USA 1968 - Regie: Peter Yates - DVD Warner - IMDb
Look, Chalmers, let's understand each other... I don't like you.
Bullitt zählt zu den ersten Actionfilmen. Man merkt dem Film sein Alter aber schon an. Für heutige Massstäbe läuft die Handlung viel zu träge ab. Alles läuft viel gemächlicher ab als bei neueren guten Actionfilmen. Doch die Verfolgungsjagd in San Francisco finde ich bis heute eine der besten die es gibt und stellt die sonst ein wenig langweilige Handlung für kurze Zeit in den Schatten! Grandios gefilmt, untermalt mit einem sehr guten Soundtrack und einem Ford Mustang als Hauptdarsteller. Da sehen einige Verfolgungsjagden heutiger Actionvertreter deutlich schlechter aus und McQueen soll angeblich selbst gefahren sein! Einmal mehr ein vorzügliches Beispiel: Es geht auch ohne jegliche Special Effects! Vor allem die Innenkamera ist einfach der Hammer.
Steve McQueen ist ebenfalls noch ein Pluspunkt. Er hat eine tolle Ausstrahlung und spielt den Cop so wie man ihn sich von dieser Zeit vorstellt. Einfach perfekt! Auch die restlichen Rollen sind gut besetzt. Robert Vaughn als politischer Kotzbrocken und Jacqueline Bisset als Augenweide. Kaum zu Glauben, aber der Film bietet auch ein zwei harte Szenen. Jedenfalls war das für diese Zeit bestimmt sehr brutal. Heute ist es halt fast schon business as usual was man, mal abgesehen von der Verfolgungsjagd, zu sehen kriegt.
Kein Wunder orientierten sich neuere Grossstadtactionfilme wie Heat oftmals an Bullitt. Denn der Film erinnerte auch mich teilweise an Michael Manns Filme. Bullitt kann ich weiterempfehlen, dank seiner einzigartigen Verfolgungsjagd, dem coolen Sound und Steve McQueen. Ist aber nur für geduldige Leute. Denn das Tempo ist ganz klar 5 Stufen tiefer als bei heutigen Filmen.
29.09.05
USA 2005 - Regie: Rob Bowman - DVD Universum Film - IMDb
Don't look for your opponent. Know where he is. I'm blind, and I see more than any of you, because I don't look.
Allzu viel Positives gibt’s nicht zu berichten über Elektra. Ich kenn mich mit diesem Comic eigentlich überhaupt nicht aus. Mir ist lediglich bekannt, dass Elektra ein Nebencharakter in Daredevil ist und da dachten sich die Produzenten, geben wir ihr doch einen eigenen Film, könnte ja klappen. Ganz recht, hätte durchaus gut gehen können, doch leider hat der Film eine ziemlich bekloppte Story, die einfallsloser kaum sein könnte. Wie schon in Daredevil schlüpft wieder Jennifer Garner in die Rolle der Auftragskillerin und ist eigentlich noch das Beste am ganzen Film in ihrem roten Kostümchen. Weiter positiv waren die Kämpfe. Habe da teilweise wirklich schon viel Schlechteres gesehen. Bei den Kämpfen hilft natürlich vor allem der erstklassige Ton der DVD mit. Da wird wirklich jede einzelne Box gefordert. Aber das war’s auch schon mit den Lorbeeren. Die Bösewichte sind absolut lahm und haben irgendwie nichts Spezielles an sich. Auch der „Endkampf“ kann nur enttäuschen. Irgendwie kommt der Film nie zu einem richtigen Höhepunkt und findet nie den Sprung zur Spannung, die der Film wirklich nötig hätte. Man erfährt eigentlich auch einige Dinge über Elektra, doch diese Fakten sind so öde, dass man sie eigentlich hätte weglassen können. Keine Ahnung, aber vielleicht ist der Charakter auch in den Comics, mal abgesehen vom Aussehen, so langweilig und ist eh nicht mehr zu retten. Dann könnte man diesbezüglich keine Vorwürfe machen. Ich kenn mich bei dem Comic halt zu wenig aus.
Rob Bowman ist mit Elektra wahrlich kein guter Film gelungen. Die müde Story wird dem Film dabei zum grössten Verhängnis. Daran ändern auch Jennifer Garners Aussehen, der tolle Ton der DVD und einige gute Kämpfe nichts! Da bin ich mir von Rob Bowman aus Akte X tausendmal bessere Kost gewöhnt.
24.09.05
USA 1990 - Regie: Martin Scorsese - DVD Warner - IMDb
Jimmy was the kind of guy that rooted for bad guys in the movies.
Einmal mehr zeigt Martin Scorsese bei diesem Film seine Klasse. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich Casino gesehen, den man eigentlich als inoffizielle Fortsetzung zu Goodfellas bezeichnen kann. Man merkt schon, dass der gleiche Regisseur am Werke war. Beide Filme ähneln sich einfach sehr. Beispielsweise Joe Pescis Rolle als Tommy De Vito ist ziemlich genau die gleiche wie in Casino. Auch vom Ablauf her haben die beiden Filme vieles gemeinsam. Das macht den zweiten dieser beiden Filme den man sieht, dann leider nicht mehr ganz so spektakulär. Die Geschichte ist aber wieder einmal hochinteressant und bietet einem mit tollen Bildern einen spannenden Einblick ins Leben der Gangster. Beispielsweise diese wunderbaren Tomatensaucen die man bewundern darf, mit Fleischbällchen und und und. Man sollte keine Hochspannung erwarten, denn der Film geht meiner Meinung nach sogar eher in Richtung Biographie. Die Dialoge sind es aber, die einen verblüffen, und natürlich die Vorgehensweisen der Mob.
Im Vordergrund der Geschichte stehen aber nicht Joe Pesci oder Robert De Niro, wie man anfangs vielleicht denken könnte, nein, Ray Liotta spielt hier die eigentliche Hauptrolle an der sich die Geschichte weiterentwickelt. Dabei erlebt man wirklich das Leben in der Mafia von Anfang an. Die beiden anderen sind, wenn man so will, eher das Beigemüse, spielen aber wie immer trotzdem vorzüglich. Einige ziemlich brutale Szenen geben dem Film dann noch seine vollendende Würze, Joe Pesci natürlich als Initiator.
Goodfellas ist zweifellos einer der besten Mafiafilme mit ausgezeichneten Haupt- und Nebendarstellern. Ich hätte mir noch einen einprägsamen Soundtrack gewünscht, aber auch so ist der Film mehr als gelungen. Trotzdem gefällt mir Casino einen Tick besser, da Robert De Niro und Joe Pesci dort die Hauptrollen spielen und die beiden genialen Schauspieler dort somit mehr im Vordergrund stehen. So oder so muss man aber beide Filme gesehen haben!
23.09.05
USA 1993 - Regie: Steven Spielberg - DVD Universal - IMDb
Welcome to Jurassic Park.
Für mich persönlich ist Jurassic Park einer der besten Filme aller Zeiten. Die Story ist simpel, jedoch wird sie mit solch einer Bildgewalt präsentiert, dass mir nicht nur einmal Gänsehaut aufkam. Wenn ich mir vorstelle, dass sie die Dinosaurier mit Go-Motion auf die Leinwand bringen wollten, wird mir fast schlecht, denn das CGI-Resultat, für das sich die Crew dann entschied, das einem geboten wird, ist auch nach 12 Jahren (!) einfach nur überwältigend. Klar, einige Spezialeffekte mögen nicht mehr ganz so gut aussehen, aber die Szene in der der T-Rex zum ersten Mal mit Tiefbass in Aktion tritt, bietet auch jetzt noch ein überwältigendes Gesamtbild und ist mit Bestimmtheit legendär! Die Abwechslungen/Übergänge von CGI zu Robotern sind kaum bemerkbar. Schlichtweg der ganze Film hat eine grandiose Atmosphäre und Leute, die sich für Dinosaurier faszinieren können, die kommen noch mehr auf ihre Kosten. Diese wurden derart genial nachgebaut, dass mir auch gestern noch teilweise der Mund offen stand. Das ist wieder einmal ein perfektes Beispiel dafür, dass Puppen einfach besser wirken, als mit CGI-Effekten geladene Ungeheuer. Und wenn es auf dieser Insel keine Dinos gäbe, würde man am liebsten gleich dort leben wollen.
Jurassic Park hat auch eine, vielleicht eher indirekte, Kritik an unsere Gesellschaft bzw. Wissenschaftler. Nämlich was passieren würde, wenn der Mensch versucht Gott zu spielen und Leben erschafft. Das Resultat ist im Film jedenfalls klar ersichtlich.
Auch die Schauspielergruppe ist genial zuammengestellt worden. Sam Neill beispielsweise ist der perfekte Paläontologe, der Kinder hasst, schlussendlich aber doch Gefallen findet an den beiden Kindern (wie soll es auch anders sein, bei Steven Spielberg), Jeff Goldblum spielt die Rolle, an der sich die ängstlichen Leute „festhalten“ können vorzüglich und Richard Attenborough wirkt als Milliardär ebenfalls glaubwürdig. Ich könnte hier natürlich noch weitere aufzählen. Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass einfach alle in ihre Rolle passen und diese vorzüglich darstellen!
Nicht zu vergessen der wunderschöne Soundtrack von John Williams. Wenn ich eine Liste der besten Soundtracks zusammenstellen müsste, wäre John Williams Score zu Jurassic Park ganz klar unter den Top 3.
Ohne mit der Wimper zu zucken, für mich klar die Höchstwertung! Wenn es ein Film verdient hat, dann zweifelsohne dieser! Jurassic Park hat einfach alles, was ein spannender, aufregender und vor allem atemberaubender Film braucht! Szenen, die gespickt sind von Genialität, was Kamera, Spezialeffekte oder Musikuntermahlung angeht. Mit diesem Film hat Steven Spielberg zweifelsohne Filmgeschichte geschrieben und wird nie von meiner Top 5 verschwinden.
17.09.05
USA 2005 - Regie: John Polson - DVD 20th Century Fox - IMDb
Is your daughter this crazy?
Hide and Seek ist ein gruseliger Thriller. Er mag zwar als Horrorfilm vermarktet werden, aber als solchen würde ich ihn nicht bezeichnen. Dafür ist er einfach zu wenig beängstigend. Die Geschichte, wie oben beschrieben, ist eigentlich nichts Besonderes. Doch durch die beiden richtig guten Schauspieler, vermag sie dennoch zu fesseln. Dakota Fanning spielt einmal mehr einfach vorzüglich und Robert De Niro ist hier, mit seiner Vaterrolle, zwar ein wenig unterfordert, verkörpert ihn meiner Meinung nach aber dennoch sehr gut. Den ganzen Film hindurch wird eine wirklich gute Atmosphäre aufgebaut, sodass man in der Mitte des Filmes so richtig vom Geschehen gefesselt wird und gespannt ist, wer denn nun dieser Charlie wirklich ist. Selbstverständlich wird auch in diesem Film das Geheimnis gelüftet und einmal mehr fällt es ziemlich ernüchternd aus. Natürlich werde ich hier aber nichts verraten. Nach der Auflösung ist mir jedoch schleierhaft, weshalb man noch 20 langweilige Minuten sehen muss. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen und nimmt dem Film am Ende noch total die Substanz. Denn nachdem das Geheimnis gelüftet wurde, fragt man sich nur noch: Wann um Himmels Willen ist der Film endlich zu Ende?
John Polson, der ja eigentlich vorwiegend Schauspieler ist, hat es leider nicht ganz geschafft mit mich Hide and Seek so richtig zu überzeugen. Ich fand den Film vor allem in den ersten zwei Dritteln interessant, weil ich die beiden Schauspieler hervorragend finde, aber gegen Ende, wird er leider einfach nur langweilig. Allen voran der Teil nach der Auflösung ist absolut überflüssig. Mir kommt das so rein, also habe man am Ende der Dreharbeiten erst 80 Minuten Filmmaterial gehabt. Dann hat man sich gesagt, das entspräche keinem Film mit Dakota Fanning und Robert De Niro in den Hauptrollen, also müssen wir schnell das Ende in die Länge ziehen um auf die 100 akzeptablen Minuten zu kommen. Schade! Man hätte im Mittelteil sicherlich noch was einbauen können, dafür den Film prägnanter beenden.
11.09.05
USA/Germany 2005 - Regie: Florent Emilio Siri - DVD Warner - IMDb
Rich people always got a way out.
Mit Hostage hat Florent Emilio Siri seinen ersten amerikanischen Film abgeliefert. Ein spannender Thriller mit einer Prise Action, der ohne Bruce Willis nur halb so gut wäre. Die Handlung verläuft ziemlich schnörkellos mit einigen Wendungen. Sie ist zwar absolut nichts Neues, wird aber eben durch viele gute und spannenden Szenen, interessant gestaltet. Der Film spielt hauptsächlich immer am gleichen Ort, nämlich in der Villa das korrupten Buchhalters, gespielt von Kevin Pollack. Dabei offenbart der Film auch einige brutale Szenen, die man so nicht erwartet hätte dem Film jedoch noch das nötige Etwas geben. Bruce Willis scheint im Actiongenre wieder in alter Form zurück zu sein. Sein Alter merkt man ihm natürlich schon etwas an, aber schlussendlich ist er halt immer noch der knallharte Bulle mit der Maschinenpistole in den Ärmen, der jedoch auch hier wieder seine emotionale Seite zeigen kann. Weiterer Lichtblick des Filmes ist Ben Foster der den unberechenbaren Geiselnehmer wirklich sehr überzeugend fies darstellt.
Den Soundtrack fand ich persönlich unpassend. Diese melancholischen Gesänge sind meiner Meinung nach für Actionfilme nicht das Richtige, auch wenn Hostage einige emotionale Momente beinhaltet. Das führt nämlich auch zu dieser etwas eigenartigen und speziellen Atmosphäre, die man nur schwer in Worte erklären kann und die man am besten selber mal erleben geht.
Alles in allem ein guter Thriller mit einem Bruce Willis in alter Form, guten Nebendarstellern und einer Story mit genügend Spannung, Wendungen, Emotionen und einer Prise Härte. Einzig der Soundtrack gefiel mir nicht und darüber hinaus hat der Film eine etwas spezielle Atmosphäre, die ganz sicher nicht Jedermanns Geschmack sein dürfte. Jedoch ein guter Hollywood-Einstand vom französischen Regisseur! Bin gespannt, was von ihm in Zukunft noch so kommen wird.
10.09.05
Japan/USA/Germany 2004 - Regie: Takashi Shimizu - DVD Constantin - IMDb
When someone dies in the grip of a powerful rage... a curse is born.
Gestern hab ich mir, nach The Ring 2, ein weiteres Remake eines japanischen Horrorfilms angesehen. Schonmal vorweg: The Grudge ist um Längen besser. Mir gefällt es sehr, dass bei der Umsetzung das japanische Flair nicht verloren ging. Man fühlt sich wirklich in Japan versetzt und fühlt auch wirklich einen Hauch der japanischen Kultur. Liegt natürlich auch daran, dass der Regisseur Takashi Shimizu, der auch schon das Original gedreht hat, viel von Japan in den Film integriert. Was bei The Ring 2 nicht geklappt hat, funktioniert hier meiner Meinung nach ausgezeichnet. Die Story ist eigentlich nichts spezielles, liefert aber eine sehr gute Basis für gruselige Momente. Davon gibt’s bei The Grudge zuhauf und ich wurde ein paar Mal so richtig geschockt. Die Atmosphäre wird vor allem mit dem Sound aufgebaut. Wer also ein 5.1 Soundsystem sein Eigen nennt, hat ganz klar Vorteile bei der Atmosphäre. Soundtechnisch wirklich eine der besten DVDs auf dem Markt. Die Geschichte nutzt sehr viele Rückblendungen um sie voranzutreiben. Das hält den Film immer interessant und den Zuschauer wach. Der Soundtrack von Christopher Young trägt ebenfalls sehr zum Ambiente bei und passt perfekt zum gruseligen Setting.
Die Schauspieler, angefangen bei Sarah Michelle Gellar sind allesamt sympathisch und spielen gut. Sie hat die Rolle der Pflegerin Karen inne und verkörpert diese überzeugend. In dem Genre hat sie ja auch schon reichlich Erfahrung sammeln dürfen.
The Grudge hat mich wirklich überaus positiv überrascht. Die Spannung ist durch und durch aufrecht und hält einem bis zum Ende an der Stange. Auflösungen gab es auch schon schlechtere, schauspielerische Leistungen in einem Horrorfilm ebenfalls und die Art wie die Geschichte erzählt wird, gefiel mir auch sehr gut. Wer mal so richtig geschockt werden möchte, der sollte sich diesen Film unbedingt anschauen. Vorausgesetzt man ist im Besitz von Surround Sound. Dann ist der Spuk nicht mehr aufzuhalten.
Ich jedenfalls, freue mich schon tierisch auf den Nachfolger und bin zuversichtlich, dass er ähnlich gut wird.
09.09.05
USA 2005 - Regie: Hideo Nakata - DVD Dreamworks - IMDb
It's always open... Her way out is always open.
Nachdem das erste Remake der Ringreihe noch von einem Amerikaner gedreht wurde, nahm bei der Fortsetzung der Erfinder gleich selbst auf dem Regiestuhl platz. Hideo Nakata geht alles viel gemächlicher an und kommt leider nie zu einem richtigen Höhepunkt. Es gibt zwar schon die ein oder andere schockierende Szene, wie zum Beispiel die Brunnenszene mit Samara, aber nie erreicht der Film die Spannung des genialen Erstlings. Die Effekte, vor allem in der Badewannenszene sind jedoch richtig gut geworden. Doch einen Horrorfilm hat man noch nie an der Qualität seiner CGI-Effekte bewertet und daran wird sich auch nichts ändern. Der Soundtrack gefiel mir noch am besten. Da erinnert man sich wirklich noch an die Ereignisse des ersten Teiles. Auch bietet der Film richtig schön geratene Kamerafahrten und Weitaufnahmen.
Die schauspielerischen Leistungen sind fifty-fifty. Naomi Watts weiss einmal mehr zu überzeugen, nicht so aber David Dorfman. So hart es auch klingen mag, aber der Junge kann nicht schauspielern. Teilweise ist seinen Dummheit, ja auch bevor er besessen ist von Samara, fast schon peinlich. Einige mögen ihn süss finden, aber ich fand ihn einfach nur nervig! Einbisschen mehr Hingabe und Spielfreude hätte keinesfalls geschadet. Klar, man könnte jetzt gegenargumentieren, dass es halt seine Rolle ist und er sie so spielen musste. Aber auch dann kann man, wie ich finde, um einiges besser spielen. Das ist noch lange keine Entschuldigung!
Man hätte den 2. Teil meiner Meinung nach wieder Gore Verbinski zuteilen sollen. Nakata geht den steinigen und vor allem viel langweiligeren Weg. Das wäre ansich gar nicht so schlecht, wäre das Ende um einiges fulminanter und schockierender geworden, wie es sich bei einem Psychofilm gehört. So aber will der Film nie so recht loslegen und bleibt beim Durchschnitt hängen. Wirklich bedauernd, denn das erste Remake hat es schon in sich und hätte eine bessere Fortsetzung verdient.
04.09.05
Canada/France/USA 2005 - Regie: George A. Romero - Kino Talgarten Winterthur - IMDb
In a world where the dead are returning to life, the word "trouble" loses much of its meaning.
Land of the Dead ist der vierte Film von George A. Romero’s Zombiereihe. In diesem Teil schneidet er gesellschaftskritische Themen an wie zum Beispiel, dass jeder einzelne Mensch immer nur für sich selber schaut und die Probleme in unserer Welt, wie Terrorismus, ignoriert werden. Auch in seinen vorherigen Filmen hat er solche Themen „versteckt“. Die Anklage von Rassismus und Krieg in Night of the Living Dead, die ätzende Konsumkritik in Dawn of the Dead, das Versagen des militärisch-industriellen Komplexes in Day of the Dead und hier unter anderem der Kapitalismus. Der Film hat definitiv mehr Sinn als man anfangs denken würde. Für einen Splatter Film wirklich nicht selbstverständlich. Vorallem in diesem Teil ist das herrlich dargestellt, mit den Reichen, die alleine in ihrem Hochhaus leben und sich nicht für die Armen interessieren, die am Fusse des Hochhauses in den Slums wohnen und diejenigen sind, die sich gegen die Zombies verteidigen müssen. Finde ich alles wirklich toll ausgedacht und inszeniert. Das macht diesen Film auch so interessant und Romero's Zombiegeschichten so einzigartig in ihrer Atmosphäre! Eklige Gore-Szenen und Schocker gibt es auch zu genüge und gehen unter die Haut, sofern man den Trailer nicht schon auswendig kennt wie ich. Deshalb bin ich nicht ganz so oft erschrocken. Den Zombies schenkt Romero im neuesten Teil auch noch ein neues Bewusstsein. Während des Filmes lernen sie stetig dazu und somit entstehen teilweise auch richtig amüsante Szenen. Ihr seht, der Film nimmt sich auch nicht allzu ernst, ohne dabei in eine dumme Komödie auszuarten.
Die Schauspieler sind sehr gut gewählt. Dennis Hopper spielt den Boss des Luxushochhauses „Fiddler’s Green“ absolut überzeugend und hätte nicht besser besetzt werden können. Für arrogante Rollen kann man wirklich kaum einen besseren finden.
Die restlichen Schauspieler sind sympathisch und machen ebenfalls einen guten Job. Einzig Robert Joy als Charlie nervt anfangs mit seinen dummen Kommentaren. Gegen Ende legt sich das zum Glück wieder. Hätte aber fast einer dieser Charaktere werden können, die einen Film ruinieren können. Die Zombies sind wieder meisterlich maskiert worden. Vorallem der Anführer der Zombies wurde perfekt gewählt!
Alles in allem wiedermal ein überaus eindrücklicher Zombiefilm von George A. Romero. Super wie er wieder Gesellschaftskritik ausübt und dabei tolle Splatterbilder liefert in einer absolut toll gestalteten Welt mit ihrer einmaligen Atmosphäre! Das Ende gefällt mir aber nicht. Mir ist es zu unvollständig. Der Film hat keinen richtigen Höhepunkt, wie er ihn eigentlich verdient hätte. Das finde ich wirklich schade. Wenn das Romero auch noch meisterlich hingekriegt hätte, wäre die Höchstwertung indiskutabel gewesen. Aber auch so ist es ein Film, dem auch Splatter/Horror-Hasser eine Chance geben müssen. Ich jedenfalls hoffe schwer, dass man Romero wieder grünes Licht gibt, weitere Fortsetzungen zu drehen. Dann aber bitte mit einer besseren deutschen Übersetzung. Zombie auf Deutsch mit Stinker zu übersetzen ist schon mehr als peinlich. Dann sollte man doch lieber beim Originalausdruck bleiben oder man schaut ihn sich so oder so auf Englisch an.
03.09.05
USA 1998 - Regie: Steve Miner - DVD Kinowelt - IMDb
With a really big, sharp kitchen knife.
Mit Halloween H20 hat Steve Miner, der eher für Serien bekannt ist, defintiv eine der besten Fortsetzungen zum genialen Erstlingswerk von John Carpenter abgeliefert. Der Film ist zwar gestrickt wie jeder andere Horrorfilm auch, aber machte mir dennoch, auch nach dem x-ten Mal, ungemein Spass! H20 hatte von den Fortsetzungen auch die grösste Promotion. Verständlich, da er ja eben zum 20 jährigen Jubiläum der Serie erschien. Man merkt schon, dass dies vom Geld her keine allzu streng limitierte Produktion war, wie die vorherigen Parts. Ich gehör zu den Leuten, die solche Slasher-Filme mit Psychokillern, wie hier Michael Myers, einfach mögen, deshalb kann ich bei solchen Filmen nicht ganz so objektiv bewerten.
Jamie Lee Curtis spielt ihren Part als Mutter wirklich überzeugend. Die restlichen Schauspieler sind nichts Besonderes. Dienen lediglich als Opfer für Michael Myers. Einzig LL Cool J fand ich noch hervorstechend. Er spielt den unschuldigen sympathischen Eingangswächter der Schule in der sich die Morde abspielen. In solche Rollen passt er einfach immer.
Auch der Soundtrack des Filmes ist genial und aus der Feder von John Carpenter. Seit dem ersten Halloween ist dieser Score einfach kult! Geht einem wirklich unter die Haut!
Meiner Meinung nach ein hervorragender Horror-Shlasher mit guten Schauspielern, einer tollen Atmosphäre und einem fast schon faszinierenden Bösewicht. Man mag in diesem Film vielleicht zu wenig über Michael Myers erfahren, dafür ist aber der erste Teil da und somit führt diese Fortsetzung die Geschichte am besten weiter. Das Ende mag ebenfalls zu überzeugen und ist einfach prägnant. Leute die ihn sich zum ersten Mal ansehen, werden sich auch genügend oft gruseln. Einzig die Dauer von nur 86 Minuten trübt den wirklich sehr guten Gesamteindruck.
02.09.05
USA 2004 - Regie: Todd Phillips - DVD Buena Vista - IMDb
In Bay City, when you cross the line, your nuts are mine.
Starsky & Hutch ist ein durchaus witziger Film. Eine humorvolle Szene jagt die andere, ohne dabei eine wirklich tolle Story zu bieten. Das ist vielleicht auch besser so, denn so wie sie ist, passt sie einfach zum humorvollen Geschehen, um das es ja geht! Ich kenne die Serie leider nicht und kann deshalb schlecht einen Vergleich ziehen. Ben Stiller, als David Starsky, und Owen Wilson, als Ken Hutchinson, stellen das perfekte Duo dar. Hutch ist eher der lockerere Typ der beiden, der die Herausforderung eher sucht als Starksy. Denn er ist eher der korrekte Typ. Mir ist jedoch unverständlich, was Snoop Dog in solchen Filmen verloren hat. Schauspielern kann er nicht, witzig ist er auch nicht. Naja, vielleicht ist er genau deshalb engagiert worden...? Einzig sein dämmlicher Stock vermochte mich doch noch zum Lachen zu bringen.
Neben Humor, bietet der Film auch noch tolle Autos und schöne Frauen. Die 70er Jahre wurden ganz passabel übernommen. Wüsste man jedoch nicht im Voraus, dass der Film in dieser Zeit spielt, man käme nur schwer drauf. Am ehesten erkennt man das noch an den Frisuren und den Kleidungen. Als Bösewicht tritt Vince Vaughn auf. Gehört zu den besseren Schauspielern des Filmes. Die Rolle des reichen Drogendealers verkörpert er jedenfalls wirklich gut.
In den USA ein grosser Erfolg, Weltweit aber nicht der Kracher. Liegt natürlich bestimmt auch daran, dass die Serie bei uns nicht den Kultstatus hat wie in den USA. Todd Philips hat alles in allem eine gute Komödie abgeliefert. Als Action-Komödie würd ich den Film aber nicht verkaufen, denn davon bietet der Film eindeutig zu wenig.
02.09.05