Pirates of the Caribbean: At World's End

09:13

USA 2007 - Regie: Gore Verbinski - Kino Kiwi Winterthur - IMDb


And that was without a single drop of rum!

Nach dem zwar unterhaltsamen aber sehr unbefriedigenden zweiten Teil der Piratengeschichte, hoffte ich in Teil 3 auf einen würdigen, spannenden und brachialen Abschluss. Frei nach dem Motto, dass sich die Macher alles fürs Finale aufheben. Leider wurden meine Erwartungen nur teilweise erfüllt.

Technisch ist der Film wohl, bis Transformers anläuft, die Nummer 1. Vor allem der lange Showdown ist ein einziges Effektgewitter, wie ich es noch nie gesehen habe. Absolut hervorragend. Genauso wie die detaillierten Kulissen, im Speziellen die Anfangssequenz in Shanghai, und die Kostüme. Da kann der Film auf jedenfall voll Punkten.

Von der Erzählweise war ich aber schwerst enttäuscht. War Teil 2 was Story anbelangt noch verdammt gehaltlos und unnötig in die Länge gezogen, hat man in Teil 3 beim Showdown zuviel auf einmal gebracht. Ich hatte bei der Sichtung des dritten Teiles die Story des zweiten nur noch wage in Erinnerung, was natürlich auch nicht gerade half. Aber im Wirrwarr der Effekte blieb einem kaum Zeit über irgendwas nachzudenken. Wer schuldet jetzt wem was; Wieso gerät Familie auf einmal in Disput und so weiter.

Weiter dauern der ganze Film und auch der Showdown zu lange. Das Finale ist rund 45 Minuten eine reine Effektexplosion und man fragt sich dann doch, wann hier endlich ein Punkt gesetzt wird. War einfach einen Ticken zuviel des Guten. Beim Humor können Pintel und Ragetti sehr überzeugen. Die sorgen wirklich für viele Lacher. Leider gibt es aber genauso viele alberne und kindische Momente. Da merkt man dem Film seinen Disneytouch schon an.

Man hält nun auch gerne nach neuen Charakteren Ausschau. Von Jack Sparrow und Konsorten hatte ich am Ende von Teil 2 nämlich schon fast genug. Johnny Depp spielt gewohnt gut, aber eben nicht viel anders als in den Vorgängern und Keira Knightley, wenn auch irgendwie hübscher in diesem Teil, sowie vor allem Orlando Bloom können weiterhin nicht begeistern. Der Typ ist einfach Kacke! Yun-Fat Chow konnte mich schauspielerisch um einiges mehr überzeugen, auch wenn seine Auftritte etwas kurz geraten sind.

Begeistern konnte ich mich im dritten Teil vor allem für die erste Hälfte. Nicht so überladen mit Charakterbeziehungen und sonstigem Wirrwarr, sondern klar, spannend und mit grossen Effekten bereichert, wie ich das von einem Film dieser Art erwarte. Der Übergang vom Totenreich in die Lebendenwelt fand ich dabei die beste Passage des ganzen Filmes. Wuchtig inszeniert. Den Showdown hätte man dann aber klar kürzen müssen und ich bin, was die Charakterbeziehungen anbelangt, teilweise dann auch nicht mehr ganz mitgekommen. Besser als Teil 2, weil er am Ende halt doch mehr Story bietet, aber klar hinter dem ersten.


25.05.07

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