Bad Boys

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Yo, man, we ain't the Cosbys.
Bays erster Spielfilm in Zusammenarbeit mit Bruckheimer und Simpson kommt mit einer Story daher, die aus einer schwächeren "Miami Vice" Episode stammen könnte und Markenzeichen - Sonnenuntergänge, Handicapierte, baysche geschnittene Action, Topmodels (die junge Téa Leoni hat was von Megan Fox) - beinhaltet die man in seinen späteren Produktionen wiederfinden sollte.

Man merkt dem Film sein Alter bereits an und mit der Tatsache dass seine Filme je länger sie im Umlauf sind je unattraktiver werden muss Bay leben, schliesslich altert eine gute Story weniger schnell als gute Action. Diese ist hier nämlich zu grossen Teilen eher amateurhaft geschnitten und für heutige Begriffe nur selten fesselnd. Und da der Rest nicht viel taugt, und inzwischen vom Krawallmeister selber besser recycelt wurde, hat es "Bad Boys" mit heutigen Massstäben bewertet auch bei mir schwer. Klar hilft dem Streifen ein wenig der Nostalgiebonus, doch den hat auch der ein Jahr später erschienene "The Rock", welcher noch in allen Belangen besser abschneidet.

Will Smith durfte endgültig seinen Sprung in die A-List von Hollywood machen und harmoniert bestens mit Martin Lawrence, obwohl die meisten Jokes den üblichen Buddy-Movies entstammen und nur in vereinzelten Fällen richtig zünden wollen. Wie so oft bei Bay sind die weiblichen Darstellerinnen hauptsächlich wegen ihres Sexappeals im Film und diese Tradition nahm mit Téa Leoni ihren Anfang. Schwachpunkt in der Figurenkonstellation ist Badguy Fouchet, gespielt von Türke Tchéky Karyo, der keine bleibende Persönlichkeit aufzubauen vermag und somit nicht dazu beitragen kann den Film zu einem der besten Actioner der 90er zu machen.

Der Aufbau der Storyline sowie viele Handlungsentscheidungen der Figuren sind abstruss sowie fragwürdig, trotzdem kann man dem Film seinen gelegentlich aufblitzenden 90er Jahre Charme nicht nehmen. Die temporeiche letzte halbe Stunde macht den sonst phasenweise schleppend, da seither oft gesehenen, Aufbau wieder wett. Okay, bleibt für mich aber einer der schlechteren Bay Filme. Beachtlich jedoch seine prompte Steigerung im nur ein Jahr später erschienenen "The Rock"!
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2 Kommentare:

Flo Lieb hat gesagt…

die junge Téa Leoni hat was von Megan Fox

Wenn, dann hat Megan Fox was von der jungen Téa Leoni ;)

gespielt von Türke Tchéky Karyo

Ist auch das erste Mal, dass ich jemand den Tchéky als Türken bezeichnen höre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er eine französische Staatsbürgerschaft hat, trotz der Tatsache, dass er in Istanbul geboren wurde. Ansonsten wäre Bruce Willis ja auch "der Deutsche" oder Natalie Portman "die Israeli".

Zur Kritik selber, der würde ich im Prinzip zustimmen, ist kein wirklich herausragender Film, der ohne Nostalgiebonus noch weniger hermachen würde. Aber die Action finde ich da doch eine ganze Ecke besser/spannender inszeniert, als sich auf die Rübe kloppende Transformers.

Yuki hat gesagt…

Ich fand Bad Boys eigentlich immer relativ charmant und in seiner etwas bodenständigeren Action sogar überzeugender als Bad Boys 2, der zwar absolut geil gemacht ist, aber hier und da schon mal heftigst übertreibt.

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