Why don't you exercise your right to shut the fuck up?
"Bad Boys 2" ist mit Abstand DER Film den Bayhasser und -anhänger dazu benutzen den Regisseur entweder zu kritisieren oder zu loben. Ich gehöre zu letzterer Sorte und da liegt es in der Hand, dass ich den Film zu den besten Nobrainer Actioner seit der Jahrhundertwende zähle. Die Action ist der Wahnsinn und schlichtweg grandios in Szene gesetzt. Bisher konnte er diese Intensität nicht reproduzieren, denn es ist eine Sache Action mit fiktiven Aspekten darzustellen (siehe "Transformers" ) jedoch eine gänzlich andere Angelegenheit den Krawall in einem Umfeld zu realisieren, dass aus der realen Welt gegriffen ist. Die einzigen klaren CGI Shots die Bay in "Bad Boys 2" benutzt sind in der Verfolgungsjagd enthalten, bei der man den Ferrari in einigen Einstellungen digitalisieren musste, weil ganz einfach nur ein Exemplar für die Dreharbeiten zur Verfügung stand, was anhand des Preises verständlich ist. Von der Action her, und in erster Linie deren Reichhaltigkeit, gibt's bis heute kaum was Besseres. Da soll es ihm verziehen sein, dass er die finale Verfolgungsjagd aus "Police Story" geklaut hat.
Bleiben die computergenerierten Bilder im Film noch gut versteckt, ist politische Unkorrektheit des Gezeigten hingegen offensichtlich, denn die Gewaltverherrlichung wird hier in höchsten Tönen zelebriert. Da werden Gangster zerfetzt, hingerichtet oder in die Luft gesprengt, Leichen überfahren und das alles in Hochglanz präsentiert. Ähnlich werden Drogen dargestellt, die sich im Intro mit den besten Kameraschwenks präsentieren dürfen. Darüber hinaus mangelt es dem Film nicht an rassistischen Momenten, was den Film summa summarum nicht unbedenklich und sein R-Rating diskussionslos macht. Trotzdem bietet der Film genügend Humor und vor allem Selbstironie um das wieder auszugleichen. Zu letzterem trägt Peter Stormare als russischer Clubbesitzer Alexei sehr viel bei. Eine Schande hat man seinen Charakter nicht öfters eingebunden. Auch Jordi Molla's Darstellung des Miami Drogenboss' Tapia ist doch zum gackern und diese, weil eben übertrieben, lachhafte Darstellung der Gangster hilft mit das Geschehen nicht zu Ernst werden zu lassen. Zudem stimmt die Chemie zwischen Smith und Lawrence noch besser als im Erstling, was in mehr Lachern resultiert.
Der Plot unterscheidet sich nicht gross vom Vorgänger - er baut zum Teil sogar 1:1 die gleichen Kameraeinstellungen ein - denn im Finale muss auch wieder die junge Frau vom bösen Drogenbaron befreit werden, doch versteht Bay es nun besser die schwache Handlung auszuschmücken. Der Streifen ist das perfekte Beispiel für eine grössere, schnellere und bessere Fortsetzung. Ich hoffe schwer Bay lässt für sein zukünftiges Projekt das Sci-Fi mal beiseite und widmet sich wieder dem übertriebenen Realismus zu, denn ab und zu geht nichts über einen waschechten Actionfilm, der sich auch wie einer anfühlt.
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Yo, man, we ain't the Cosbys.
Bays erster Spielfilm in Zusammenarbeit mit Bruckheimer und Simpson kommt mit einer Story daher, die aus einer schwächeren "Miami Vice" Episode stammen könnte und Markenzeichen - Sonnenuntergänge, Handicapierte, baysche geschnittene Action, Topmodels (die junge Téa Leoni hat was von Megan Fox) - beinhaltet die man in seinen späteren Produktionen wiederfinden sollte.
Man merkt dem Film sein Alter bereits an und mit der Tatsache dass seine Filme je länger sie im Umlauf sind je unattraktiver werden muss Bay leben, schliesslich altert eine gute Story weniger schnell als gute Action. Diese ist hier nämlich zu grossen Teilen eher amateurhaft geschnitten und für heutige Begriffe nur selten fesselnd. Und da der Rest nicht viel taugt, und inzwischen vom Krawallmeister selber besser recycelt wurde, hat es "Bad Boys" mit heutigen Massstäben bewertet auch bei mir schwer. Klar hilft dem Streifen ein wenig der Nostalgiebonus, doch den hat auch der ein Jahr später erschienene "The Rock", welcher noch in allen Belangen besser abschneidet.
Will Smith durfte endgültig seinen Sprung in die A-List von Hollywood machen und harmoniert bestens mit Martin Lawrence, obwohl die meisten Jokes den üblichen Buddy-Movies entstammen und nur in vereinzelten Fällen richtig zünden wollen. Wie so oft bei Bay sind die weiblichen Darstellerinnen hauptsächlich wegen ihres Sexappeals im Film und diese Tradition nahm mit Téa Leoni ihren Anfang. Schwachpunkt in der Figurenkonstellation ist Badguy Fouchet, gespielt von Türke Tchéky Karyo, der keine bleibende Persönlichkeit aufzubauen vermag und somit nicht dazu beitragen kann den Film zu einem der besten Actioner der 90er zu machen.
Der Aufbau der Storyline sowie viele Handlungsentscheidungen der Figuren sind abstruss sowie fragwürdig, trotzdem kann man dem Film seinen gelegentlich aufblitzenden 90er Jahre Charme nicht nehmen. Die temporeiche letzte halbe Stunde macht den sonst phasenweise schleppend, da seither oft gesehenen, Aufbau wieder wett. Okay, bleibt für mich aber einer der schlechteren Bay Filme. Beachtlich jedoch seine prompte Steigerung im nur ein Jahr später erschienenen "The Rock"!
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You don't stop, you don't hide. You run.
Wie schon im Vorfeld erwartet, hat mich Bays Nachfolgeproduktion zu "Transformers" weniger gut gefallen. Der Film hat einiges an Action (wenn auch nicht so viel wie überall berichtet) doch Michael Bay versäumt es, im Gegensatz zum Erstling, diese ähnlich effizient und ansprechend darzustellen. Das fängt schonmal bei der schwächeren Symbiose von Bildern und Soundtrack an. Zwar recyclet Jablonsky einige seiner Stücke aus dem ersten Teil, doch der neue Mix harmoniert nicht so gut mit den Bildern, was für einen Film wie diesen, der bei der Story gar nichts bieten kann, den Genickbruch darstellt. Die Spezialeffekte sind, obwohl ich irgendwie keinen grossen Unterschied zum Vorgänger erkennen konnte, einmal mehr top notch doch eine gute Weiterentwicklung der Beziehung der Autobots zu den Menschen wurde leider versäumt und somit tut die Einführung neuer Roboter nichts zur Sache, da diese eh nur weiteres Kampfmaterial sind.
Der Humor wurde für die erste Hälfte des Filmes ebenfalls erhöht, doch leider meistens peinlich (Mutter Witwicky anyone?) und unpassend sexistisch. Daneben musste man natürlich unbedingt einen neuen Partner für Sam und Mikaela finden, der für meine Begriffe noch nerviger ist als die beiden Roboter-Zwillinge. Kann es zudem sein, dass man den Namen von Megan Fox' Charakter erst in diesem Teil hört? Oder dann muss ich den in den vier Sichtungen des ersten Teils wohl überhört haben. Der geniale Rainn Wilson aus der Hitserie "The Office" hat noch einen kleinen Auftritt als Professor, doch wird dieser vergeudet, da er nicht den Lacher bringt, den man von ihm erwartet hätte. John Turturro kann seinem Charakter gegenüber dem ersten Teil etwas Bedeutung hinzufügen und ist einer der wenigen Figuren, die das Geschehen ein wenig zu lockern vermögen.
Dann wäre da noch das Finale welches um Welten schwächer geworden ist. Dauert zwar etwa gleich lang wie in "Transformers" doch der Höhepunkt im Finale ist ziemlich enttäuschend und der Abschluss des Filmes dahingerozt. Da hab ich das Gefühl, dass der Zeitdruck, wie schon bei Teil 1, eine Rolle gespielt haben muss, schliesslich sind zwei Jahre inkl. Writers Guild Strike für einen Film dieser Magnitude verdammt knapp. Zudem stinkt die weite Öde Ägyptens gegen das Finale in Los Angeles gewaltig ab. Wirklich enttäuscht bin ich aber nicht, schliesslich hab ich nicht mehr erwartet. Ich hoffe nur Mr.Bayhem wendet sich jetzt Anderem zu und überlässt die Produktion des dritten Films einem anderen Verrückten.
It's Megatron! Retreat! Move! Fall back!
Die bereits vierte Sichtung von Michael Bay's Zerstörungsspektakel. Vor der kommenden Fortsetzung musste eine weitere Begutachtung einfach sein. Ich staune selbst darüber den Film auch jetzt noch ungemein unterhaltsam empfunden zu haben, schliesslich ist es fair zu sagen, dass die Story nicht für mehr taugt als das Samstagmorgen-Cartoonfernsehen. Wenn eine Handlung zu nichts taugt, dann gibt es aber nur einen der das Ganze trotzdem zu einem unvergesslichen - sei es für die einen positiv oder negativ - Erlebnis zu machen. Michael Bay jagt die Logiklöcher einfach in die Luft. Was er hier für eine Materialschlacht serviert ist respektabel. Er kann menschlich noch so selbstverliebt sein, am Ende ist er ganz einfach der Beste seines Fachs.
Beim Bewerten solcher Filme bin ich immer sehr unschlüssig. Wieso sollte man beispielsweise einen Streifen wie "Transformers" anhand der Kriterien bewerten die man auch bei der Bewertung eines "The Fountain" benutzt? Die Filme gehen völlig verschiedene Wege. Der eine voll mit Symbolik, der andere will nur Unterhaltung bieten und was ist daran eigentlich verkehrt? Das ist eigentlich der Grund weshalb ich mich schon länger überlegt habe, die Wertungsskala wieder zu entfernen, denn schlussendlich kann eine objektive Bewertung nur mit sehr eng eingegrenzten Kriterien erfolgen. Denn weshalb einen Film in Grund und Boden stampfen, wenn er gar nicht mehr sein will als er ist? Man kann Bay nämlich vieles vorwerfen, aber sein Ziel brachiales Actionkino zu produzieren, erreicht er immer, währenddem es unzählige andere Beispiele von Regisseuren gibt die vorgeben was erreichen zu wollen, dann aber komplett in die Kloschüssel greifen. Michael Bay enttäuscht sein Zielpublikum selten bis gar nie. Zudem kann man sich darüber streiten wofür Motion Pictures da sind. Wollen sie tiefgründige Interpretationen ermöglichen oder nur eine kraftvolle Kombination aus Bild und Ton sein? In meinen Augen beides absolut berechtigt. Bei der Auswahl der Filmsichtungen ist eine gute Mischung aus beiden Lagern sowieso das Beste.
Wie schon gesagt, wurde ich auch beim vierten Durchgang von "Transformers" bestens unterhalten. Shia LaBeouf's Spiel ist sympathisch sowie energisch zugleich und jegliche Kritik an seiner Darstellung ist eigentlich überflüssig, schliesslich sind er und Megan Fox 80% der Spielzeit am Rumrennen. Der Rest des Casts ist ebenfalls vertretbar, einzig John Turturro passt irgendwie nicht ganz zu den restlichen Akteuren, vermutlich auch ein wenig weil sein Schauspiel generell zu gut ist für solch eine Art von Film.
Womit Bay am meisten auftrumpfen kann ist natürlich die Inszenierung der Action, mit der ich bei der ersten Sichtung noch Mühe hatte, denn wenn man nicht genau weiss was man sehen wird reicht die Rechenarbeit des Köpfchens noch nicht ganz aus es zu verarbeiten. Spätestens nach dem zweiten Mal ist's aber ein Vergnügen und es lassen sich so einige Details erkennen. Auch Steve Jablonsky überzeugt mit seinem Score, obwohl dieser stark an seine Stücke aus "The Island" erinnert, und die Location des Showdown hätte mit Downtown L.A. kaum besser ausgewählt werden können. Bays Militärfetisch ist mir eigentlich Schnuppe und wurde von ihm auch schon stärker zelebriert. Die Sonnenuntergänge darf man sich jedoch auch hier wieder zu tausenden anschauen, welche natürlich ebenfalls geschmackssache sind. Weshalb sich immer so viele über diese bayschen Markenzeichen aufregen ist mir jedoch ein Rätsel.
Ich glaube kaum dass mich die Fortsetzung gleichermassen überzeugen wird - allein schon die Globalisierung der Story finde ich eine öde und stereotypische Erweiterung - lasse mich aber gerne überraschen. In den 140 Minuten wird's ja mit Sicherheit wieder ein paar gute Bay-Momente mit Jablonsky-Support geben.
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And in this future, I don't know if we can win this war.
Ich war diesem vierten Teil schon immer sehr skeptisch gegenüber gestanden, denn Regisseur McG hat in der Vergangenheit filmisch nichts Grossartiges vollbracht und ein Terminatorfilm ohne Schwarzenegger bräuchte bei mir sowieso immens viel um mich komplett zu überzeugen. Sein kurzer CGI-Auftritt hilft da auch nicht gross.
Seine Stärken spielt der Film bei der Action aus, von der es hier en masse gibt, dass selbst ein Bay staunen würde. Diese ist auch meistens gut inszeniert und hat mit der Tankstellenszene und der folgenden Verfolgungsjagd ihren Höhepunkt. Da der Rest des Filmes nicht viel taugt ist es gleichzeitig auch der beste Moment des Filmes.
Einen Ass im Ärmel hat der Film aber dennoch, auch wenn sich dieser nur in einer Nebenrolle befindet. Anton Yelchin's Darstellung von Kyle Reese lässt sich nämlich wirklich sehen. Der junge Russe überzeugte auch schon in seiner kleinen Rolle in "Star Trek" und kann dem "grossen" Christian Bale, der mit einer mürrisch eindimensionalen Darbietung daherkommt, locker Paroli bieten. Was alle in Hollywood plötzlich in Sam Worthington sehen ist mir auch ein Rätsel, denn mehr als das Minimum springt aus dem nicht heraus. Der kann sich vermutlich einfach glücklich schätzen von James Cameron unterstützt zu werden, denn Worthington wird Ende Jahr in "Avatar" zu sehen sein.
"Terminator Salvation" macht auch bei den weiblichen Darstellerinnen vieles anders als seine Vorgänger, denn anders als in den Cameron Filmen und dem Mostow Ableger gehen die Frauenrollen hier komplett unter. Helena Bonham Carter ist schlicht und einfach fehlbesetzt, Bryce Dallas Howard bekommt nach "Spider-Man 3" schon wieder eine überkurze Nebenrolle spendiert und Moon Bloodgood setzt zwar Akzente, aber hat ebenfalls nicht genügend Screentime diese auszubauen und muss über dem Sex-Appeal hinaus noch viel beweisen.
Dem Film fehlt es definitiv an Eigenständigkeit. Den Mut eigene Wege zu gehen hätte der Franchise gut getan, doch dafür war McG wohl einfach der falsche Mann. Zu oft fühlt man sich in "Transformers" versetzt. Das Ende erinnert zu stark an die ersten beiden Teile und ist deshalb ungemein unoriginell. Die Action ist gesamthaft gesehen zwar gut, leider war der Ton im Kino aber viel zu laut. Wenn einem bei jedem vorbeifliegenden Vehikel fast die Ohren abfallen, ist das kein Vergnügen mehr. Danny Elman's Score ist bis auf das Intro Theme ebenfalls praktisch inexistent und für seinen Standard enttäuschend.
Mit einer Tüte Popcorn sicherlich ertragbar, dauert ja auch verhältnismässig bescheidene 110 Minuten, doch bisher konnten die Erwartungen nicht erfüllt werden. Ob wieder McG die nächsten Filme angeht bleibt wohl noch in den Sternen. Angesichts des schwachen Box Office - und das erst noch mit einer niedrigeren Altersfreigabe als ideal gewesen wäre - könnte sich jedoch ein Führungswechsel abzeichnen.
Danger will only increase my love.
Hauptsächlich wegen Kate Winslet und ihrer oscarprämierten Rolle gesehen, hat mich die Geschichte nur sporadisch überzeugen geschweige denn mitreissen können. Einiges bleibt für mich unschlüssig, in erster Linie weshalb Ralph Fiennes' und David Kross' Charakter Michael Berg die Vergangenheit nicht einfach loslassen kann und auch als Erwachsener noch Jahre nach der Beziehung an Hanna Schmitz denkt. Seine Intention bleibt im Film ein wenig auf der Strecke und je länger die Handlung voranschreitet, desto geringer wird das Mitleid zu seiner Person.
Winslet spielt in der Tat gut, doch ihren Oscar hat sie vermutlich auch wegen nicht vorhandener Konkurrenz gewonnen, schliesslich ist es keine Überperformance und ich ahne, dass sie mir in "Revolutionary Road" besser gefallen wird. David Kross war okay, doch es war einzig Ralph Fiennes der mich durchgängig überzeugen konnte. Dank seiner kurzen Screentime trägt er nicht die ganze Last des Filmes was seine gute Performance vermutlich unterstützt hat. Etwas daneben fand ich die sich teils natürlich teils gekünstelt anhörenden deutschen Akzente aller Englisch sprechenden Akteure.
Ein Reinfall ist der "The Reader" sicher nicht, dafür ist Stephen Daldry's Inszenierung viel zu präzise und routiniert, doch ist der Film auch nicht für jeden gedacht und somit nicht uneingeschränkt weiterzuempfehlen.
She is my lover, and I am her Spirit.
Autsch, was hat den Frank Miller denn hier geritten? Ob die Vorlage Potential gehabt hätte, keine Ahnung, denn ich kenn sie nicht, aber eins ist klar: Wenn einer sein Metier beherrscht, bringt er immer mindestens was Passables auf die Reihe, doch Miller schafft nichtmal das! Vielleicht ein weiterer Beweis, dass wenn man die Materie des Filmemachens nicht über Jahre angelernt hat, das Talent dazu nicht da ist und man bisher erfahreneren Regisseuren lediglich länger über die Schulter geschaut hat, man es sein lassen soll! Zudem schaut das so aus wie "Sin City"-Reloaded, dass man dem Herrn Miller für seine Unoriginalität eins Auswischen müsste.
Von der Atmosphäre, den Dialogen und der schauspielerischen Leistung aller Akteure und Akteurinnen her ist es ein Debakel. Man könnte meinen die vielen reizvollen Darstellerinnen seien ein Grund sich "The Spirit" anzuschauen, aber da muss ich potentielle Zuschauer ein weiteres Mal warnen, denn mehr als Eva Mendes' Popo wird nicht geboten. Zudem bleibt die Scarlett überraschend gelangweilt, Gabriel Macht versucht die rauhen Stimmen der "Sin City" Gänger zu imitieren, scheitert dabei aber kläglich, und Samuel L. Jackson ist ein kompletter Reinfall in seiner Darstellung eines komisch Verrückten.
Die Handlung ist so behäbig erzählt und auch der Style ist verglichen mit dem vier Jahre älteren "Sin City" erschreckend unspektakulär, obwohl der eigentlich dafür da wäre die Logiklöcher eines Comics und die schwache Handlung vergessen zu machen. Das beste ist noch die Endcreditmusik "Falling in Love Again" von Aguilera. Wenn es also soweit kommen muss, dass man bis nach dem Ende des Filmes auf einen Lichtblick warten darf, dann gleicht das schon eher einem Armutszeugnis.
Without the loyalty between us... We are no better than the beasts at our door.
Der dritte Teil der "Underworld"-Serie ist die Vorgeschichte zu den ersten beiden Parts, welche ihren Fokus auf den Konflikt zwischen den Lykanern und Vampiren legt. Len Wiseman diente nur noch als Produzent währenddem der Franzose Patrick Tatopoulos, der in den vorangehenden Filmen für das Kreaturendesign zuständig war, die Regie übernahm.
Auch wenn Kate Beckinsale im Prequel nicht mit von der Partie ist, konnte man Bill Nighy als Obervampir Viktor, Michael Sheen als Oberlykaner Lucian und Steven Mackintosh als Viktor's rechte Hand Tannis von den beiden ersten Teilen zurückgewinnen. Vor allem Nighy weiss dem Film mit seiner Performance das gewisse Extra zu geben und überzeugt. Die restlichen Akteure spielen nicht über ihre Möglichkleiten hinaus, was aber bei diesem Film auch gar nicht nötig ist. Auch wenn Rhona Mitra hauptsächlich wegen ihrer physischen Ähnlichkeit zu Beckinsale genommen wurde, macht sie ihren Job fehlerlos. Allgemein lässt sich sagen, dass die Besetzung stimmt und somit das gute Gesamtbild verstärkt.
Der in Neuseeland zustande gebrachte "Underworld: Rise of the Lycans" kompletiert mit seiner schnörkellosen Erzählweise und der, zieht man das doch eher kleinere Budget in Betracht, guten Atmosphäre sowie Visualisierung eine vorläufige Trilogie, die sich sehen lassen kann. Wer was anderes erwartet, ist selber Schuld. Das nächste Mal hätte ich aber nichts gegen ein Wiedersehen mit Frau Beckinsale!
They wish to cure us. But I say to you, we are the cure!
Von Brett Ratner als Regisseur halte ich nicht sehr viel, da überrascht es mich dann auch nicht gross, wenn mir sein Beitrag zu den X-Men mittlerweile nur durchschnittlich gefallen hat. Das einzig wirklich positive ist, dass man alle alten Schauspieler wieder zurückgewinnen konnte; Famke Janssen im Speziellen, die nun eine bedeutendere Rolle spielt als noch zuvor. Ansonsten sind es die ziemlich plakativen und schwachen Dialoge, sowie der fast nicht vorhandene Spannungsbogen, die dem Film zum Verhängnis werden. Das ist ziemlich schade, da die Handlung ansich einige entscheidende und wichtige Ereignisse des X-Men Universums behandelt.
Weitere Sichtungen: [1] Mai 2006