Hulk

16:00

USA 2003 - Regie: Ang Lee - DVD Universal - IMDb


You're making me angry. You wouldn't like me when I'm angry.

Ang Lee ist wahrhaftig nicht bekannt für brachiale Action. Ich muss sagen, Hulk strotzt auch nicht mit ununterbrochenen Zerstörungsorgien und konzentriert sich vor allem zu Beginn sehr stark auf die Charaktere. Wie Bruce Banner, gespielt von Eric Bana, zu Hulk wurde, steht dabei im Mittelpunkt. Was mit seinen Eltern passiert ist, bleibt auch für ziemlich lange ein Geheimnis, was der Spannung zu Gute kommt. Hulk verfolgt nicht wie in vielen anderen Comicverfilmungen die Vernichtung eines Bösewichts. Hier geht es viel mehr um die Beziehungen zwischen den Charakteren. Erst ganz am Schluss darf sich Hulk mit seinem Teilschöpfer und Vater messen. Bei der Action sind mir vor allem die hervorragenden Special Effects aufgefallen. Klar gibt es hier und da einige Effekte die schwächer aussehen, aber im Grossen und Ganzen können sie absolut begeistern. Allen voran Hulk wurde wirklich toll animiert, auch wenn ich den ersten Eindruck, um genau zu sein die Gesichtspartien, gewöhnungsbedürftig fand. Bei den Dialogen schlichen sich auch ein paar doofe Konversationen ein, die jedoch zum Glück nur spärlich vorkommen. Schauspielerisch gesehen ist Hulk definitiv keine Offenbarung. Alle spielen sie durchschnittlich. Einzig Nick Nolte fällt positiv auf. Vor allem währenddem er seine letzten Worte spricht, lässt er seine Klasse ein wenig aufblitzen. Da der Film sehr von seinen Charakteren lebt, hätten ein paar bessere Schauspielleistungen den Streifen durchaus noch drastisch verbessern können. Die Nutzung von geteilten Szenenbildern find ich gut. Das gibt dem Film noch so eine besondere Note und macht nochmals deutlich, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt. Das Geschehen verliert dabei aber ein wenig an Übersicht. Vermutlich der Grund weshalb diese Methode nicht ganz konsequent während der ganzen Lauflänge genutzt wurde. Vom Soundtrack war ich ein wenig enttäuscht. Da bin ich mir von Danny Elfman besseres gewohnt.

Was macht Hulk also besser als andere Comicverfilmungen? Eigentlich nicht viel, ausser dass, wie mir auffiel, besonders in diesem Film sehr viel Wert auf die Charaktere gelegt wurde. Diese wurden wirklich gut in die Geschichte eingebaut und werden dem Zuschauer dementsprechend genau vorgestellt. Wie nahe der Film nun an der Vorlage liegt kann ich nicht sagen, da ich den Comic nicht kenne. Hulk ist aber sicherlich eine solide Comicverfilmung, die mit ein wenig mehr Pep im Storyaufbau zu Beginn und einer besseren Soundtrackuntermahlung durchaus ein grosser Film hätte werden können. Am Ende ist das Ganze ein wenig zu brav, aber trotzdem sehenswert.


29.07.06

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