American Psycho

19:47

USA/Canada 2000 - Regie: Mary Harron - DVD Concorde - IMDb


I have to return some videotapes.

Mal wieder ein Film, der so eine ganz speziell gute Atmosphäre aufweisen kann. Toll wie Mary Harron diese Todeskälte in den Wohnungen von Serienmörder Patrick Bateman zum Ausdruck bringt. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Klar ein Film, der sich gegen die Yuppies der 80er Jahren wendet. Die Skrupellosigkeit und Gefühlsabstumpfung der von Erfolg verwöhnten und teuer lebenden Akteure wird hier ganz klar dargestellt und das wie ich finde sehr gut! Christian Bale hätte wohl kaum besser besetzt werden können. Er spielt wirklich vorzüglich. Und in einer Szene, Stichwort Kettensäge, bekam ich sogar richtig Schiss vor ihm. Beängstigend wie er da reinblickt. Er ist definitiv Dreh- und Angelpunkt in dieser Geschichte und ohne seine schauspielerische Leistung, wäre der Film wirklich nur halb so packend. So ziemlich jedes Klischee der Yuppies wurde hier in diesem Film dargestellt. Beispielsweise der Drang besser zu sein als die anderen und auch das Einzelleben dass sie führen. Egoismus natürlich nicht zu vergessen. Der Film scheut auch nicht davor zurück, ein wenig nackte Haut zu zeigen. Ein wenig unfertig, fand ich aber Willem Dafoes Rolle als Ermittler. Er kommt zwar zwei dreimal vor, aber danach ist er plötzlich verschwunden. Unter all diesen „Kotzbrocken“, die der Film bietet ist es aber schön zu sehen, dass es neben dem Ermittler Kimball auch noch die nette Sekretärin Jean gibt. Toll gespielt von Chloë Sevigny. Sie bringt den nötigen „Normalen Touch“ rein. Das Finale um Patrick Bateman wurde wirklich toll inszeniert. Zum Glück aber mit einer Priese Selbstironie und natürlich mit dem toll spielenden Christian Bale. War das am Ende etwa echter Schweiss, vor lauter Anstrengung? Ich würde es auf jedenfall verstehen.

Anfangs muss man sich erst an diese Welt gewöhnen, die doch nicht sehr alltäglich ist. Doch dann bekommt man einen hervorragenden Blick in das Leben erfolgsverwöhnter New Yorker Yuppies dieser Zeit. Alles ist packend dargestellet und zudem auch noch mit passender Musik untermalt. Ich mag Filme, die Einblicke in wirklich andere Lebensweisen offenbaren. Immer höchst interessant! Diesen Film schaut man deshalb sicherlich auch gerne ein zweites Mal.


29.05.06

A Nightmare on Elm Street: The Dream Child

10:45

USA 1989 - Regie: Stephen Hopkins - DVD Warner - IMDb


It's a boy-oy.

Das ist nun der mittlerweile fünfte Akt in der Freddy Krueger Saga und bisher auch die schwächste. Teil 1 ist ein Meisterwerk, doch danach, konnte nur Teil 3 noch mehr oder weniger an der Qualität des Erstlings rankommen und mit Teil 4 ging es dann leider bergab, bis man bei Teil 5 nun leider doch einen ziemlichen Tiefpunkt erreicht hat. Ich find die Figur Krueger wirklich cool und irgendwie tut es auch ein wenig weh zu sehen, was daraus gemacht wurde. Zum Glück durfte er mit Freddy vs. Jason einen einigermassen guten vorerst letzten Film abliefern, der alte Freddy. Lisa Wilcox ist wieder mit dabei in diesem Teil und wird wieder von Freddy terrorisiert, der irgendwie wieder auf die Welt kommen möchte, durch Alices Gebärmutter. Naja, irgendwie finde ich das widerlich. Alles was gut ist, aber irgendwie fand ich diese Thematiken, nämlich ein komplett ausserirdisches (!) Kind auf die Welt zu bringen immer sehr erklig und auch daneben. Auch die Effekte sind nicht gerade sehr schön anzusehen. Alles sieht wie eine schlecht gemachte Pizza aus. Natürlich hatten sie früher nicht die Mittel wie sie die Filmemacher heute haben, aber vorherige Teile und auch sogar noch viel ältere Filme machen es besser vor. Das Ganze ist wirklich eine trashige Angelegenheit. Ich hab zwar absolut nichts dagegen, auch ich schaue mir manchmal gerne nen trashigen Streifen an, aber hier wollte es nicht so recht überzeugen. Auch kam mir Krueger viel zu selten vor. Man hätte den Film nicht wirklich verlängern sollen, aber langweilige Szenen, bei denen in 10 Minuten das ausgesagt wird, was man in einer Minute erklären könnte, hätte man durchaus durch weitere Szenen mit Freddy ersetzen können. Kaum zu Glauben, dass Stephen Hopkins mehr als zehn Jahre später Folgen für 24 drehte.

Abschliessend kann ich sagen, dass es dem Film einfach an Spannung fehlt. Wenigstens die Traumszenen hätten ein wenig Angst machen sollen, aber Fehlanzeige. Die waren meist eher komisch und billig gemacht und wie schon erwähnt, verlange ich von einem Nightmare on Elm Street Film ein wenig mehr von Freddy Krueger. Von seine Auftritten her wie von seinen Dialogen her gesehen enttäuschend. Da boten die Vorgänger mehr!


27.05.06

Sin City

10:12

USA 2005 - Regie: Robert Rodriguez/Frank Miller - DVD Panorama - IMDb


An old man dies. A young girl lives. A fair trade.

Nachdem ich den Film letzten Sommer im Kino gesehen habe, hab ich ihn mir nun im Originalton auf DVD angeschaut und fand ihn genauso gut, wenn nicht sogar noch ein Spürchen besser, da die Dialoge im Original einfach viel cooler rüberkommen, sofern man natürlich auch alles versteht. Ich musste auf jedenfall die Untertitel mit einschalten. Sin City bietet aber einfach alles. Der Film ist sexy, tough und cool. Für mich definitiv einer der besten Filme des Jahres 2005. Zwar gespickt mit vielen vielen Stars, doch das tut dem Geschehen keinen Abbruch. Am besten gefiel mir Mickey Rourke in seiner Rolle als Marv dem Maniac. Einfach cool wie er den verkörpert und die Dialoge im Off sind auch immer wieder mit viel schwarzem Humor versehen. Die Coolness liefern aber vor allem Bruce Willis als Hartigan und auch Clive Owen als Dwight. Auch von ihnen natürlich tolle Dialoge im Off. Wirklich ein Film, bei dem es sich lohnt ihn auf Englisch zu schauen. Und fast hätte ich Benicio Del Toro vergessen! Zu ihm muss ich nicht viel sagen, ausser die Bilder im Film sprechen zu lassen. Toll, auch wenn man ihn irgendwie nicht gut wieder erkennt. Gleiches gilt für Elijah Woods Darstellung. Sein Charakter, Kevin, ist wirklich beängstigend und komisch zugleich. Toll besetzt! Die Sexieness wird selbstverständlich von den ganzen Frauenstars geliefert. Natürlich dafür zuständig Jessica Alba; weiss nicht was man zu ihr noch sagen soll! Oder auch Rosario Dawson und Alexis Bledel als Nutten von Old Town machen zusammen mit ihren restlichen Mädels immer eine gute Figur. Eigentlich sind die Frauen in diesem Film mehr ein Objekt der Begierde. Sie dienen oftmals nur als Schauobjekt hab ich irgendwie das Gefühl. Jede ist wirklich so angezogen, dass man seine Blicke fast nicht von ihr wegbringt. Dazu gehört natürlich auch Brittany Murphy als Barkeeperin. Und der grandiose Schwarz/Weiss Style trägt natürlich noch das Seine bei, dass man noch ein wenig mehr nackte Haut zeigen darf. Das Ganze aber dann immer im rechten Licht gerückt, was ich sehr schätze! Der Schwarz/Weiss Look ist wirklich toll und es ist auch verblüffend wie Vorlagengetreu die Szenen vom Comic zum Film umgewandelt wurden. Die erste Story mit Marv in der Hauptrolle habe ich auch als Comic und alles wurde so ziemlich 1:1 aus dem Comic genommen. Natürlich ein Traum der wahr wird, für alteingesessene Sin City Fans. Welche Geschichte von den Dreien ich aber die beste finde, kann ich nicht sagen. Alle drei haben so ihren Reiz und bei allen kreuzen sich die Wege der Protagonisten der einzelnen Storys wieder, wenn auch nicht wirklich entscheidend und nur ganz kurz. Alle drei Storys haben aber auch ziemlich viel Gewalt. Wer also komplett gegen Gewalt ist, der sollte diesen Film lieber nicht schauen. Dank des Schwarz/Weiss Looks bekommt aber meiner Meinung nach alles so einen unrealistischen Touch, was den ganzen Terror auf der Leinwand auch nicht mehr so bedenklich macht. Aber Sin City ohne Gewalt, wäre einfach nicht Sin City!

Was den Film aber auch so speziell gut macht, ist die echt tolle Atmosphäre. Irgendwie möchte man nur noch mehr von Basin City erfahren und kann eine Fortsetzung kaum erwarten. Auch wenn die Stadt verarmt und korrupt zu sein scheint, verbirgt sie doch das gewisse Etwas, was sie interessant macht. Zur Ambience trägt auch der Soundtrack bei, der besser nicht hätte ausfallen können. Sin City ist ohne Zweifel einer der besten Film Noir Filme und darf von keinem verpasst werden, trotz der manchmal exzessiven Gewaltdarstellung. Aber genau diese Gewalt im Film verleiht dem Film noch den gewissen Kick!


27.05.06

National Treasure

10:21

USA 2004 - Regie: Jon Turteltaub - DVD Buena Vista - IMDb


We have to steal The Declaration of Independence!

Nach The Da Vinci Code hab ich mir gleich nochmals eine Schnitzeljagd reingezogen. Diesmal hat die Jagd nach dem Schatz aber mehr Action, dafür wird weniger philosophiert. Ich muss sagen, dass war mir gestern gerade recht. Hatte mal wieder Lust auf einen unbeschwerten Abenteuerfilm. Ich wurde über die gesamte Spieldauer von zwei Stunden bestens unterhalten. Das fängt schon bei den Schauspielern an, die meiner Meinung nach sehr gut ausgewählt wurden. Nicolas Cage ist natürlich immer eine gute Wahl und macht auch in diesem Film einen sympathischen Eindruck in seiner Rolle als Schatzjäger Ben Gates. Als sein Gegenspieler tritt Sean Bean in Aktion. Auch er spielt gut und ich seh ihn sowieso sehr gerne. Neben diesen beiden Stars, gibt es natürlich auch noch Diane Kruger, die natürlich mit ihrer Schönheit protzen kann, und Justin Bartha, der für ein paar lustige Momente sorgt. Diane Krugers deutsche Stimme fand ich aber ein wenig komisch. Hatte so einen unpassenden Akzent. Auch schön, mal wieder Jon Voight zu sehen. Gefiel mir in seiner Rolle als Vater wirklich gut. Die Story ist eigentlich recht harmlos. Wie man es von einem Disney Film halt erwarten kann. Es gibt keinerlei Blutspritzer und die Gewalt wird doch sehr in Grenzen gehalten. Braucht der Film aber alles auch nicht, denn er funktioniert dank seiner stetigen Dynamik, den guten Schauspielern und der noch besseren Sounduntermahlung, die das Geschehen immer perfekt begleitet. Kleinere Storylöcher sind natürlich auch hier vorhanden. Beispielsweise ist es mir viel zu einfach, wie sich Ben rausredet, nicht ins Gefängnis gehen zu wollen und der FBI-Agent dann auch noch nachgibt. Aber da wollte man sich natürlich auch nicht die Chance für einen zweiten Teil zerstören, und das ist ja heutzutage verständlich.

Das Vermächtnis der Tempelritter ist wirklich ein durch und durch unterhaltsamer und harmloser Film, der einen bis zum Ende dank des schnellen Tempos nicht loslässt. Ein bisschen mehr Härte hätte dem Geschehen nicht geschadet, aber so ist es halt schlussendlich auch wieder ein typischer Disneyfilm, den sich jede Altersklasse zu Gemüte führen kann.


26.05.06

X-Men: The Last Stand

23:09

USA/UK 2006 - Regie: Brett Ratner - Kino Talgarten Winterthur - IMDb


There's nothing to cure, nothings wrong with any of us for that matter.

Gute Popcornunterhaltung. Man muss seine grauen Zellen nicht weiter beanspruchen und kriegt vor allem in der zweiten Hälfte eine Effekthascherei zu sehen. Die erste Hälfte fand ich persönlich ein wenig schwächer. Man wird in die Geschichte eingeführt, doch irgendwie will das ganze, mal abgesehen von der Action, nicht so ganz packen. Das liegt meiner Meinung nach an den vielen Charakteren. In jeder Szene ist mal wieder ein anderer Charakter zu sehen, wodurch alles ein wenig durcheinander wirkt und man kriegt nur von vereinzelten tiefe Einblicke. Um alle Charaktere wirklich durchleuchten zu können, müsste der Film wohl 20 Stunden dauern. Das ist halt das grösste Manko der ganzen X-Men Reihe. Technisch ist aber auch dieser Teil wieder ohne jeden Zweifel erhaben. Tolle Effekte! Speziell das Finale ist eine Effektgranate erster Güte und schlägt mit Explosionen und herumfliegenden Autos nur so um sich. Fand ich definitiv das Beste am Film und rettet den Film meiner Meinung nach ein wenig über den Durchschnitt. Doch irgendwie hätte ich mir dabei auch noch einen etwas überdurchschnittlich guten Soundtrack gewünscht. Leider hat man das schon bei den Vorgängern nie gehabt bzw. dort die Chance verpatzt, wodurch es ja automatisch auch beim dritten Teil der Trilogie (wie lange wohl noch? – siehe Abspann Teil 3) keinen gibt. Ein paar Langweiler hat aber auch dieser Film und einige schauspielerische Leistungen lassen doch zu wünschen übrig. Die Dialoge strotzen nämlich nicht gerade von sehr viel Einfallsreichtum, obwohl doch ein zwei Sprüche ihre Wirkung entfalten. Am besten gefiel mir noch Ian McKellen als Magneto. Finde seine Kräfte am geilsten. Wie er die Fahrzeuge beim Konvoi einfach so wegschleudert ist einfach obercool. Für wortwörtlich durchschlagskräftige Momente darf Juggernaut ins Spiel kommen und verliert dabei auch nicht seinen Humor. Hugh Jackman dagegen ist wie schon bei Teil 2, den Erstling hab ich übrigens noch nicht gesehen, der Sprücheklopfer und schön sieht man die Halle Berry Figur, Storm, nicht so oft wie von mir befürchtet. Schliesslich hat sie ja eine Ausweitung ihres Charakters gefordert für Teil 3. Sowas find ich unverschämt, schliesslich soll ja nicht eine Schauspielerin über den Verlauf der Geschichte bestimmen, sondern der Regisseur und Writer. Versteht mich nicht falsch, sie sieht gorgeous aus, aber ich kann sie u.a. deshalb irgendwie nicht ausstehen.
Famke Janssen macht bei den Frauen aber neben Rebecca Romijn als Mystique, die übrigens leider etwas kurz kommt, definitiv die beste Figur.

Da ich den ersten Teil noch nie gesehen habe und den zweiten vor langer langer Zeit nur einmal im Kino, kann ich leider noch kein Ranking aufstellen. Jedoch war dieser dritte Teil für sich so wirklich gut und hat gegen Ende zum Glück auch noch Spass gemacht. Muss jedoch zugeben, dass die X-Men nicht zu meinen Favoriten im Comicgenre gehören. Bevorzuge da lieber die Einzelgänger-Superhelden, allen voran natürlich der schwarze Ritter. Ist für mich weiterhin der klassischste und zeitloseste Superheld den es gibt. Nichts desto trotz war X-Men: The Last Stand aber ein mehrheitlich unterhaltsamer Abstecher in ein anderes Gebiet der Superheldenthematik.


25.05.06

The Da Vinci Code

09:12

USA 2006 - Regie: Ron Howard - Kino Kiwi Winterthur - IMDb


We are in the middle of a war. One that has been going on forever to protect a secret so powerful that if revealed it would devastate the very foundations of mankind.

Ich weiss nicht recht was ich zu diesem Film sagen soll. Ich bin nicht wirklich religiös; ach was, Religion interessiert mich ehrlich gesagt nicht die Bohne. Und somit bin ich auch was diese religiösen Geschichten angeht ziemlich unaufgeklärt. Trotzdem wollte ich mir diesen Film nicht entgehen lassen. Schliesslich wird er ja auch als das grösste Filmereignis des Jahres tituliert. Naja, letzteres würde ich zumindest nach der Sichtung auf keinen Fall behaupten. Das Buch hab ich auch nicht gelesen, somit sollte die Spannung bei mir noch vorhanden sein. Aber schon mal vorweg: Der Film konnte mich nur in den seltensten Fällen wirklich mitreissen. Die Schauspieler spielen definitiv unter ihrem Können. Vor allem Tom Hanks. Er spielt irgendwie nicht speziell halt die stereotypische Darstellung. Ne, er kann mehr. Gleiches gilt für Audrey Tautou, die aber wenigstens noch mit ihrem Aussehen punkten kann. Nicht falsch verstehen, sie spielen gut, aber bei so einem Film erwarte ich noch ein wenig mehr. Paul Bettany als Mönch dagegen spielt gut. Am besten jedoch gefiel mir Ian McKellen. Er bringt endlich das in den Film, was man in der ersten Hälfte schmerzlichst vermisste. Nämlich ein wenig Witz. Der Film leiert Fakten für Fakten hinunter und widerlegt diese ständig wieder. Das kann als Buch ganz interessant sein, funktioniert meiner Meinung nach bei einem Film jedoch nicht. Da muss man viel mehr Dynamik mit rein bringen und nicht einfach Szene für Szene hintereinander setzen wie sie im Buch vorkommen und mit einem Soundtrack versehen. Film ist einfach nicht gleich Buch! Was die Präsentation anbelangt ist der Film aber solide. Aber auch dort bietet er nichts Besonderes. Wie schon gesagt war mir das Geschehen aber zu wenig spannend. Es ist eine einzige grosse Schnitzeljagd. Leute denen die Religion wirklich sehr zu Herzen liegt und das Hintergrundwissen in den Film mitnehmen können, die werden vielleicht ziemlich erschrocken sein ab der Dinge die man dort erfährt. Mich jedoch lies es ziemlich kalt, weil ich wie schon gesagt noch nicht einmal wirklich fest an die uns alltäglichen religiösen „Gegebenheiten“ glaube. Ob Jesus nun mit Maria Kinder hatte oder nicht Haut mich jetzt nämlich wirklich nicht vom Hocker. Dass es sogar Leute gibt, die extra zu den Schauplätzen reisen um das ganze ausfindig zu machen, macht mich gleich noch mehr stutzig. Hallo? In meinen Augen ist das lediglich Fiktion. Ich mein ich könnte auch ein paar Dinge über Religionsgeschichten anders erzählen und das ganze innert Roman publizieren, aber das macht es noch längst nicht zu einer möglichen Wahrheit. Könnte Brown die Herkunft seiner ganzen Theorien beweisen wäre das aber natürlich eine ganz andere Sache. So ist es für mich aber einfach Hokuspokus, den jeder am Stammtisch verzapfen könnte.

Wie dem auch sei, der Film ist solide Kost, subjektiv gesehen von meiner Seite aus war er aber nur in den seltensten Fällen wirklich interessant. Zudem ist er vielleicht auch noch ein Spürchen zu lang geraten und das Ende ist irgendwie Fehl am Platz. Ich weiss nicht, aber auf mich wirkt es wie vergessen und dann wieder schnell eingefügt. Tolle Kulissen, gute Schauspieler und ein guter Soundtrack machen eben doch noch keinen guten Film aus. Ich muss zugeben, ich bin doch ein wenig enttäuscht. Atmosphäre ist schon vorhanden, aber es fehlt dem Film an Dynamik. Ach, ich bin wirklich enttäuscht, da wäre soviel mehr drin gewesen! Aber 30 Millionen $ allein am Starttag wohlgemerkt, werden eine weitere Verfilmung eines Dan Browns Roman wohl für sicher erklären. Ein Regisseurwechsel wäre dabei jedoch sicher kein Fehler.


20.05.06

Equilibrium

09:03

USA 2002 - Regie: Kurt Wimmer - DVD Highlight - IMDb


I'm not feeling! He is the one who's feeling!

Da ich nun nach Batman Begins und The Machinist zu einem Christian Bale Fan mutiert bin, musste ich mir nun früher oder später auch mal diesen Film von Kurt Wimmer reinziehen. Kürzlich hat sein neuester Film leider ziemlich gefloppt. Ultraviolet mit der schönen Milla Jovovich ist leider komplett durchgefallen, auch wenn der Trailer sehr viel versprechend war. Auf jedenfall ähnelt was ich im Trailer von Ultraviolet gesehen habe sehr dem, was man auch in Equilibrium zu sehen bekommt. Eine fiktive Zukunftswelt mit einer ganz speziellen Atmosphäre und tollen Actionsequenzen. Christian Bale übernimmt in dieser wirklich sehr gut durchdachten und erfundenen Welt, die sehr dem Naziregime gleicht, die Hauptrolle und ist der Hauptakteur in den toll gestalteten Actionszenen. Vor allem am Ende dreht der Film auf und Bale darf seine Künste mit den Waffen zeigen. Was den Film aber so ansehnlich macht sind nicht nur die Action, sondern eben auch diese extravagante Atmosphäre und natürlich die interessante Handlung. Dazu kommt noch ein passender Soundtrack. Die kleine Liebesgeschichte zwischen Mary O’Brien, gut gespielt von Emily Watson, und John Preston passt auch sehr gut ins Ambiente und sie ist es eigentlich, die ihm die Augen öffnet.

Equilibrium ist wirklich ein sehr kurzweiliger Streifen. Dass man nach diesem Film The Matrix vergessen sollte, ist natürlich Humbug, aber die Kämpfe können es doch ziemlich mit dem grossen „Bruder“ aufnehmen. Storytechnisch befinden sich die beiden Filme aber in zwei völlig verschiedenen Bereichen. Ich mag solche ausgeklügelten Umgebungen, auch wenn sie sicherlich nicht völlig selbst erfunden wurden, und deshalb gibt’s von mir


19.05.06

Phone Booth

00:39

USA 2002 - Regie: Joel Schumacher - DVD 20th Century Fox - IMDb


Isn't it funny - you hear a phone ringing and it could be anybody. But a ringing phone has to be answered, doesn't it?

Ein wirklich kurzweiliges Vergnügen! Colin Farrell ein bisschen Schmoren zu sehen macht mir nichts aus und auch die Location, nämlich eine New Yorker Telefonzelle als so ziemlich einzige Kulisse machen den Film doch recht speziell. Die recht kurze Dauer von 70 Minuten gibt dem Film nicht viel Verschnaufpause, was der Handlung sehr gut tut. Es wird so gut wie nie langweilig. Forest Whitaker als Polizei Inspektor gefiel mir ebenfalls recht gut. Einzig die deutsche Lokalisation lässt wirklich zu Wünschen übrig. Vor allen Dingen Kiefer Sutherlands deutsche Stimme klingt oft, vor allem bei Lachanfällen, ziemlich bescheuert. Aber dafür gibt’s ja die eh bessere englische Tonspur. Der Film bietet auch Kritik an unserer Gesellschaft. Find ich immer toll kombiniert. Auch wenn diese Thematik kürzlich durch Saw ein wenig besser und härter durchgenommen wurde. Filmtechnisch wäre dieser Film heute ein klarer Fall für die Wackelkamera. Verfechter dieser Filmart dürfen aber aufatmen. Der Film ist dafür wohl ein zwei Jährchen zu früh gedreht worden. Irgendwie auch komisch, Kiefer Sutherland mal nicht als Jack Bauer zu sehen.

Phone Booth ist einfach ein spannender Thriller für einen guten Filmabend. Er hat keine Längen, gute Schauspieler und die Story dreht gegen Ende sogar wieder ein wenig auf, in dem sie den ein oder anderen Twist aufweisen kann. Mehr muss gar nicht gesagt werden. Jaja, Joel Schumacher kann es ja eigentlich doch!


19.05.06

Air Force One

13:12

USA/Germany 1997 - Regie: Wolfgang Petersen - DVD Buena Vista - IMDb


Your national security advisor has just been executed. He's a very good negotiator. He bought you another half hour.

Und wieder ein Film der meine Kindheit geprägt hat. Um ehrlich zu sein, war Harrison Ford einer der ganz grossen Schauspieler für mich zu der Zeit. Und auch heute noch seh ich ihn sehr gerne. Er spielt einfach immer sehr überzeugend. Auch hier als Präsident spielt er toll und ich glaube so mancher würde ihn als Präsident nehmen. Die Handlung ist bis zur letzten Minute wirklich sehr spannend. Klar, man könnte dem Film vorwerfen, dass es unlogisch ist, dass ein Präsident es mit allen Terroristen aufnimmt. Aber der Film will ja unterhalten und nicht die Realität wiedergeben. Dann müsste ich ja keinen Film schauen, sondern einfach täglich die Nachrichten verfolgen. Stellt man also nicht zu viele Fragen, dann ist der Film wirklich sauspannend. Schauspielerisch finde ich Gary Oldman ebenfalls sehr gut. Spielt wie gewohnt den Bösewicht einfach toll. Dass die Russen untereinander auch wirklich russisch sprechen, mit untertiteln, kommt der Atmosphäre sehr zu Gute. Der Film ist einfach toll inszeniert. Schön wäre noch zu wissen, weshalb der Maulwurf überhaupt den Russen geholfen hat. Das wurde am Ende nämlich nicht aufgelöst, was ich sehr schade finde. Auch in diesem Film wird wieder einiges an Patriotismus rausgelassen. Das liegt vor allem auch am Soundtrack. Ich liebe solche Soundtracks. Die Harmonie zwischen Bildern und dem Soundtrack ist für mich etwas vom wichtigsten in einem Film. Ganz klar gehört dieser Soundtrack zum Besten.

Wer ein paar Storylücken verschmerzen kann und nichts gegen Patriotismus einzuwenden hat, der wird mit diesem Film sicherlich zwei schnell vergehende Stunden erleben. Nach den Ereignissen des 11. Septembers fiebert man vielleicht noch mehr mit dem Präsidenten mit als zuvor. Vermutlich ist das so ziemlich der letzte sehr gute Flugzeugsentführungsfilm. Ich glaube kaum, dass wir in absehbarer Zeit einen ähnlich guten Film mit diesem brisanten Thema sehen werden. Vor allem noch dem 11. September. Schade ist Wolfgang Petersens neuester Streifen Poseidon angeblich eine Gurke. Aber davon, wird ich mich dann früher oder später auch selbst überzeugen wollen.


18.05.06

Raiders of the Lost Ark

20:54

USA 1981 - Regie: Steven Spielberg - DVD Paramount - IMDb


You Americans, you're all the same. Always overdressing for the wrong occasions.

Ein weiterer Film, der meine Kindheit sehr geprägt hat. Harrison Ford gehörte einmal zu meinen Lieblingsschauspielern. Jetzt ist er aber leider in die Jahre gekommen und ich weiss wirklich nicht, wie die noch einen vierten Teil machen wollen. Ich bin eh der Meinung, man sollte diese grandiose Trilogie so lassen wie sie ist und auf keinen Fall weiterführen. Mit einem anderen Schauspieler sowieso nicht! Harrison Ford ist doch einfach die perfekte Wahl für Indiana Jones. Sehr lustig auch zu wissen, dass eigentlich Tom Sellek die Rolle des Indiana Jones bekommen hätte, wäre er nicht bei der Serie Magnum P.I. eingestiegen, wo das grosse Geld winkte. Auch die Rolle des Sallah, schlussendlich gespielt von John Rhys-Davies, hätte ein anderer bekommen müssen, nämlich Danny DeVito. Der war nämlich Steven Spielbergs erste Wahl. Auch sehr amüsant zu sehen ist der junge Alfred Molina in seiner ersten richtigen Rolle. Jaja, da war er wirklich noch etwas jünger. Wunderbar ist auch Ronald Lacey als deutscher Major. Haha, dieser Gesichtsaudruck, köstlich! Diesen Film sehe ich persönlich als Meisterwerk an. Es stimmt so zu sagen alles. Angefangen bei der Geschichte, die grundsätzlich simpel ist, aber irgendwie trotzdem sehr fesseln kann und interessant ist, weil sie auch mit der Nazizeit verknüpft ist und irgendwie eben total fiktiv ist. Ein weiterer Punkt ist, dass der Film keine Längen aufweisen kann. Ich hab den Film sicherlich schon 10 mal gesehen und trotzdem wurde es mir zu keiner Sekunde langweilig. Immer ist was los in dem Film. Ein höllisches Tempo, wenn man bedenkt, dass der Film gleich zu Beginn der 80er Jahre gedreht wurde. Die Actionszenen können nämlich immer noch begeistern. Die Verfolgungsjagd per LKW oder auch der Fight beim Flugzeug ist auch heute noch, in der Zeit der schnellen Schnitte, mehr als nur ansehnlich. Ein weiteres ganz ganz grosses Plus ist natürlich der absolut grandiose Soundtrack von John Williams. Meine Güte, wenn ich den Titelsong höre krieg ich immer wieder Gänsehaut. Einfach nur meisterhaft von ihm, einmal mehr! Übrigens wurde ein Teil des Films im genau gleichen Canyon in Tunesien gedreht, wo auch die Szene in Star Wars gedreht wurde, in der R2D2 und C3PO herumirren. Die beiden wurden übrigens in einer Szene, in den Katakomben wo die Bundeslade ist, in einer Säule verewigt. Ist im Film auch zu sehen. Das sind so kleine Eastereggs, die einen Fan der Filme natürlich freuen.

Wer bei diesem Film über ein paar Logiklöcher nicht hinwegsehen kann, ist wirklich nicht mehr zu retten. Als Gesamtbild, ist Jäger des verlorenen Schatzes nämlich definitiv einer der besten Abenteuerfilme des letzten Jahrhunderts. Alles harmoniert so gut zusammen. Die Musik, die Schauspieler, die Locations und sogar auch die Geschichte weiss bis zuletzt zu unterhalten.


13.05.06

Scary Movie 3

20:58

USA 2003 - Regie: David Zucker - DVD Buena Vista - IMDb


I found their weakness. They're powerless without their heads!

In diesem dritten Teil ist nun eine Steigerung gegenüber dem zweiten Teil zu verzeichnen. Der Regisseur wurde ausgewechselt. David Zucker hat nun die Verantwortung übernommen und es ist klar zu sehen, dass weniger Fäkalwitze vorhanden sind. Die Story ist zwar wieder schwach, aber immerhin besser als beim zweiten Teil. Von den Schauspielern fand ich Simon Rex am besten. Er hat einfach die lustigsten Momente aufzuweisen. Anna Faris ist schlicht und einfach noch schöner geworden und Pamela Anderson sowie Denise Richards, bekommen in diesem Teil kleine Auftritte. Vor allem bei Denise Richards hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn sie ein wenig länger vorgekommen wäre. Charlie Sheen jedoch gerät ein wenig in den Schatten von Faris. Kann nicht ganz so brillieren wie in seinen anderen Komödien. Ich muss aber gestehen, dass mich teilweise alleine sein Gesichtsausdruck zum Lachen bringen könnte. Dafür ist Leslie Nielsen wieder amüsant als dümmlicher Präsident der Vereinigten Staaten. Fäkalwitze kommen in Teil 3 seltener vor als noch in den vorherigen Teilen. Nichtsdestotrotz aber gibt es wieder einige gute Lacher zu denen wie gesagt Simon Rex sehr viel beiträgt. Am meisten werden in diesem Teil die beiden Gruselblockbuster Signs und The Ring auf die Schippe genommen. Die Parodien sind eigentlich allesamt gut gelungen. Eine Verarsche von Herr der Ringe ist mir aber nie aufgefallen, obwohl man es auf der Beschreibung lesen kann…

Scary Movie 3 ist halt die klassische Fortsetzung, die aber gegenüber dem letzten Teil an zusammenhängender Story ein wenig gewonnen hat. Ich habe übrigens die 3.5 Version gesehen. Was da aber genau an zusätzlichem Material zu sehen ist, kann ich nicht genau sagen, da ich die Originalversion nicht gesehen habe. David Zucker hat die Serie mit dieser Auflage aber auf jedenfall wieder auf die richtige Bahn gebracht.


12.05.06

Mission: Impossible III

23:24

USA 2006 - Regie: J.J. Abrams - Kino Talgarten Winterthur - IMDb


Who are you? Do you have a wife? A girlfriend? Whoever she is, I'm gonna find her. I'm gonna hurt her. And then I'm going to kill you right in front of her.

J.J. Abrams dürfte vor allem Seriefans bekannt sein. Schon mit Lost und Alias hat er gezeigt, dass er es wunderbar versteht, Charaktertiefe mit Action und spannender Handlung zu verbinden und all dies dann auch noch sehr gut zu präsentieren. Mission: Impossible 3 ist einfach super gefilmt. Wackelkamera-Hasser werden mit Sicherheit nicht ihre Freude haben an diesem Streifen. Oftmals ist er sehr schnell geschnitten und vor allem zu Beginn leiden die Actionsequenzen ein klein wenig darunter. Ansonsten find ich diese Art von Filmen absolut mitreissend und kommt auf der grossen Leinwand immer sehr dynamisch und cool rüber. Also was die Action anbelangt ist der Film wirklich ganz grosse Klasse. Irgendwie kam bei mir auch das Mission: Impossible Feeling zurück. Beim ersten Teil war es ohne Frage vorhanden, aber leider ging die M:I-Atmosphäre beim zweiten Teil völlig flöten. Hier jedoch geht man meiner Meinung nach wieder ein wenig back to the roots und präsentiert tolle und brachiale Action, bleibt aber in der Rahmenhandlung immer auf dem Boden. Wirklich Cliffhanger sind nicht zu verzeichnen. Eine typische Actionstory und auch deswegen fühlte ich mich irgendwie wieder in die 90er Jahre versetzt wo man noch diese klassischen Actionfilme zu Gesicht bekam. Namen brauch ich da wohl kaum welche zu nennen. Das clevere Vorgehen des Teams ist so interessant präsentiert, dass man wirklich gefesselt ist und die kleinen Gags die eingebaut wurden zünden auch meistens. Einzig die allerletzte Szene des Filmes kann ich mir kaum vorstellen, dass sie wirklich von J.J. Abrams stammt…
Klar, heutzutage wäre ein M:I Film ohne Tom Cruise kein M:I Film, aber das ändert leider nichts an der Tatsache, dass der Typ einfach nicht schauspielern kann. Seine Leistung fand ich einmal mehr schwach. Die Szene in der er versucht zu weinen brachte mich fast zum lachen und auch sonst kann er mich einfach nicht überzeugen. Collateral war bisher wohl der einzige Film in dem ich ihn wirklich gut fand. Dass er als Typ unangenehm ist kann ich mir ausserdem sehr gut vorstellen. Die restlichen Schauspieler konnten mich jedoch vollständig überzeugen. Michelle Monaghan spielt toll und ich finde auch das ganze M:I-Team super sympathisch! Das wurde top gecasted (anscheinend von Cruise selbst). Vor allem bei den Frauen wurde ganze Arbeit geleistet. Maggie Q ist zweifellos der Blickfang des Filmes. Highlight des Filmes, schauspielerisch, ist für mich aber ganz klar Philip Seymour Hoffman. Wow, ein richtig guter Bösewicht. Er spielt wirklich toll und stiehlt Cruise absolut zu Recht die Show! Mehr muss man zu seiner Darstellung nicht sagen.

Meine Erwartungen wurden sogar ein wenig übertroffen. M:I 3 ist ein durch und durch unterhaltsamer Actionfilm der mit einem grandiosen Bösewicht hervorstechen kann. Aber auch die Präsentation fand ich sehr sehr gut. Einfach vorzüglich gefilmt! Wo auch immer die Truppe gerade ist, man fühlt sich wirklich ständig wie vor Ort. Jede Location hat ihren eigenen Style und wurde sehr gut präsentiert. Ich bin wirklich froh für Abrams, dass sein Projekt, in das er ja „einspringen“ musste, dann schlussendlich so gut herausgekommen ist! Für mich ist er ganz klar einer DER Newcomer im Regisseurgeschäft und ich bin absolut davon überzeugt, dass er in ein paar Jährchen, wie im TV, auch auf der ganz grossen Leinwand zu den ganz grossen gehören wird.


06.05.06

Kiss Kiss Bang Bang

23:28

USA 2005 - Regie: Shane Black - DVD Warner - IMDb


Don't worry, I saw Lord of the Rings. I'm not going to end this 17 times.

Kiss Kiss Bang Bang ist lockere Kost für einen schönen Filmabend. Er bietet sympathische Schauspieler, witzige wie skurrile und absurde Momente gepaart mit einer Story die erst nach und nach beginnt Sinn zu ergeben. Wieder ein Film, der mich stark an Pulp Fiction oder auch andere Genrevertreter (wie nennt man denn eigentlich dieses Genre?) erinnerte. Diese Filme sind oftmals gleich aufgebaut. Man kriegt Einblendungen welcher Tag im Film ist und während einige Akteure Leichen aufsammeln und verstecken erscheinen an anderen Schauplätzen gleich wieder neue. Die Story wird auch in Kiss Kiss Bang Bang erst nach und nach klar. Während des Filmes hätte ich mir hier und da aber gerne einen roten Faden, ein Ziel gewünscht. Das fehlt mir immer bei solchen Filmen. Deshalb gehört diese Art von Film auch nicht zu meinen Favoriten. Sie haben zwar alle, wie auch Kiss Kiss Bang Bang wirklich tolle und witzige Momente, aber so richtig spannend sind sie irgendwie nicht. Das Ziel ist bei solchen Filmen manchmal erst zwanzig Minuten vor Schluss so richtig begreifflich, aber vorher irren die Akteure meiner Meinung nach in der Pampa rum und das find ich immer wieder lästig und öde. Vielleicht lag es in diesem Fall auch an meiner Müdigkeit nach einem relativ strengen Tag. Kann gut sein. Die ganzen Dialoge im Off mit dem Zuschauer find ich aber doch ganz gelungen. Gefallen konnte mir deshalb vor allem Robert Downey Jr. mit seiner sympathischen Darstellung und seinen Gags als Offsprecher. Der wahre Hingucker des Filmes ist aber Michelle Monaghan. Ich weiss nicht recht, aber die hat so was ganz natürliches an ihr das mich sogar ein klein wenig fasziniert. Naja und Val Kilmer mag ich eigentlich eh nicht so sehr, auch wenn er in diesem Film nicht schlecht spielt.

Storytechnisch hab ich mir also wirklich besseres erhofft. Klar, die Musik stimmt, die Bilder ebenfalls, die Schauspieler genauso, aber es fehlt dem Film irgendwie am nötigen Pfiff was die Handlung anbelangt. Wirklich gute Gags zwischendurch sind zwar schön und gut, aber darum geht es ja schlussendlich nicht. Ausser der Film möchte ne Komödie sein, was ich aber stark bezweifle…
Unterm Strich aber dennoch ein guter Film, der dank Michelle Monaghan und einigen wirklich guten Momenten seine Wertung verdient.


05.05.06

Jarhead

22:36

Germany/USA 2005 - Regie: Sam Mendes - DVD Universal - IMDb


Welcome to The Suck.

Ein sehr interessanter Film. Man bekommt wirklich sehr gut zu sehen, wie es damals im Golfkrieg war und vor allen Dingen womit die amerikanischen Marines zu kämpfen hatten. Jarhead bietet einem grandiose Bilder. Teilweise wirklich sehr beeindruckend wie Sam Mendes da die Wüstenatmosphäre in tolle Bilder ummünzt. Das gelingt ihm einfach auf ganzer Länge. Beispielsweise die beeindruckenden Ölfelder die angezündet wurden oder aber auch ganz einfach die weite nicht enden wollende Wüste. Die Szene in der die Marines auf ein paar Kuwaitaner mit Kamelen treffen finde ich atmosphärisch wie visuell erstklassig. Wer auf bildgewaltige Filme steht, der wird mit dem Film auf jedenfall seine helle Freude haben. Storytechnisch könnte man jedoch ein wenig enttäuscht werden. Der Film hat nämlich keine nennenswerte Handlung. Schlussendlich weiss man ja eh wie der Krieg geendet hat, zumindest vorläufig, und somit konzentrierte sich Mendes auf ganz andere Aspekte. Nämlich die eben schon genannte Atmosphäre und vor allem die Charaktere. Amerikaverfechter werden blitzartig verstehen, was der Film sagen möchte. Krieg zerstört Leben. Egal ob man ihn überlebt oder nicht. Von den Schauspielern gefällt mir Jake Gyllenhaal am besten. Seine Darbietung ist einfach durchgehend überzeugend. Er kann die ganze Palette der Gefühle zeigen und darf in diesem Film eindeutig sein grosses Schauspielkönnen einmal mehr unter Beweis stellen. Gut fand ich ebenfalls Peter Sarsgaard, auch wenn ich ihn sonst nicht so gerne sehe. Jamie Foxx jedoch finde ich ein wenig fehlbesetzt. Ihm nehm ich eher den coolen Typen ab, aber einen strengen Marinekommandant sicher nicht. Da hätte man durchaus einen besser geeigneten Schauspieler finden können. Nur weil er einen Oscar gewann ihn auch gleich für einen Film unbedingt zu verpflichten find ich immer ein wenig daneben. Aber na ja, ganz so katastrophal ist es aber dann auch wieder nicht. Auf jedenfall schade dass Chris Cooper so kurz kommt.

Für alle die bei einem Antikriegsfilm keine Action brauchen, sind bei diesem Film auf alle Fälle bestens aufgehoben. Der Film hat alles Abseits der Action und ist für jeden einen Blick wert. Ich persönlich würde mir nach diesem Film eine Bewerbung als Marine auf jedenfall zwei Mal überlegen.


05.05.06

Scream

19:07

USA 1996 - Regie: Wes Craven - DVD Kinowelt - IMDb


Now Sid, don't you blame the movies, movies don't create psychos, movies make psychos more creative!

ch wäre heilfroh, wenn die amerikanischen Horrorfilmmacher bald mal die Remakewelle ein wenig eindämmen würden. Sofern sie wirklich gut sind, hab ich eigentlich nichts dagegen, aber es wäre wirklich mal wieder ein Ereignis, wenn wir wieder einen so einprägsamen und einfach nur brillianten Horrorthriller erleben dürften wie es dazumals Scream war. Ich weiss, dass sagten schon viele vor mir, aber es ist nun mal so, dass Scream die Slasher-Horrorfilme wieder in ein neues Licht gerückt hat. Tot glaubte man diese Killerfilme mit herumrennenden Psychopathen, um es salopp auszudrücken, doch keiner hatte eben mit Wes Craven gerechnet. Wie schon dazumals mit A Nightmare On Elm Street, hat Craven dem Horrorgenre auch im Jahre 1996 wieder neues Leben eingehaucht. 1984 mit der Erschaffung der Kultfigur Freddy Kruger und 1996 mit der Erschaffung der Screammaske und der Tatsache, dass es nun nicht mehr fast unsterbliche Killermonster sind, sondern ganz gewöhnliche Menschen hinter einer Maske, die sogar von nebenan sein könnten. Die eben genannte Screammaske, die mich schon seit Jahren fasziniert. Ich find die Figur einfach grandios und liebe die hinterhältigen und fiesen Dialoge zwischen dem Killer und dem Opfer. Die Telefondialoge mit Stimmenverzerrer beim Killer kommt hier besonders cool rüber. Vor allen Dingen die Anfangsszene mit Drew Barrymore dürfte wohl jedem bekannt sein. Sie zeigt perfekt wo lang der Film in den nächsten 100 Minuten gehen wird. Hart aber grandios gefilmt und einfach nur hoch spannend, wie der ganze Film. Hab ihn mir nun schon zum dritten Mal angesehen. Die erste Sichtung war nicht im Kino, dafür war ich definitiv zu jung und deshalb musste ich mich mit den Trailern im Fernsehen vergnügen. Auf jedenfall hat sich die Screammaske augenblicklich in mein Gehirn gespeichert und ein paar Jahre später hab ich ihn mir auch Stückchenweise reingezogen. Natürlich ist die erste Sichtung die absolut beste, da man noch überhaupt nicht weiss wer denn nun der Mörder ist. Viele Personen werden durch gute Indizien zu Verdächtigen was die Spannung steigen lässt. Auch wenn ich bei der ersten Sichtung vermutlich nicht alles verstanden habe, war sie definitiv die einprägsamste und beste von allen. Danach ein paar Jahre später nochmals auf DVD und nun noch ein drittes Mal im O-Ton und ganz bestimmt auch nicht das letzte Mal. Auch beim dritten Mal zuckte ich noch einige Male zusammen. Schliesslich merkt man sich ja nur die groben Züge der Geschichte und nicht unbedingt immer gleich alle Schockmomente, die auch noch durch die superbe Soundkulisse verstärkt werden und vor allem dadurch so beängstigend sind.

Von den Schauspielern gefällt mir Neve Campbell sehr. Sie spielt die Rolle des traurigen Mädchens wegen des Todesfalls ihrer Mutter, aber kann im gleichen Moment auch das touffe Mädchen raushängen und überzeugt bei beidem vollends. Auch die restlichen Darsteller sind meiner Meinung nach perfekt gecastet. Rose McGowan nimmt ohne Zweifel die Rolle der Schönen inne dank ihren Proportionen, während Courteney Cox als Zicke perfekte zu agieren weiss. David Arquette finde ich ebenfalls super sympathisch. Spielt den anfangs etwas schüchternen Polizisten wirklich hervorragend, was natürlich auch an seinem Aussehen liegt. Passt perfekt in die Rolle des Polizisten und die Liebesbeziehung die sich zwischen Dewey und Gale aufbaut finde ich auch sehr gelungen. Bringt ein wenig Sanftheit in den Film. Wie wir ja wissen, sind sich die beiden auch privat dank Scream sehr Nahe gekommen. Ehrlich gesagt sind eigentlich alle Schauspieler in ihren Rollen perfekt besetzt worden. Ein ganz grosses Lob an die Verantwortlichen des Castings!
Ein weiterer für mich grosser Pluspunkt sind die Anspielungen auf verschiedenste Horrorfilme vergangener Tage und auch allgemein auf das Genre Horror. Für den Kenner macht dies das Zuschauen natürlich gleich nochmals um einiges interessanter und ich muss sagen, man bemerkt diese kleinen Anspielungen auch erst bei der zweiten oder dritten Sichtung. Ein Film, der also auch sehr viel Wiederschauwert besitzt.

Scream gehört einfach zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Meiner Meinung nach ein wirklich vollkommener Horrorthriller und der beste bis heute. Nach diesem Paukenschlag versuchten es natürlich einige zu kopieren und scheiterten dabei oftmals kläglich. Beim Thriller kombiniert mit Horror, wird Scream, so wie ich das sehe, noch Jahre an der Spitze bleiben. Es wird ja bereits seit Jahren gemunkelt, dass ein 4. Teil erscheinen könnte. Ich muss sagen ich seh der ganzen Sache etwas skeptisch entgegen, sofern sie auch zu Stande kommt, was ich jedoch stark bezweifle. Meiner Meinung nach ist die Trilogie so wie sie ist nämlich wirklich eine der besten im Horrorgenre, wenn nicht die beste für mich. Diese Trilogie nun mit einem 4. Teil zu zerstören und dadurch vielleicht den Namen völlig zu ruinieren fände ich katastrophal. Wenn sie jedoch die Franchise gekonnt, und damit mein ich wirklich wie Teil 1, weiterführen können, plausibel bleiben und dabei Horror vom Feinsten bieten können, wäre ich bei einem 4. Teil wirklich dabei und würde mich freuen. Leider hat man nach der Screamtrilogie zwar immer noch gute Filme zu sehen bekommen von Wes Craven, schöne Horror/Horrorthrillerkost, aber der nächste ganz grosse Wurf blieb bisher noch aus. Cursed und Red Eye waren zwar gute Craven Kost, aber in Zukunft, erhoffe ich mir wieder ähnliche Geniestreiche von ihm wie Scream oder Nightmare on Elm Street.


30.04.06