USA 1998 - Regie: Tony Scott - Blu-Ray Touchstone - IMDb
The more technology used, the easier it is for them to keep tabs on you.
Also von Tony Scott muss ich mir unbedingt ein paar mehr Filme anschauen. Bisher hab ich nur drei seiner Filme gesehen, von denen mich eigentlich alle mehr oder weniger gefielen. Nach all den positiven Echos zu „Enemy of the State“, hab ich einfach mal einen Blindkauf gewagt und bereue es in keinster Weise.
Die Story ist verdammt interessant, auch wenn es hier und da ein wenig unglaubwürdig erscheint. Denn wie man von einer fest positionierten Kamera eine Rundumansicht macht, ist mir ein Rätsel. Ansonsten wurde laut den Experten, die bei diesem Film mitarbeiteten, nur echte Technologie benutzt, die so wirklich zum Einsatz kommt. Schlussendlich kann jeder glauben was er will, unbestreitbar ist, dass die Handlung ein derart hohes Tempo hat, dass man seine Augen nicht abwenden kann und der Film somit für mich höchste Unterhaltung bietet. Gemütlich verfolgbar, keine unnötig verwirrenden Twists, aber trotzdem nicht unterfordernd.
Stilistisch eine Wucht. Ich bin mir nicht einmal so sicher, ob Jerry Bruckheimer beim Stil soviel zu sagen hatte. Er war auf jedenfall derjenige, der sich jede Szene anschaute und Tony Scott Feedbacks gab, aber die ganzen Kameraeinstellungen gehen auf Scotts Kappe. Das hat er ja ohne Bruckheimer auch schon u.a. beim ausgezeichneten „Man on Fire“ bewiesen. Da ist jede Einstellung genauestens geplant. Wer denkt Scott würde einfach mal drauflos wackeln, liegt also völlig daneben. Der Showdown ist diesbezüglich etwas vom besten was ich je gesehen habe. Absolut hervorragend gefilmt, mit dem Soundtrack dramaturgisch grandios und einfach nur wuchtig. Wie ein perfekter K.O. Schlag. Fantastisch!
Ein weiterer Grund sich diesen Film anzuschauen sind die Schauspieler. Gene Hackman. Schon lange nicht mehr, hat mich eine Figur wie Brill derart mitgezogen. Das liegt nicht nur an der Person selbst, sondern sogar mehr an Hackmans Performance, die schlichtweg super ist. Er ist der erfahrene Schauspieler in Person. Mit dieser Erfahrung spielt er hier ohne grosse Anstrengungen. Das macht ihn glaubwürdig was wiederum von ganz grosser Schauspielklasse zeugt. Eine Schande hab ich erst eine handvoll Filme mit ihm gesehen. Das muss sich ändern.
Dann haben wir hier noch Jon Voight, der natürlich ebenfalls Weltklasse ist und den ich seit „Mission: Impossible“ bewundere. Auch so ein alter Fuchs, der jeden Trick kennt und hier mit Gene Hackman voll auffährt. Zwischen den beiden Fronten haben wir die jüngere Generation mit Will Smith. Kam nicht oft vor, dass er eine ernstere Rolle übernehmen durfte (vielleicht auch wollte), aber hier zeigt er seine schauspielerische Klasse und schafft eine sehr gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Auch in den kleinsten Nebenrollen sind sogar noch bekannte Gesichter zu sehen, die für ihre Rollen wirklich passend besetzt wurden.
„Enemy of the State“ ist ein grosser Film, der jeden unterhalten dürfte. Schauspielerisch über jeden Zweifel erhaben, handwerklich eine Wucht (ich könnte noch Stunden über das Showdown schwärmen) und höchst interessant. Jetzt hab ich grad Lust bekommen auf mehr Tony Scott und mehr Gene Hackman. Mal schauen was es da noch so Interessantes gibt.
05.05.07
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen