Armageddon

13:46

Look, we've got front row tickets to the end of the earth!
(Erst) zum zweiten Mal gesehen und weiterhin zähle ich "Armageddon" nicht zu Bays besseren Filmen. Zu träge und stereotypisch ist die erste Hälfte und wirklich, auch für absolute Pathosjunkies, zu heroisch die zweite Hälfte bzw. das Finale. Der Streifen hat jedoch durchaus seine Momente, die man vor allem den beiden tollen Nebendarstellern Steve Buscemi und Peter Stormare zu verdanken hat. Bis auf Ben Affleck, der damals schauspielerisch scheinbar wirklich nicht zu retten war, ist auch der Rest des Casts ziemlich solide, allen voran Billy Bob Thornton und Bruce Willis. Die Effekte haben dafür sehr stark gealtert und sehen heute wirklich schwach aus. Bays auch für seine Verhältnisse extrem wackelige Kamera macht die Action dann auch nicht ansehnlicher. Dank einer passablen zweiten Hälfte kann man sich den Streifen aber durchaus anschauen. Allein die Idee das eine Gruppe Versager die Erde retten soll ist eigentlich ganz nett und mindestens trashig!
[1] März 2006

Who Framed Roger Rabbit

13:25

I'm not bad. I'm just drawn that way.
Mit dem Nachfolgefilm von Zemeckis "Back to the Future" verbinde ich meine ersten Erinnerungen zu Filmen. Im Alter von rund fünf Jahren zum ersten Mal gesehen, blieb mir die Figur Roger Rabbit stets im Gedächtnis und ein Wiedersehen hatte ich schon lange in der Pipeline. Der Film stammt noch aus einer Zeit in der Zemeckis seine Computeranimationen in ein reales Umfeld integrierte, was man von seinen neueren komplett in Rechnern erzeugten Werken nicht behaupten kann. Das Resultat ist auch heute noch höchst beeindruckend, liebevoll und erfrischend zugleich. Anhand der tollen Spezialeffekte und dem Leben die sie auch heute noch ausstrahlen ist es kaum zu glauben dass der Film schon satte 21 Jahre auf dem Buckel hat. Die Interaktion der Toons mit den Schauspielern ist fliessend und das Gesamtbild wirkt wie aus einem Guss. Neben der Tricktechnik, die ganz klar der Star des Streifens ist, bietet der Film jedoch auch eine solide Handlung, die dank des guten Humors ebenfalls problemlos Erwachsene anspricht. Ganz einfach ein äusserst sympathisches Werk, genauso wie seine titelgebende Figur.

Do the Right Thing

12:48

Are we gonna live together, together are we gonna live?
Spike Lee hat sich mit diesem Überraschungshit sofort einen Namen gemacht und das zurecht! Es gibt wohl kaum einen besseren Film über Rassismus und Gewalt, der zugleich noch derart stylisch in Szene gesetzt wurde. Man kann die Hitze dank der goldgelbenen Bildverfremdung beim Zuschauen fast schon spüren. Schauspielerisch machen vor allem Turturro und Lee selbst eine gute Figur, dazu gibt es kleinere Nebenrollen für spätere (Super)stars in Person von L. Jackson oder Martin Lawrence. Der Film packt einem trotz seines etwas behäbigeren Tempos problemlos und wartet gegen Ende mit einer dicken Portion Kontroverse auf.

Up

04:28

Sometimes, it's the boring stuff I remember the most.
Mit Pixars neuestem Streich bot sich auch gleich an mal die neue 3D-Technik zu begutachten und wirklich vom Hocker gehauen hat mich die "Hollywoodrettung" nicht. Es gab zwar definitiv einige 3D-Wow-Momente wie bsp. der Abflug oder die Explosion der drei Kampfflieger bei dem ein Propeller in den Kinosaal zu fliegen schien, aber ansonsten fand ich es nicht wirklich berauschend, zumal meines Erachtens die Bildqualität und Farben nicht ganz so toll und scharf daherkamen wie in normalem Digital. Wie dem auch sei, der Film gefiel mir sonst gut und hatte einige typische originelle Pixarideen. Die sprechenden Hunde, im Speziellen Dug, gefielen mir da am besten und auch der Vogel hatte vor allem seinen visuellen Reiz. Der beste Einfall ist aber wohl das fliegende Haus selbst und dessen visuelle Darstellung mit den Ballonen sowie das interessante Paar Junge und Witwer. Etwas schade war, dass der Film zum Ende hin doch einige Klischees zuviel abhakt und es fehlte vor allem dem Mittelteil an Zug. Ansonsten aber ein nettes kurzweiliges Abenteuer welches jedoch nicht an die grossen Pixars heranreicht. Trotz der etwas "anderen Art" mehr als respektabel.
Digital 3D

Professione: reporter

04:26

Well, I'm in Barcelona. I'm talking with someone who is somebody else.
Der erste Film von Antonioni den ich gesehen habe, ist für mich gleichzeitig auch der ruhigste und wortkargste Streifen seit langer Zeit. Negativ ist dies aber ganz und gar nicht, denn es baut sich in den zwei Stunden (die mal vier sein wollten) Laufzeit ein tolles Ambiente auf, was in erster Linie den tollen Bildern aus Afrika und später Barcelona zu verdanken ist. Das eher gelassene Flair des Filmes zeigt sich auch in Hauptdarsteller Jack Nicholson, den ich wohl zum ersten Mal in einer derart bedenklichen Art spielen sehe. Definitiv ein tolles Spiel von ihm sowie seiner französischen Schauspielpartnerin Maria Schneider. Nicholson übernimmt die Rolle eines Reporters, der die Identität eines verstorbenen Waffenhändlers annimmt und, so scheint es, versucht aus seinem langweiligen Leben zu entfliehen. Der Film lässt den Zuschauer wortwörtlich zuschauen und liefert keine expliziten Antworten. Interpretation wird hier gross geschrieben, was vor allem das wage Ende deutlich macht und gleichzeitig den grössten Reiz des Filmes darstellt.

Angels & Demons

02:15

Religion is flawed because man is flawed.
Der Vorgänger gefiel mir nicht so gut, und auch sonst hab ich so meine Probleme mit den meisten Ron Howard Filmen, doch hat mich sein neuester "Angels & Demons" positiv überrascht. Neben dem religiösen Hintergrund stimmt dieses Mal auch das Tempo, was den Film zu einem äusserst kurzweiligen, wenn zum Teil etwas unglaubwürdigen, Nachfolger macht. Auch schauspielerisch sehr solide. Ewan McGregor hat mir von den renomierten Namen am besten gefallen, da er eine für seine Verhältnisse ungewöhnliche Figur unterhaltsam verkörpert. Allein wegen seinem Helikopterauftritt ist der Film eine Sichtung wert!
Theatrical Version

Friday the 13th Part 6: Jason Lives

14:19

Some folks sure got a strange idea of entertainment.
Nachdem die Neuorientierung im letzten Teil völlig in die Hose ging, die Fans ab dem Nichtauftreten von Jason sauer wurden, hat man ein Jahr später den Killer zurückgebracht und das Ganze mit einer deftigen Note Humor unterlegt, was dieses Sequel zum bisher besten der Serie macht. Der selbstironische Touch fängt schon bei den Anfangcredits an, die Jason wie James Bond auftreten lassen. Bei dieser heiteren Stimmung sieht man dann auch gerne über Lächerlichkeiten wie Jasons Wiederbelebung hinweg. Bei der ganzen Komik hat man aber nicht vergessen eine phasenweise funktionierende Gruselstimmung und derbe Kills einzubauen, welche die Balance wieder gut herstellen. Die paar Alice Cooper Songs runden dann das gute Gesamtbild ab und geben der Franchise etwas Prominenz und Aufsehen, welches besonders im letzten Teilen schmerzlichst vermisst wurde.

Friday the 13th: A New Beginning

14:15

I'm gonna chop you into itty, bitty little pieces, my friend.
In dieser bisher schwächsten Fortsetzung verfolgt der Betrachter weiterhin Tommy, der nun erwachsen geworden ist und seit den Ereignissen von Teil 4 an psychischen Störungen leidet. Man macht hier also einen ziemlichen Sprung in die Zukunft, was am Setting aber nicht viel ändert. Zwar spielt die Serie für einmal nicht an einem See, aber ansonsten finden sich von der Scheune bis zu den Wäldern alle nötigen Friday-Klischees. Was diesen fünften Teil so schwach macht ist, neben den langweiligen strohdummen Figuren, die Tatsache dass Jason gar nicht der Mörder ist. Man wollte, wie der Titel schon sagt, die Serie umkrempeln, nämlich Jason Voorhees komplett loswerden und "Freitag der 13." zum Mittelpunkt machen, damit so jedes Mal ein neuer Täter sein Unwesen treiben würde. Was die Macher damit erreichen wollten, ausser den Zuschauer zu erzürnen, ist mir unerklärlich und fast schon eine Frechheit für diejenigen, welche die eigentliche Hauptattraktion, Jason, sehen wollten. Die dämlichen Dialoge machen diesen fünften Teil dann auch nicht erträglicher und der erhöhte Brüstefaktor hilft auch nicht viel. Definitiv einer der Tiefpunkte der Serie.

State of Play

05:01

Did we just break the law? - Nope. That's what you call damn fine reporting.
Eine Freude endlich mal wieder einen waschechten Thriller zu sehen, der nicht versucht mit seinen sporadischen Actioneinlagen über Logiklöcher hinweg zu täuschen. Die Schauspielarbeit ist durch die Bank vorzüglich. Crowe bleibt auch in heisseren Situationen nicht zu dominant und mimt den Journalisten, genauso wie die für meine Begriffe herausragend agierende Rachel McAdams, absolut glaubwürdig. Ben Affleck spielt ebenfalls überraschend solide und auch in den restlichen Nebenrollen, u.a. Jason Bateman, können alle gefallen. Eine gute musikalische Begleitung, ein schnelles aber nicht unangenehmes Tempo und die Glaubwürdigkeit der ganzen Handlung (trotz mehrerer Twists) machen "State of Play" für mich zweifellos zum bisherigen Highlight des Jahres.

Iron Man

05:01

Sometimes you gotta run before you can walk.
War für mich letztes Jahr ein Überraschungshit, da ich den Film im Vorfeld und anhand der Vorschauen abgeschrieben hatte. Favreau schafft auf solidem Fusse eine Charakterentwicklung die sich ihre Zeit nimmt, deshalb gehört "Iron Man" nicht zu den actionreichsten Comicverfilmungen. Downey Jr. feierte sozusagen sein Revival und spielt Tony Stark vorzüglich mit reichlich Charme sowie der nötigen Selbstironie. Eine sehr starke Einführung die ziemlich heiss macht auf den Nachfolger, der schon auf dem Papier (Rourke, Johansson) fulminanter zu werden verspricht.
[1] Mai 2008