The Prestige

09:59

USA/UK 2006 - Regie: Christopher Nolan - HD DVD Warner - IMDb


Are you watching closely?

Mit diesem weiteren Klassefilm gehört Christopher Nolan nun definitiv zu den Top 3 meiner Lieblingsregisseure. Ich will gar nicht zu sehr auf die Story eingehen, die soll/muss jeder für sich entdecken. Nur so viel: Der Film fängt gleich mehr als prägnant an und die folgenden Zeitsprünge in der Geschichte sind hervorragend geraten und geben immer mehr über die Charaktere preis. Ich war von der Auflösung aber nicht so überrascht, weil ich den Verdacht schon länger hegte. Das muss jedoch nicht unbedingt negativ sein, weil die Wirkung des Filmes nicht von dieser Auflösung abhängt. Schauspielerisch konnte mich vor allem Hugh Jackman begeistern, weil ich von ihm solche Klasseleistungen nicht gewohnt bin. Christian Bale, Michael Caine und Scarlett Johansson sind mal wieder lobenswert. Über fast perfekte Filme ist es halt schwer was zu schreiben, weil man sich eh immer wieder in Lobeshymnen wiederholt.


26.05.07

Pirates of the Caribbean: At World's End

09:13

USA 2007 - Regie: Gore Verbinski - Kino Kiwi Winterthur - IMDb


And that was without a single drop of rum!

Nach dem zwar unterhaltsamen aber sehr unbefriedigenden zweiten Teil der Piratengeschichte, hoffte ich in Teil 3 auf einen würdigen, spannenden und brachialen Abschluss. Frei nach dem Motto, dass sich die Macher alles fürs Finale aufheben. Leider wurden meine Erwartungen nur teilweise erfüllt.

Technisch ist der Film wohl, bis Transformers anläuft, die Nummer 1. Vor allem der lange Showdown ist ein einziges Effektgewitter, wie ich es noch nie gesehen habe. Absolut hervorragend. Genauso wie die detaillierten Kulissen, im Speziellen die Anfangssequenz in Shanghai, und die Kostüme. Da kann der Film auf jedenfall voll Punkten.

Von der Erzählweise war ich aber schwerst enttäuscht. War Teil 2 was Story anbelangt noch verdammt gehaltlos und unnötig in die Länge gezogen, hat man in Teil 3 beim Showdown zuviel auf einmal gebracht. Ich hatte bei der Sichtung des dritten Teiles die Story des zweiten nur noch wage in Erinnerung, was natürlich auch nicht gerade half. Aber im Wirrwarr der Effekte blieb einem kaum Zeit über irgendwas nachzudenken. Wer schuldet jetzt wem was; Wieso gerät Familie auf einmal in Disput und so weiter.

Weiter dauern der ganze Film und auch der Showdown zu lange. Das Finale ist rund 45 Minuten eine reine Effektexplosion und man fragt sich dann doch, wann hier endlich ein Punkt gesetzt wird. War einfach einen Ticken zuviel des Guten. Beim Humor können Pintel und Ragetti sehr überzeugen. Die sorgen wirklich für viele Lacher. Leider gibt es aber genauso viele alberne und kindische Momente. Da merkt man dem Film seinen Disneytouch schon an.

Man hält nun auch gerne nach neuen Charakteren Ausschau. Von Jack Sparrow und Konsorten hatte ich am Ende von Teil 2 nämlich schon fast genug. Johnny Depp spielt gewohnt gut, aber eben nicht viel anders als in den Vorgängern und Keira Knightley, wenn auch irgendwie hübscher in diesem Teil, sowie vor allem Orlando Bloom können weiterhin nicht begeistern. Der Typ ist einfach Kacke! Yun-Fat Chow konnte mich schauspielerisch um einiges mehr überzeugen, auch wenn seine Auftritte etwas kurz geraten sind.

Begeistern konnte ich mich im dritten Teil vor allem für die erste Hälfte. Nicht so überladen mit Charakterbeziehungen und sonstigem Wirrwarr, sondern klar, spannend und mit grossen Effekten bereichert, wie ich das von einem Film dieser Art erwarte. Der Übergang vom Totenreich in die Lebendenwelt fand ich dabei die beste Passage des ganzen Filmes. Wuchtig inszeniert. Den Showdown hätte man dann aber klar kürzen müssen und ich bin, was die Charakterbeziehungen anbelangt, teilweise dann auch nicht mehr ganz mitgekommen. Besser als Teil 2, weil er am Ende halt doch mehr Story bietet, aber klar hinter dem ersten.


25.05.07

O Brother, Where Art Thou?

16:36

UK/France/USA 2000 - Regie: Joel Coen/Ethan Coen - DVD Universal - IMDb


The only good thing you ever did for the gals was get hit by that train!

Das ist erst der zweite Film der Coen Brüder den ich gesehen habe. Gefiel mir ähnlich gut wie „The Big Lebowski“. „O Brother, Where Art Thou?“ ist aber die um einiges leichtere Kost. Man braucht nicht viel zu studieren, sondern kann gemütlich den gewitzten Dialogen, der schönen Musik und den bleibenden Bildern folgen. Es ist eine kleine klassische Geschichte dreier Freunde, die durch das Land ziehen, dabei allerlei spezielle Leute antreffen und in genauso amüsante Situationen geraten. Mit dem Unterschied, dass sie auf der Flucht sind. Um den skurrilen Nebencharakteren Leben einzuhauchen braucht es natürlich Schauspieler, die ihr Métier verstehen und in ihre Rollen passen. Ihr Händchen für gute Besetzungen haben die Coen Brüder hier ein weiteres Mal bewiesen.

Das Haupttrio ist ein einziger Genuss. George Clooney als Everett übernimmt fast schon ein wenig die Vaterrolle für seine beiden tollpatschigen Kumpels. Er hat das Sagen und bestimmt die Route, weil er gegenüber den anderen gebildet ist. Er ist ständig dabei Pomade in seine Haare zu streichen. Eine Rolle wie zugeschnitten für Clooney. Ich bekam beim Schauen nie das Gefühl los, dass wenn Clooney zu der Zeit gelebt hätte, sich auch genau so verhalten hätte. Überragend natürlich auch John Turturro und Tim Blake Nelson, die als Pete und Delmar kaum blöder in die Kamera schauen könnten. Letzterer scheint nicht einmal aus den Kinderschuhen gekommen zu sein. Es ist einfach ein Heidenspass dem Trio zuzuschauen. Jeder einzelne Akteur oscarreif!

Auf ihrem Weg treffen sie so manchen Halsabschneider an. John Goodman hat dabei einen tollen Auftritt. Und wenn wir gleich bei der Überproportionalität bleiben, dann ist auch Charles Durning als Wahlkandidat Pappy O’Daniel erwähnenswert, der am Ende die Gunst der Stunde nutzt um die grosse Wählerschaft für sich zu gewinnen. Auch seine Wortwahl einfach herrlich! Bezeichnet seinen Sohn als Riesenbaby und meine Güte, wie Recht er hat.

Genial sind auch die ganzen traditionellen Songs der 30er. "I Am a Man of Constant Sorrow" ist dabei für mich das klare Highlight, zusammen mit dem Song der zum Intro läuft, welches übrigens ausgezeichnet einführt und toll geschnitten ist. Dank der hervorstechenden Schauspielerleistungen und interessanten Situationen, vergisst man einige Logiklöcher im Handumdrehen. Gegen Ende gibt es dann auch noch eine nette Wendung.

Als negativ empfand ich eigentlich nur den Schluss. Er ist zu sehr auf Clooneys Charakter Everett bezogen und lässt die beiden anderen tollen und eigentlich nicht zu vernachlässigten Hauptcharaktere links liegen. Da hätte man ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen sollen. Aber auch so ist das Meiste was man hier geboten bekommt ein grosses Vergnügen voller Schauspielkunst, starken Figuren und nicht minder komischen Situationen.


22.05.07

Lost in Translation

23:08

USA/Japan 2003 - Regie: Sofia Coppola - DVD Universal - IMDb


Let's never come here again because it will never be as much fun.

Ich bin sprachlos. Was für ein schöner Film. Herzerwärmendes wechselt sich ständig ab mit Humorvollem. Die Stimmung ist einfach überragend. Diese melancholische Atmosphäre hätte mich fast zum Heulen gebracht (Ja, es gibt auch Vorteile wenn man eine sentimentale Seite hat ;) ). Charlotte sitzt vor dem Fenster, schaut in die Ferne Tokyos und dazu läuft ausgelesener perfekt harmonierender Soundtrack. Eine der stärksten Szenen dieses einfühlsamen Filmes. Man muss wirklich aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in die wunderschöne, damals gerade mal 19-jährige, grandios agierende Scarlett verliebt. Fertig. Ich bring einfach nichts mehr raus zu dem Film. Grandios!


19.05.07

The Negotiator

23:05

Germany/USA 1998 - Regie: F. Gary Gray - DVD Medaria - IMDb


You want my blood? Take my blood!

Mit „The Negotiator“ hat Gary Gray seine bisher beste Arbeit abgeliefert. Ein Film der, verglichen mit anderen Genrevertretern, in erster Linie mit sehr guten Dialogen protzen kann. Zu verdanken ist das den vielen tollen Schauspielgrössen wie Kevin Spacey, Samuel L. Jackson oder Paul Giamatti. Herausragend war da beispielsweise der Dialog zwischen Verhandlungsexperte Danny und dem ahnungslosen Farley. Ein echtes Vergnügen, wie er ihn da auf die Schippe nimmt und zeigt, wer beim Verhandeln noch einiges dazulernen muss.

Der eher dialoglastige Film besticht am Ende mit einer tollen Auflösung. Man könnte dieser entgegenhalten, dass es halt auf ein solches Finale hinausläuft und man wenig überrascht ist, dass es am Ende einen solchen Twist gibt. Ich fand den aber richtig gut, weil es nicht nur ein einzelner ist, sondern gleich zwei. Vor dem grossen Finale muss man sich aber hier und da doch mit einigen schwächeren Passagen auseinandersetzen, weil man oft das Gefühl nicht losbekommt, alles irgendwo schon mal gesehen zu haben. Ohne die hervorragenden Leistungen einzelner Akteure, wäre der Film wohl, auch dank des tollen Doubletwists am Ende, nur ein weiterer Copthriller.


18.05.07

Déjà Vu

00:14

USA 2006 - Regie: Tony Scott - Blu-Ray Touchstone - IMDb


What if you had to tell someone the most important thing in the world, but you knew they'd never believe you?

Ästhetisch zieht Tony Scott hier wieder alle Register. Kamera und Style sind vom Feinsten. Sowas noch auf einer der bisher besten Blu-Rays bewundern zu dürfen ist ein grosses Vergnügen, von dem man seine Augen kaum abwenden kann.

Geschichtlich hat der Film von Duo Bruckheimer und Scott einige nette Ideen. Die Sache mit dieser Zeitmaschine ist bis zum Zeitpunkt in dem Doug selbst in die Vergangenheit reist, wirklich spannend umgesetzt und interessant. Da hört man den Erklärungen wie das Ding genau funktioniert gerne zu. Leider reist Doug dann selbst in die Vergangenheit, was dann halt wieder zu sehr in einen typischen Zeitreisemuster mündet. Am Ende noch mit einer gehörigen Portion Kitsch, aber was will man von einer Bruckheimer Produktion anderes erwarten? Zwischendurch muss natürlich auch unbedingt noch ein Auto durch die Luft fliegen. Das war mir zu aufgezwungen und unnötig. Der Film wäre für Bruckheimer doch mal die Gelegenheit gewesen sich von Autowracks zu distanzieren. Die bräuchte es hier einfach nicht.

Schauspielerisch bekommt man keine grossen Vorstellungen geboten. Allesamt solide, aber vor allem von einem Denzel Washington erwartet man einen Tick mehr, auch wenn das bei diesem Film etwas schwer ist. Gute Leistung von ihm, keine Frage, aber wir wissen alle von ihm, dass er halt viel mehr kann. Val Kilmer ist Val Kilmer und die Computerfreaks sind längst nicht so sympathisch und charakterlich durchzeichnet wie es bei Enemy of the State der Fall war. Hervorzuheben ist eigentlich nur Paula Patton, die supersüss ist.

Abschliessend würde ich Déjà Vu nicht als hochspannenden Thriller bezeichnen. Die Story ist nämlich nur mässig spannend. Im Vordergrund stehen hier klar der Look, die Kamera sowie diese interessante Überwachungssoftware. Und genau diese drei Ingredienzen konnten zumindest mich zusammen mit Denzel Washington, den ich halt gerne sehe, locker bei Stange halten. Sehenswert.


16.05.07

24: Season 5

21:12

USA 2006 - Creator: Joel Surnow - DVD 20th Century Fox - IMDb


Staffel 5 gehört bestimmt zu den besten 24 Geschichten bisher. Sie als die beste bezeichnen kann ich aber nicht, da bei Staffeln 1 und 2 das Konzept noch neu war und es somit viel mehr Spass gemacht hat. Langsam hat man nun den Dreh irgendwie raus, wie das ganze abläuft und einige Dinge sind auch vorhersehbar. In dieser Staffel gibt es aber auch wieder viele Momente, die einen völlig umhauen. Wie schon erwähnt, fehlen jedoch die langweiligeren Passagen auch nicht. Alles wirkt immer noch arg konstruiert; unterhält aber vorzüglich. Hier und da übertreibt man es aber mit Jacks Heroismus. Und auch sein Look mit seinem Pfadfindertäschchen, mit dem er - übrigens meiner Meinung nach in dieser Staffel z.T. etwas übertrieben übermotiviert - die ganze Zeit rumrennt, entspricht nicht gerade meinem Gusto.


Schauspielerisch kann Kiefer Sutherland natürlich wieder überzeugen. Doch nach dem 5. Tag muss ich langsam sagen, dass ich seine Mimiken, von denen er wirklich nicht gerade viele hat, satt habe. Klar, man kann jetzt sagen, dass Jack Bauer nunmal so ist. Aber es unterstreicht am Ende einfach, dass mal wirklich was Neues kommen muss in eine der nächsten Staffeln. Gleiches gilt für Chloe oder Kim. Man hat diese Figuren halt langsam satt, weil man sie wirklich immer und immer wieder sieht. Sie spielen immer wieder gleich und verändern sich nicht gross. Da muss auch in der CTU mal wieder Abwechslung kommen. Hervorragend fand ich in dieser Staffel Gregory Itzin als Präsidenten Charles Logan. Er hat zwar viel Schlimmes zu verantworten, aber sein etwas trotteliges Auftreten und sein Hundeblick machen ihn auf der einen Seite auch wieder etwas sympathisch. Am Ende tat er mir sogar ein wenig Leid. Als sehr überzeugend empfand ich auch die First Lady, die von Jean Smart gespielt wird. Sie kann ebenfalls wie Itzin auf ganzer Linie überzeugen. Auch sie ist eben neu dabei und das ist nunmal viel interessanter als ständig den gleichen Leuten wie in der vorangehenden Staffel zuzusehen. Deshalb hat man vermutlich auch viele Protagonisten der letzten Staffeln hier sterben lassen. Die ziehen einfach nicht mehr, man kennt sie zu gut und sie werden langweilig. Überzeugend sind wiederum einmal mehr die Bösewichte, weil halt auch noch ungesehen. Ich gehör zu denen, die diese eigentlich oft viel interessanter findet als die Guten. Die CTU hat man ehrlich gesagt langsam auch gesehen. Irgendwas muss sich jetzt ändern.


Wenn sie sich für die sechste Staffel nichts Neues ausgedacht haben, und das scheint eben leider der Fall zu sein, dann kann Day 6 nur schlechter sein. Ich bin auch ziemlich sicher, dass wir keine bessere Season mehr sehen werden. Nicht weil das die beste von allen ist, sondern weil es nach fünf Staffeln unglaublich schwer sein wird noch eine bessere zu machen. Ich werde mir natürlich auch Staffel 6 zu Gemüte führen nächstes Jahr, aber darauf freuen tu ich mich nicht mehr so sehr. Ein gravierender Unterschied zu den vorherigen Staffeln, bei denen ich die nächste kaum abwarten konnte. Das liegt, ich wiederhole mich, nicht an der Qualität von Staffel 5, denn die ist sehr gut, sondern daran, dass es meiner Meinung nach langsam aber sicher Zeit wird, 24 ein Ende zu setzen. Man sollte nicht den gleichen Fehler wie bei Akte X begehen...


07.05.07 - 16.05.07

The Hills Have Eyes

20:57

USA 2006 - Regie: Alexandre Aja - DVD 20th Century Fox - IMDb
Erstsichtung

Schockierend, fesselnd und visuell/auditiv gewaltig!













13.05.07

Slither

18:56

Canada/USA 2006 - Regie: James Gunn - HD DVD Universal - IMDb
Erstsichtung


My easy-going nature is gettin' sorely fuckin' tested.

Heute gab’s ein paar Wiederholungen. Hat wieder Spass gemacht der Film. Highlight ist für mich die erste Hälfte, mit diesem Grant Grant, der auch nicht-alienifiziert zum Totlachen ist. Gegen Ende wird der Film immer weniger interessant, weil er halt so endet, wie man es erwartet. Alles in allem aber ein durch und durch ekliger kleiner Film mit einer sympathischen Schauspielergruppe. Empfehlenswert!


13.05.07

Children of Men

10:25

Japan/UK/USA 2006 - Regie: Alfonso Cuaron - HD DVD Universal - IMDb


As the sound of the playgrounds faded, the despair set in.

Alfonso Cuaron hat hier einen visuell ganz starken Film auf die Beine gestellt. Bemerkenswert wie wenig Schnitte er in den einzelnen Szenen braucht. Ermöglicht dem Zuschauer mittendrin zu sein. Das Zukunftsszenario ist auch sehr gut gelungen, weil realistisch. Dreckig, heruntergekommen und schlichtweg hoffnungslos. Löst beim Zuschauer nicht gerade wohlbehagen aus.

So gut der Film auch in Szene gesetzt ist, es fehlt ihm oft an der nötigen Spannung. Vor allem zu Beginn möchte man sich als Zuschauer irgendwo festklammern. Es zählen jedoch mehr die Eindrücke. Man hört sehr wenig Musik. Vor allem in den dramatischeren Szenen in denen beispielsweise die Protagonisten ganz knapp entkommen können gibt es keine Musik, die eine solche Flucht ein wenig unterstützen würde. Das kam mir sehr fremd vor, weil man in einem anderen Film dazu irgendeine Musik hören würde. So kommt es einfach sehr echt rüber. Als würden wir es dort gerade selbst machen. War eben sehr gewöhnungsbedürftig.

Clive Owen ruft hier eine seiner besten Leistungen ab und auch Michael Caine als Hippie Jasper kann sehr überzeugen. Die durch die Bank guten Schauspielerleistungen sind ein weiteres Plus für diesen Film. Trotzdem hab ich mir, nach all den Lobhudeleien, am Ende mehr erhofft. Zu oft will der Film die Welt im Jahre 2027 zeigen, ohne dabei aber die Story mit mehr Tempo voranzutreiben. Das fehlte mir persönlich einfach. Vermutlich weil ich halt was anderes erwartet habe in Bezug auf die Erzählweise. Visuell aber natürlich ganz gross und deshalb mehr als einen Blick wert.


12.05.07

Enemy of the State

10:22

USA 1998 - Regie: Tony Scott - Blu-Ray Touchstone - IMDb


The more technology used, the easier it is for them to keep tabs on you.

Also von Tony Scott muss ich mir unbedingt ein paar mehr Filme anschauen. Bisher hab ich nur drei seiner Filme gesehen, von denen mich eigentlich alle mehr oder weniger gefielen. Nach all den positiven Echos zu „Enemy of the State“, hab ich einfach mal einen Blindkauf gewagt und bereue es in keinster Weise.

Die Story ist verdammt interessant, auch wenn es hier und da ein wenig unglaubwürdig erscheint. Denn wie man von einer fest positionierten Kamera eine Rundumansicht macht, ist mir ein Rätsel. Ansonsten wurde laut den Experten, die bei diesem Film mitarbeiteten, nur echte Technologie benutzt, die so wirklich zum Einsatz kommt. Schlussendlich kann jeder glauben was er will, unbestreitbar ist, dass die Handlung ein derart hohes Tempo hat, dass man seine Augen nicht abwenden kann und der Film somit für mich höchste Unterhaltung bietet. Gemütlich verfolgbar, keine unnötig verwirrenden Twists, aber trotzdem nicht unterfordernd.
Stilistisch eine Wucht. Ich bin mir nicht einmal so sicher, ob Jerry Bruckheimer beim Stil soviel zu sagen hatte. Er war auf jedenfall derjenige, der sich jede Szene anschaute und Tony Scott Feedbacks gab, aber die ganzen Kameraeinstellungen gehen auf Scotts Kappe. Das hat er ja ohne Bruckheimer auch schon u.a. beim ausgezeichneten „Man on Fire“ bewiesen. Da ist jede Einstellung genauestens geplant. Wer denkt Scott würde einfach mal drauflos wackeln, liegt also völlig daneben. Der Showdown ist diesbezüglich etwas vom besten was ich je gesehen habe. Absolut hervorragend gefilmt, mit dem Soundtrack dramaturgisch grandios und einfach nur wuchtig. Wie ein perfekter K.O. Schlag. Fantastisch!

Ein weiterer Grund sich diesen Film anzuschauen sind die Schauspieler. Gene Hackman. Schon lange nicht mehr, hat mich eine Figur wie Brill derart mitgezogen. Das liegt nicht nur an der Person selbst, sondern sogar mehr an Hackmans Performance, die schlichtweg super ist. Er ist der erfahrene Schauspieler in Person. Mit dieser Erfahrung spielt er hier ohne grosse Anstrengungen. Das macht ihn glaubwürdig was wiederum von ganz grosser Schauspielklasse zeugt. Eine Schande hab ich erst eine handvoll Filme mit ihm gesehen. Das muss sich ändern.

Dann haben wir hier noch Jon Voight, der natürlich ebenfalls Weltklasse ist und den ich seit „Mission: Impossible“ bewundere. Auch so ein alter Fuchs, der jeden Trick kennt und hier mit Gene Hackman voll auffährt. Zwischen den beiden Fronten haben wir die jüngere Generation mit Will Smith. Kam nicht oft vor, dass er eine ernstere Rolle übernehmen durfte (vielleicht auch wollte), aber hier zeigt er seine schauspielerische Klasse und schafft eine sehr gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Auch in den kleinsten Nebenrollen sind sogar noch bekannte Gesichter zu sehen, die für ihre Rollen wirklich passend besetzt wurden.

„Enemy of the State“ ist ein grosser Film, der jeden unterhalten dürfte. Schauspielerisch über jeden Zweifel erhaben, handwerklich eine Wucht (ich könnte noch Stunden über das Showdown schwärmen) und höchst interessant. Jetzt hab ich grad Lust bekommen auf mehr Tony Scott und mehr Gene Hackman. Mal schauen was es da noch so Interessantes gibt.


05.05.07

The Grudge 2

00:24

USA 2006 - Regie: Takashi Shimizu - DVD Constantin Film - IMDb


She used to take evil spirits out from a person and feed them to her daughter.

Teil 1 fand ich höchst unterhaltsam und schrecklich gruselig zugleich. Damals war ich auch sehr zuversichtlich, dass eine Fortsetzung was Gutes werden könnte. Leider ist das Ergebnis dieses zweiten Parts mehr als ernüchternd. Obwohl Produzent Sam Raimi und auch Regisseur Takashi Shimizu bei der Fortsetzung wieder die gleichen Aufgaben übernahmen, ist das Resultat wirklich erschreckend einfallslos.

Wo man im ersten Teil mit den Schockeffekten fast geizte, übertreibt man es hier ganz klar. Der Reiz der Gruselmomente ist gegen Ende, wo er ja am höchsten sein sollte, völlig verpufft. Ich war so gesättigt von diesen Szenen, dass sie mir am Schluss dann irgendwie gleichgültig wurden. Man hätte es bei der Menge wie bei Teil 1 belassen sollen. Tricktechnisch sind die Effekte hier natürlich raffinierter geworden und man merkt auch, dass die Macher ihre Fähigkeiten in dem Bereich zeigen möchten. Anfänglich sind sie auch wirklich gruselig und der tolle Surroundsound trägt ebenfalls viel dazu bei. Leider am Ende aber einfach zuviel des Guten. Es ist alles wie eine Gruseleffektshow.

Was den Erstling weiter ausmachte, war seine Hauptprotagonistin bzw. Sarah Michelle Gellar. Ich hätte mir den Film auch ohne sie angeschaut, aber wenn sie natürlich dabei ist, macht es den Film noch ein ganzes Stückchen attraktiver. In Teil 2 hat sie leider nur eine Art Cameo. Kein grosser Part. Die Hauptrolle wird hier von Amber Tamblyn verkörpert. Ich fand sie langweilig. Teresa Palmer und Sarah Roemer sind da schon um einiges netter anzuschauen und Letztere freu ich mich in „Disturbia“ wiederzusehen.

Die Handlung von The Grudge 2 ist in drei verschiedene Stränge geteilt, die dann am Ende einen Sinn ergeben sollen. Das ist am Ende auch der Fall. Zwar nichts Grossartiges, aber doch alles schön plausibel. Doch das Problem dabei ist, dass man in den vorherigen 90 Minuten völlig im Schilf steht und keinen blassen Schimmer hat, inwiefern diese drei Handlungsstränge miteinander zu tun haben. Mit der Zeit demotiviert dies das Mitverfolgen der Geschichte. Das ist wahrlich keine geschickte Erzählweise. Über Logiklöcher verlier ich bei solchen Filmen gar nicht erst weiter Worte.

Eine akzeptable erste Stunde ersäuft sich dann leider selbst in den eigenen Stärken. Ein paar hübsche Nebendarstellerinnen, gute Schockeffekte, solange sie nicht im Übermass erscheinen, und die nette Tatsache einer plausiblen Auflösung am Ende, von Logik mal abgesehen, machen den Reiz des zweiten Teiles aus. Nach The Grudge 2 ist die Zuversicht eines guten dritten Teiles aber dahin. Etwas, das man leider viel zu oft erkennen muss.


04.05.07

Eragon

11:20

USA 2006 - Regie: Stefen Fangmeier - DVD 20th Century Fox - IMDb


That's the spirit - one part brave, three parts fool.

Ganz schwer irgendwelche positive Schlüsse aus diesem Film zu ziehen. Aber was will man eigentlich von jemandem erwarten, der vorher nur für Spezialeffekte zuständig war und hier gleich sein Regiedebut geben muss. Zudem noch ein absolut dämlich spielender Hauptdarsteller. Auch für ihn, Edward Speleers, das Debut. Vielleicht dachten die Macher, sie könnten hier einen neuen Jungstar einführen? Ging jedenfalls völlig in die Hose. Jeder Bauerntölpel hätte den Eragon besser spielen können. Eine schreckliche Vorstellung.

Von den ganzen Stars, darf Jeremy Irons als Brom noch den grössten Part geben. Ist von allen auch derjenige, der wenigstens einen Hauch von Enthusiasmus für seine Rolle versprüht. Der Rest bleibt erschreckend unterdurchschnittlich. Oder man fragt sich ganz einfach, weshalb sie die Rollen überhaupt angenommen haben. John Malkovich hat in den 100 Minuten höchstens 3 Minuten Leinwandpräsenz. Von Djimon Hounsou ganz zu schweigen. Das ist einfach inakzeptabel und eine Frechheit, für diejenigen die sich auf diese Stars gefreut haben.

Die Action ist meistens auch langweilig und unübersichtlich inszeniert. Wer den Trailer gesehen hat, braucht den Film gar nicht mehr zu schauen, denn mehr Actionsszenen gibt es nicht. Im Trailer ist das Ganze sogar noch besser verpackt. Die Dialoge eine einzige Katastrophe! Dass bei der Geschichte, so wie sie hier erzählt wird, nicht alles niet- und nagelfest ist, merkt auch jeder Nichtleser des Buches. Klischeehaft. Man wird das Gefühl nicht los, man habe sich da mehr als nur freundlich bei Herr der Ringe abgeschaut. So etwas kommt einfach nicht gut. Vor allem gerade bei der Zielgruppe, den Fantasyfans.

Einziger Lichtblick sind ein paar Effekte, die ganz nett ausschauen und der Drache Saphira. Aber auch bei dem muss man sich an die weibliche Stimme gewöhnen. Bei der Altersfreigabe pendelt der Film so zwischen Narnia und Der Herr der Ringe hin und her. Für Kinder zum Teil vielleicht schon einen Ticken zu düster und für Erwachsene schlichtweg unterfordernd und zu dumm. Letztere bleiben selbstverständlich bei der Tolkien Saga. Die Kinder werden mit Narnia viel mehr Freude haben. Eragon, eine Verfilmung, die die Welt so nicht brauchte!


03.05.07