The Reader

13:51

Danger will only increase my love.
Hauptsächlich wegen Kate Winslet und ihrer oscarprämierten Rolle gesehen, hat mich die Geschichte nur sporadisch überzeugen geschweige denn mitreissen können. Einiges bleibt für mich unschlüssig, in erster Linie weshalb Ralph Fiennes' und David Kross' Charakter Michael Berg die Vergangenheit nicht einfach loslassen kann und auch als Erwachsener noch Jahre nach der Beziehung an Hanna Schmitz denkt. Seine Intention bleibt im Film ein wenig auf der Strecke und je länger die Handlung voranschreitet, desto geringer wird das Mitleid zu seiner Person.

Winslet spielt in der Tat gut, doch ihren Oscar hat sie vermutlich auch wegen nicht vorhandener Konkurrenz gewonnen, schliesslich ist es keine Überperformance und ich ahne, dass sie mir in "Revolutionary Road" besser gefallen wird. David Kross war okay, doch es war einzig Ralph Fiennes der mich durchgängig überzeugen konnte. Dank seiner kurzen Screentime trägt er nicht die ganze Last des Filmes was seine gute Performance vermutlich unterstützt hat. Etwas daneben fand ich die sich teils natürlich teils gekünstelt anhörenden deutschen Akzente aller Englisch sprechenden Akteure.

Ein Reinfall ist der "The Reader" sicher nicht, dafür ist Stephen Daldry's Inszenierung viel zu präzise und routiniert, doch ist der Film auch nicht für jeden gedacht und somit nicht uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

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