich eher negativ fand, waren die lahmen Anrufe des Unbekannten. Wes Craven hatte sich dazumal, als er Scream erschuf, auch beim Klassiker When a Stranger Calls von 1979 an Ideen bedient, doch daraus dann viel mehr gemacht. Die Anrufe in Scream sind einfach viel raffinierter, als dieses dämliche Schnaufen des Killers der nach rund 30 Atemzügen endlich mal was sagt. Klar, es ist ein Remake, aber ein wenig mehr Selbstinterpretation und Hang zur Selbsterzählung hätte diesem Streifen sehr gut getan. Auch sieht man eigentlich während des ganzen Filmes nur eine Person, nämlich Jill, gespielt von der süssen Camilla Belle, wo wir auch schon beim grössten Pluspunkt des Filmes wären. Sie ist schlicht und einfach heiss und nur wegen ihr macht es am Ende doch noch Spass zuzuschauen. Das Haus ist natürlich auch wunderbar. Hat so einige Raffinessen eingebaut, die Jill am Ende sogar noch retten. Ausserdem wurde es sehr gut in die Kamera eingefangen, da das Haus im Dunkeln mit den ganzen Schattenspielen wirklich recht gruselig wirkt. Von der Aufmachung her gesehen ist dieses Remake also wirklich gut. Wirklich modern und solide gedreht. Natürlich möglichst immer Camilla Belle im Mittelpunkt, schliesslich sieht man sie auf der Leinwand drei Viertel des Filmes. Wieder weniger gut fand ich das abrupte Ende. Plötzlich rennt sie in die Arme der Polizei. Klar hat sie die Polizei im Verlaufe der Belästigungen angerufen, aber ein derartiges Ende finde ich in einem Thriller dieser Art am Schluss zu einfach. Der Film hört leider wirklich dort auf, wo er beginnt richtig interessant zu werden, wo das Katz und Maus Spiel so richtig an Fahrt gewonnen hat. Das finde ich wirklich schade und hätte man besser machen sollen, egal was das Original vorschreibt. Auch die Auflösung des Täters fand ich sehr unspektakulär und Frage mich auch da, weshalb man einen nichts sagenden Typen genommen hat, der mit Jill rein gar nichts zu tun hat. Wenigstens einen Zusammenhang zwischen Täter und Opfer hätte man in die Handlung einbauen können. Auch da hat der Film wieder Potential sehr leicht verschenkt.
When a Stranger Calls ist also ein sehr zwiespältiger Film. Man hatte einige gute Ansätze, die aber leider bei der Durchführung ihrer Zeit zurück liegen. Ein Remake darf ruhig auch mal was Neues bieten. Dass der Film als PG-13 unblutig ist, fand ich überhaupt nicht schlimm. Die Spannung wird schliesslich mit den Geräuschen und dem Lichtspiel und Ambiente des Gelände und des Hauses aufgebaut. Positiv war natürlich die Hauptdarstellerin. Sie spielt nicht grossartig, sieht aber wunderhübsch aus. Genau so wie das Haus, welches den zweiten wichtigen Pluspunkt des Filmes ausmacht. Für mich definitiv kein schlechter Thriller, denn dafür ist auch die Inszenierung zu solide geraten.
04.08.06
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