Germany/USA 2000 - Regie: Steven Soderbergh - DVD Splendid - IMDb
If there is a war on drugs, then many of our family members are the enemy. And I don't know how you wage war on your own family.
Der grosse Gewinner der Oscarwahlen 2001. Hat er seine Preise verdient? Ich würde sagen auf alle Fälle. Beim besten Film hatte er es sauschwer gegen Gladiator und hat dort einfach einen bärenstarken Gegner gehabt und verloren, soweit man bei einer Nominierung von Verlierer sprechen kann. Was mich an diesem Film begeistert ist sein Style. Die Stilmittel die hier zu Werke genommen wurden, sind einfach super. Mexiko ist sehr verfremdet dargestellt, mit grellen beigen Farbtönen, schmutziger sowie grisseliger Optik und kaum ist man mal auf der amerikanischen Seite, ist das Geschehen in blauen eher dunkleren Tönen gehalten. Dazu kommt noch, dass der Film eigentlich immer mit der Handkamera gefilmt wurde und deshalb so realistisch aussieht. Man ist wirklich mittendrin. Sehr vergleichbar mit Syriana, den ich auch neulich gesehen habe. Und auch Traffic ist eher gehobene Kost. Auch hier gibt es verschiedene Handlungsstränge, die konsequent und konzentriert verfolgt werden müssen, will man am Ende noch den Überblick behalten. Doch auch wenn man vielleicht nicht ganz so gut mitkommt bei der Story, hat der Film eine klare und eindeutige Message, die unmöglich zu übersehen ist: Drogen sind schlecht und müssen bekämpft werden und zwar von jedem, nicht nur von den angestellten Drogenbekämpfern! Teilweise wirklich schockierende Bilder, die einem geliefert werden. Natürlich alles der Realität entsprechend, so schreibt der Film vor. Benicio Del Toro fand ich am besten. Er spielt super. Man kann seine Darstellung vielleicht ein wenig aufgesetzt auffassen, aber ich persönlich empfand sie keineswegs so. Er spielt seine Rolle einfach so, wie sie gespielt werden muss. Einfach nur bemerkenswert! So wie man ihn kennt spielt Michael Douglas. Immer den gleichen Gesichtsausdruck, aber irgendwie finde ich ihn trotzdem gut. Ich mag seine Filme, auch wenn er oft arrogant daherkommt und seine Darstellung in diesem Film ist sicherlich nicht schlecht. Catherine Zeta-Jones ist die dritte positiv heraus stechende Darstellerin. Sie ist schlicht und einfach angenehm anzuschauen. Ich mag sie.
Traffic ist wirklich anstrengende Kost. Langatmig fand ich ihn aber nur in den seltensten Fällen, da ich die Thematik einfach zu spannend finde. Klar, die Geschichte ist es nicht und der Film hat auch so den Hang zur Dokumentation, aber es sind die kräftigen und eindrücklichen Bilder die man zu sehen bekommt und auch die Konsequenzen von harten Drogen, die einen erschüttern. Und das finde ich einfach toll eingefangen. Den Streifen werde ich mir, genauso wie Syriana, den ich übrigens noch einen Tick anspruchsvoller finde, ein zweites Mal gönnen.
10.08.06
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