Hong Kong/China 2006 - Regie: Yimou Zhang - DVD - IMDb
What I do not give, you must never take by force.
Yimou Zhan liefert nach Hero und House of the Flying Daggers seinen dritten träumerischen, mit bunten Bildern, herrlichen Kostümen und starken Kampfszenen bestückten Film. Ich hab seine vorherigen Filme noch nicht gesehen, doch wenn diese schauspielerisch auf gleicher Ebene wie Curse of the Golden Flower liegen, dann werden sie mit Bestimmtheit noch nachgeholt. Die Geschichte erzählt zwar nicht die exakt wahren Gegebenheiten, ist aber genauso wenig völlig erfunden, denn sie ist in der Kaiserzeit angesetzt als noch Kaiser und Kaiserin, mit hunderten von Dienern, das Land beherrschten. Im alten China hatte aber nur der Mann das Sagen, nicht anders wird das auch im Film klar gemacht, indem die Kaiserin an der Unterdrückung des Kaisers, vor allem durch den vergifteten Heiltrank, leidet. Zhang wollte in erster Linie aufzeigen, dass unter der prunnkvollen Hülle der Herrscherfamilien eben nicht alles so rosig aussah wie es der Schein vermitteln mochte. Es endet wie es enden muss, in einem opulent inszenierten Finale voller Kämpfe und einer deftigen Note Dramatik. Ein paar Längen weist der Film trotz der bildfüllenden Pracht auf, die konnte ich aber gut verschmerzen, schliesslich bekommt man nicht alle Tage einen solch mit Liebe gefertigten Einblick in die Geschichte Chinas.
Li Gong muss ich zum ersten Mal eine tolle Leistung zusprechen, nachdem ich sie in Miami Vice sowie Hannibal Rising deplaziert, ja oft sogar teilnahmslos, fand. Ihr Zusammenspiel bzw. Gegenspiel zu Yun-Fat Chows Charakter, welcher hier übrigens seine ganze Schauspielerfahrung zum Ausdruck bringen kann, ist hervorragend gelungen. Ohne diese beiden Grössen des chinesischen Kinos wäre der Film zu keiner Zeit das Gleiche. Beide verbergen ihre innere Zerfressenheit mit ihrem Stolz und unter den fantastisch aussehenden Kostümen, die natürlich solche Schauspielgrössen fordern und nur dann richtig zur Geltung kommen. Gold hat auf der Leinwand noch nie glänzender und kraftvoller ausgesehen, was alles ein Ausdruck der Verschwendung darstellt. Doch bei den Kostümen macht Zhan nicht halt, denn die Palastkulisse ist mit ihren farbenfrohen Verzierungen und den unzähligen gelben Blumen mindestens so atemberaubend und ist das grösste Set das je auf China gebaut wurde. Ein Jammer ist die DVD Qualität so grottig, denn das war, trotz einiger Längen und mässiger Effekte, definitiv einer der besseren asiatischen Filme die ich bisher gesehen habe.
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