24: Season 7

11:36

7x01 - 8:00a.m. - 9:00a.m.


Eine unterhaltsame erste Stunde, die mit Almeida als Badguy reichlich Stoff für weitere interessante Momente mit Jack Bauer verspricht. Da ist Potential, auch wenn es ein wenig uninspiriert und ideenlos wirkt, einen alten Bekannten jetzt als Bösewicht darzustellen. Der Plot um Jack Bauer scheint einmal mehr der interesanteste zu werden, währenddem die Handlung im Weissen Haus leider schon jetzt ein wenig öde wirkt. Aber noch ist es viel zu früh um irgendwas gross zu kritisieren. Die erste Episode endet jedenfalls dramatisch und macht somit einen guten Anfang!
4/6

7x02 - 9:00a.m. - 10:00a.m.


Die Jagd nach Almeida geht weiter und es dauert nicht lange bis Bauer das Ganze, mit tapferer Mithilfe von der hübschen Agent Walker, selber in die Hand nimmt. Natürlich war es vorhersehbar, dass Almeida nicht der Oberdrahtzieher ist. Dass er sich jedoch schon nach Episode 2 auf ein nettes Verhör mit seinem alten Kumpel freuen darf hätte ich jetzt nicht gedacht. Das Geschehen nimmt schon sehr früh Formen an, was dem Start zu Gute kommt. Hoffentlich gehen den Machern später die Ideen nicht aus...
4/6

7x03 - 10:00a.m. - 11:00a.m.


Die Qualität bleibt hoch und hat mit Episode 3 bisher ihren Höhepunkt erreicht. Bis jetzt klar die beste Folge, die eine dicke Überraschung bereithält. Kann in diesem Stile weitergehen!
5/6

7x04 - 11:00a.m. - 12:00p.m.


Wow, hätte nicht gedacht, dass die siebte Staffel so stark beginnt. Die Dinge sind in 24 halt nie so wie man denkt. Das bestätigt sich hier schon in den ersten vier Episoden!
5/6

7x05 - 12:00p.m. - 1:00p.m.


Auch diese Episode ist richtig stark und führt die Situation in der Jack Bauer steckt konsequent weiter. Dass er nun, gezwungenermassen, auf der Seite der Bösen handeln muss und Renee Walker sozusagen den Jäger resp. weiblichen Bauer spielt macht diese Staffel bisher ungemein erfrischend und spannend. Auch die Nebenhandlung um der Präsidentins Ehemann konkretisiert sich langsam aber sicher und gewinnt je länger je mehr mein Interesse.
5/6

7x06 - 1:00p.m. - 2:00p.m.


Das Tempo geht ein wenig zurück, weil Bauer und Almeida auf die Abwicklung des Deals warten müssen und die vorherigen Folgen vor allem wegen den beiden ausserordentlich spannend waren. Hier wird's erst beim Handel wieder interessant; dazwischen gibt's nur die Vorbereitungen auf eben diesem Deal und einige Intentionsreden der Präsidentin, die ich übrigens bisher eher schwach fand.
4/6

7x07 - 2:00p.m. - 3:00p.m.


Kaum sind Bauer und Co wieder mehr im Geschehen involviert, geht das Tempo auch gleich wieder rauf. Eine sehr gute Folge, in der Bauer mit seinem Team das erste Hauptquartier von Dubaku infiltriert um den ersten richtigen Erfolg gegen die Terroristen feiern. Dubaku jedoch kann rechtzeitig flüchten und gegen Ende der Episode erfährt man auch noch etwas mehr über diesen Mann und seine Connections.
5/6

7x08 - 3:00p.m. - 4:00p.m.


Jack Bauer und Renee Walker machen mit Autorisation der Präsidentin den (ersten) Maulwurf ausfindig, der ihnen den Aufenthaltsort des gefangenen First Gentleman preisgibt. Dubaku ist jedoch ein weiteres Mal nicht mehr vorort und für die Verfolgung muss eine neue Fährte gefunden werden.
5/6

7x09 - 4:00p.m. - 5:00p.m.


Wow, das war bis jetzt die absolut spannendste Folge dieser Staffel bisher. Dubaku will schnellstmöglich aus den USA verschwinden und seine Freundin Marika mitnehmen. Währenddem sie sich für die Abreise bereit macht platzen Bauer und Walker herein und teilen ihr mit wer ihr Freund wirklich ist. Danach sagt sie zu als Köder den mit Dubaku abgemachten Treffpunkt zu besuchen, doch auf dem Weg läuft bei den Verfolgern Bauer und Walker nicht alles wie geplant und der FBI Maulwurf offenbart sich dem Zuschauer. Chloe wird in der Zwischenzeit zum FBI als Unterstützung geschickt und die Präsidentin geht zu ihrem hospitalisierten Ehemann.
6/6

7x10 - 5:00p.m. - 6:00p.m.


Das ausgezeichnet hohe Niveau bleibt konstant und die Staffel zeigt mit dieser Episode bisher ihren absolut besten Höhepunkt. Es ist Halbzeit und die erste Krise ist erstmal überstanden, da aber noch 14 weitere Episoden folgen, darf man sich mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auf einen weiteren Terroralarm in der zweiten Hälfte dieser siebten Staffel freuen. Die Verschwörung offenbart sich langsam aber sicher dem Zuschauer und hoffentlich kann die ausserordentliche Qualität für den zweiten Part dieser Staffel aufrecht erhalten werden und sie machen nicht den gleichen Fehler wie bei der letzten Season in der nach 18 Episoden komplett die Luft raus war.
6/6

7x11 - 6:00p.m. - 7:00p.m.

Das Geschehen beruhigt sich wieder und die Ermittlungen zum zweiten Terrorakt werden aufgenommen. Die Spannung und das hohe Tempo gehen also in dieser Episode fast komplett flöten, einzig die Vorbereitungen, vor allem am Ende der Folge, der Terroristen macht den Zuschauer wieder neugierig.
4/6

7x12 - 7:00p.m. - 8:00p.m.

General Juma's Angriff auf das Weisse Haus ist bisher einer der stärksten Momente der ganzen Serie. Trotz der sehr utopischen Situation und nicht wenigen Fragen bezüglich der Logik dahinter ist das Spannung pur. Tony Todd, auch besser bekannt als "Rocket Man" in "The Rock" verkörpert General Juma mit einer furchterregenden Präsenz, die bisher noch kein Terrorist in dieser Serie erreichen konnte. Damit wären wir schon in der Hälfte dieser siebten Staffel angekommen und wenn das so weiter geht, dann sieht die Zukunft dieser Serie gar nicht so schlecht aus. Eine der besten Episoden dieser bahnbrechenden Serie!
6/6

7x13 - 8:00p.m. - 9:00p.m.

Nach der wirklich ausgezeichneten letzten Folge, flacht es hier wieder ein wenig ab, doch ist das bei einer Nachkrisenfolge fast logisch. Anfang und Ende sind top, dazwischen gibt's halt vieles das nach dem Blowout wieder zurechtgebogen werden muss. Die Präsidentin handelt weiterhin dumm und für einmal gibt's auch wieder eine silent clock... Zudem mal ein längerer Auftritt für Jon Voight. Hoffentlich gibt's von ihm in den kommenden Folgen noch viel mehr zu sehen!
4/6

7x14 - 9:00p.m. - 10:00p.m.

Weiterhin gut, wenn auch sehr konventionell und wieder 24-typisch. Bauer ist auf der Flucht, unterhält sich mit einer Person die daraufhin ermordet wird und die Tat ihm in die Schuhe schiebt. Ständiger Gejagter wendet er sich wieder an seinen alten Freund Tony Almeida, den man auch schon einige Episoden nicht mehr gesehen hat.
4/6

7x15 - 10:00p.m. - 11:00p.m.

Endlich gibt's jetzt ein mal etwas längeres Showcase von Jon Voight, bei dem er seine Arroganz und Erhabenheit, die er als Schauspieler so wunderbar beherrscht, mal länger als nur 30 Sekunden zeigen kann. Das Motiv der Regierungsverschwörung offenbart sich hier immer mehr und Tony Almeida kommt mal wieder in Aktion, indem er Bauer beim Versuch hilft eine Biowaffe von den Terroristen zu stibizen um einen weiteren Angriff auf die amerikanische Bevölkerung zu vereiteln. Highlight hier sicherlich Jon Voight's Auftritt und das Feuergefecht zwischen der Terroristengruppe und Bauer/Almeida. Die Handlung im Weissen Haus bremst das sonst schnelle Geschehen ein wenig. Trotzdem sehr gute Unterhaltung.
5/6

7x16 - 11:00p.m. - 12:00a.m.

Jack Bauer hat sich beim Sicherstellen der Biowaffe also doch infiziert - ich wette das geht nicht mehr als eine weitere Folge und er ist wieder fit Terroristen zu jagen, denn in dieser Episode gibt es von ihm nicht viel zu sehen. Das Geschehen wird von Almeida und Jon Voight's Charakter dirigiert, der am Ende dank des guten Schauspiels seines Assistenten dem Zuschauer einen netten Twist liefert, der diese Episode klar überdurchschnittlich macht.
5/6

7x17 - 12:00a.m. - 1:00a.m.

Jon Voight's Jonas Hodges gibt in dieser Folge weiter den Ton an, auch was Befehle an die Präsidentin und das Leben seiner eigenen Kollegen anbelangt. Tony Almeida sucht auf dem Starwood Gelände nach den Biowaffen, damit die Präsidentin den Luftangriff definitiv verordnen kann. Bauer sind wegen seiner Infektion, die sich zu verschlimmern scheint, weiter die Hände gebunden. Gute Folge mit etwas wenigen Überraschungen.
4/6

7x18 - 1:00a.m. - 2:00a.m.

Die Ereignisse überschlagen sich wieder ein wenig, obwohl Bauer wegen seiner Infektion weiterhin nicht im direkten Einsatz ist und vom FBI Bureau aus Almeida Anweisungen gibt. Dieser entwaffnet Jonas Hodges, welcher drohte Raketen mit biochemischer Substanz zu zünden, und der zu dem Zeitpunkt versucht mit der Präsidentin einen Deal einzugehen. In der Zwischenzeit sucht Bauers Tochter Kim ihren Vater auf, der mit ihrer Hilfe eine Chance hätte den Virus zu bekämpfen. Ein nettes Wiedersehen mit Elisha Cuthbert als Kim und ein nettes Ende, dass sooo überraschend vielleicht doch nicht ist. Jedenfalls steigt die Spannung wieder mächtig an!
5/6

7x19 - 2:00a.m. - 3:00a.m.

Almeida ist also doch nicht das arme Unschuldslämmchen das er vorgab zu sein. Sein U-Turn hab ich jedoch schon sehr früh in dieser Staffel vermutet. Eine starke Episode, in der Bauer mal wieder auf dem Feld agiert, um Agent Walker nach Larry Moss' Tod zu unterstützen. Es kommt fast so wie's kommen muss: Bauer findet heraus dass Almeida die Biowaffe unter seine Fittiche gebracht hat und es kommt zum tête à tête, bei dem Sutherland mal wieder ein wenig seine overactingsche Ader pulsieren lässt. Bin gespannt wohin sich das entwickeln wird mit fünf verbleibenden Folgen.
5/6

7x20 - 3:00a.m. - 4:00a.m.

Wenig interessante Episode, da sie nicht viel Neues bietet. Eine typische Übergangsfolge in der die Positionen wieder eingenommen werden müssen, damit die Handlung vorangehen kann. Die Tochter der Präsidentin, Olivia, geht mir weiterhin auf den Sack und Jack Bauer ist mit der Infektion einfach nicht der gleiche. Einzig die Abstimmungsszene mit Almeida und seiner neuen Freundin Cara Bowden, die über die weiteren Vorgehensweise des Biokanisters entscheiden sollte, war stark inszeniert.
3/6

7x21 - 4:00a.m. - 5:00a.m.

Almeida will einen unschuldigen Muslim für den geplanten Angriff verantwortlich machen indem er diesen zwingt ein Videobotschaft aufzunehmen. Bauer versucht in der Zwischenzeit eben diesen aufzufinden um Almeida's Spur nicht zu verlieren und die Tochter der Präsidentin, Olivia, will sich an Jonas Hodges rächen. Wieder bessere Unterhaltung, aber Sutherland bewegt sich da immer mehr in Overacting-Gebiete.
4/6

7x22 - 5:00a.m. - 6:00a.m.

Bauer und Walker verfolgen den letzten Kanister, der sich nun in der Metro befindet. Almeida wird endlich erwischt und dann kommt, eher unüberraschend, Bauers Tochter Kim ins Spiel, deren Situation am Ende dieser Episode die Spannung wieder drastisch steigen lässt und Lust auf das Finale in Doppelfolge macht! Der Plot im Weissen Haus kocht dabei ein wenig sein eigenes Süppchen und verkommt so zum krassen Nebenschauplatz. Olivia's Schicksal dürfte den meisten mittlerweile sowieso Schnuppe sein und deren Mutter, die Präsidentin, ist sowieso schon längst nicht mehr gross zu sehen, was so auch gut ist!
4/6

7x23 - 6:00a.m. - 7:00a.m.

Die letzte Folge schon gesehen, ist das praktisch das vorgreifende Finale und bietet den Suspense den ich mir im eigentlichen Finale erhofft hätte. Schnell, spannend und mit Elisha Cuthbert zurück in Aktion Grund genug sich auf diese Episode zu freuen!
6/6

7x24 - 7:00a.m. - 8:00a.m.

Verglichen mit der vorletzten Episode ist das Finale eher eine Enttäuschung, weil das was der Zuschauer erwartet schon in den ersten 15 Minuten gelüftet und gesprengt wird. Tony mit einem weiteren U-Turn, doch dient das sowieso nur Unterhaltungszwecken, trotzdem finde ich seine Motivation etwas unglaubwürdig. Olivia's Situation im Weissen Haus kommt ebenalls auf den Tisch. Diese Storyline war schon immer schwach und bietet auch bei der "Auflösung" keine Überraschungen. Einzig die Präsidentin konnte mich in ihrem letzten Staffelmoment überzeugen, weil sie endlich die Stärke gezeigt hat die man von ihrer Funktion erwartet. Schlussendlich bleibt es um Bauers Gesundheit wie erwartet offen (oder eben auch nicht, denn die achte Staffel hat schon grünes Licht bekommen). So emotional hat man ihn noch nie gesehen.
4/6

Highlights der 7. Staffel:
  • General Juma's Angriff auf das Weisse Haus bezeichnet eine der besten Phasen der Staffel und gehört definitiv zu den spannendsten Momenten der Serie.
  • Jon Voight als Jonas Hodges ist eine positive Bereicherung im Cast.
  • Locationwechsel nach Washington schafft Abwechslung.
  • Kim Bauer (Elisha Cuthbert) ist zurück und macht eine gute Figur!

Fazit:
Die siebte Staffel bringt "24" fast komplett zu alter Stärke zurück. Zwar bleibt die Glaubwürdigkeit weiter grösstenteils auf der Strecke, aber bezüglich Unterhaltung erfüllt diese Season ihren Zweck. Schauspielerisch ist das Ganze oftmals eher dürftig, Kiefer Sutherland schrammt oft am Overacting vorbei und Carlos Bernard's einziger Gesichtsausdruck ist auch eher unvorteilhaft, aber dafür punktet die Staffel mit einer bis zum Ende ereignis- sowie wendungsreichen Handlung, die nicht wie Staffel 6 in den letzten Folgen schon den Sprit verliert. Lediglich in der finalen Episode feuern die Autoren ihr Pulver zu schnell, da das Wesentliche schon in den Anfangsminuten gelüftet wird und danach nur behäbiger Leerlauf serviert wird. Der Cast ist durchgängig sehr gut, einzig die Besetzungen der weiblichen Figuren im Weissen Haus weiss nicht vollends zu überzeugen. Vor allem Cherry Jones brauchte ungemein lange bis sie mich ein wenig umstimmen konnte, was in der letzten Episode dann aber auch zu spät ist. Jon Voight spielt das Ekel, was ihm natürlich bestens steht, Annie Wersching als Renee Walker, Elisha Cuthbert als Kim Bauer, Rhys Coiro (auch von "Entourage" bekannt) als FBI Maulwurf Sean, Bob Gunton als Verteidigungsminister Ethan Kanin und Glenn Morshower als Aaron Pierce ist ebenfalls wieder mit von der Partie und alle können mit guten Leistungen hervorstechen.
Nach dieser wirklich sehr guten Staffel ist man natürlich gespannt darauf was sie sich nun für die vorläufig letzte achte Season alles ausdenken werden. Ich hoffe auf ein ähnliches Feuerwerk.

Seven Pounds

13:15

In seven days, God created the world. And in seven seconds, I shattered mine.
Gabriele Muccino's zweiter in Amerika produzierter Film ist etwas holpriger als sein sehr gut geglückter Überraschungsfilm "The Pursuit of Happyness".

"Seven Pounds"' grösstes Problem ist seine Erzählweise. Muccino möchte am Ende mit einer Überraschung begeistern, ein Geheimnis lüften, doch hat dies der aufmerksame Zuschauer schon halbwegs durch den Film durchschaut.

Von vielen Seiten ebenfalls als eher schwach empfunden wurde die Darstellung Will Smith's oder mehr die Charakterzeichnung der Person die er verkörpert. Ich fand diese jedoch fast das Beste am Film. Ben Thomas (Smith) bleibt nämlich durch sein ruhiges und wenig sprachgewandtes Dasein für den Zuschauer für weite Strecken des Filmes (und vor allem in der ersten Hälfte) ein Rätsel. Was bewegt diesen Mann zu seinen Aktionen? Muccino gibt bis zum Ende sehr wenig über die Motivation von Ben Preis, was zu Beginn nervig sein kann, weil man sich als Zuschauer vielleicht ein wenig vergessen gelassen fühlt.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an die vielen Geheimnisse um Ben's Wesen und Rosario Dawson rettet den Film fast im Alleingang. Nicht nur ihr, vermutlich bis heute, bestes Schauspiel weiss zu begeistern, sondern auch die von ihr verkörperte Person, die, wie der Zuschauer, gerne mehr von Ben erfahren möchte und somit die Interesse des Zuschauers am Geschehen steigen lässt. Die Szenen zwischen den beiden sind ganz klar die besten des Filmes und machen für Liebhaber der beiden Darsteller eine Sichtung auf jedenfall sehenswert.

Frost/Nixon

15:03

I'm saying that when the President does it, that means it's not illegal!
Obwohl ich nicht der grösste Fan von Ron Howard's Filmen bin, dürfte dies definitiv einer seiner besten sein. "Apollo 13" und "Ransom" hab ich noch gut in Erinnerung, aber ansonsten muss ich sowieso sagen, dass ich noch zu wenig Filme von ihm gesehen habe. Das was ich bisher sehen durfte hat mich aber nur mässig gefallen, deshalb ist sein neuestes Werk eine willkommene Überraschung.

Der Gewinn von Frank Langella als Richard Nixon sowie Michael Sheen als David Frost für diese Filmadaption (sie haben beide schon im Theaterstück die Rollen übernommen) ist fundamental, schliesslich wissen die beiden, und vor allem Langella, die titelgebenden Personen ausgezeichnet darzustellen. Auch wenn Langella vielleicht von der Stimme und dem Aussehen her nicht ganz dem echten Nixon gleicht, kann er die Person trotzdem eindrücklich und bildfüllend porträtieren. Sheen, sein Gegenüber, stellt den zu Beginn zu selbstbewussten und etwas überheblichen Frost ebenfalls ausserordentlich, auch wenn diese Aufgabe vermutlich etwas leichter gewesen sein muss als Nixon darzustellen.

Der grösste Pluspunkt des Filmes ist jedoch, dass er trotz seines politischen Hintergrunds auch bestens ohne diesen funktioniert und man somit, auch wenn man nicht alle Fakten kennen sollte, dem Geschehen viel abgewinnen kann. Der Film ist sehr zugänglich erzählt und geht mit seiner Prämisse weit über die Politik hinaus und macht ihn so für ein breiteres Publikum sehenswert. Hat sich seine Oscarnominierungen absolut verdient und gehört definitiv zu den besseren Filmen 2008.

Star Trek

01:57

Space is disease and danger wrapped in darkness and silence.
Selbst kein grosser Star Trek Fan, ja ich gebe sogar zu, wenn's ganz schlimm kam, mich bisher über die Trekkies eher lustig gemacht zu haben, hat mir der neueste Kinofilm dennoch Vergnügen gemacht. Somit ist J.J. Abrams Neugestaltung das erste Stück Star Trek, dass ich mehr als fünf Minuten gesehen habe und ich kann dem Ganzen ab jetzt zum ersten Mal was abgewinnen.

Vom Look her erinnert dies sehr an die Wiederbelebung einer anderen Franchise, die Abram's in seinem ersten Film "Mission: Impossible III" vollbracht hat. Auch in "Star Trek" macht Abrams von knalligen Farben und vielen verschiedenen Lichtquellen Gebrauch. Das Endresultat lässt sich sehen, auch wenn er mit letzterem fast ein wenig übertreibt.

Den grössten Wurf erreicht er damit, Neueinsteiger/Nichtkenner sowie Fans gleichermassen zu unterhalten. Am Lachpegel des Kinosaals zu beurteilen gab es nämlich genügend Insiderwitze und Details, die Fans glücklich machen dürften. Etwas unerwartet war der doch recht hohe Humoranteil, der im Nachhinein aber sehr gut gepasst hat, was vor allem dem guten Schauspielerensemble zu verdanken ist, und für den neutralen Zuschauer einige kleine Highlights bereit hält. Von den Akteuren sind sie alle überzeugend, im Besonderen Pine und Quinto, die sich auch die wichtigsten Duelle liefern. Dagegen zählt Eric Bana auf der Seite der Bösen, zusammen mit der unpassenden Besetzung von Winona Ryder als Spock's Mutter, eher zu den Enttäuschungen.

Die tollen visuellen Effekte nehmen nie Überhand und Abrams verliert die Charaktere und deren Entwicklung nie aus den Augen was eine der Stärken des elften Star Trek Abenteuers sind. Zudem schafft Michael Giacchino einen guten Score, der wie die Effekte nicht zu überheblich daherkommt. Am Ende muss ich aber sagen trotzdem nicht komplett überwältigt gewesen zu sein vom Ganzen weil ich a) sowieso noch nie ein grosser Liebhaber der Charaktere war und man mit ein wenig Hintergrundwissen doch einiges mehr vom Ganzen hat und b) die Story im Grunde genommen auch nicht bahnbrechend ist. Nichtsdestotrotz gute Unterhaltung für die man sich gerne ein zweites Mal hergeben würde.

X-Men Origins: Wolverine

15:18

I'm coming for blood, no code of conduct, no law.
Entgegen aller negativen Stimmen hat mich der neueste Ableger der X-Men Reihe gut unterhalten. Er kommt nicht an die beiden ersten, für Comicverhältnisse, exemplarischen Vorreiter ran, hat meine Erwartungen aber auch nicht enttäuscht. In Zeiten von zig TV Clips und drei Trailern pro Film, ist die Gefahr natürlich gross die besten Szenen schon in den Trailern gesehen zu haben, was bei diesem Film mal wieder zutrifft. Da hat es sich mal wieder ausgezahlt die Clips komplett zu meiden und die Trailer so wenig wie möglich zu schauen.

Die erste Hälfte ist die klar bessere, das stilistisch sauber geschnittene und musikalisch passend untermalte Intro ist dabei ein Highlight. Die Story schreitet schnell voran und die Duelle zwischen Logan und Victor Creed sind spannend, was vor allem auch an Liev Schreiber's guter Leistung liegt. In der zweiten Hälfte und dem Ende nähernd, fällt der Film in typische Genrekonventionen. Eine "geheime" Basis in der einer eine neue Brut austüftelt gegen die der Held dann antreten muss ist nicht gerade originel. Wenigstens geht dabei viel kaputt. Der CGI Auftritt von Patrick Stewart als Prof. Xavier ist zudem ziemlich lächerlich und Danny Huston als Stryker ist sehr unüberzeugend. Leider legt der Film in der zweiten Hälfte auch nicht mehr so viel Wert darauf die Beziehung zwischen Victor Creed und Logan zu vertiefen, was bedauerlich ist, schliesslich ist es genau dieser brüderliche Hass der den Film, vor allem in Hälfte 1, interessant macht.

Kann man sich für nette Actioneinlagen mit guter Musikbegleitung begeistern, wird man hier mit hoher Wahrscheinlichkeit dennoch seinen Zeitvertreib finden. Mich hat das Geschehen jedenfalls phasenweise gut unterhalten, trotz vieler Makel bei den Charakterzeichnungen. Kenner der Comics haben diesbezüglich wohl einen Vorteil, werden sich jedoch vermutlich auch öfters ab der durchschnittlichen Adaption aufregen.

Sin City

05:39

Walk down the right back alley in Sin City, and you can find anything.
Die erst kürzlich veröffentlichte US-Bluray von "Sin City" war mehr als Grund genug sich den Film mal wieder anzuschauen. Da freut man sich nochmehr, wenn die Qualität zum Besten gehört was man auf dem Medium bisher geniessen durfte. Hatte Lust auf die Kinofassung; die Extended Version soll dann in einer der nächsten Eindrucksschilderungen folgen.

Auch wenn ich noch nicht alle Rodriguez Filme gesehen habe, dies nach dem tollen "Planet Terror" und eben diesem kleinen Meisterwerk aber noch vor habe, steht dieser auf dem Thron des Regisseurs mexikanischer Herkunft. Ein Glückswurf ist ihm vor allem in der Hinsicht gelungen, dass er die Comics von Frank Miller 1:1 verfilmt hat, was vorher noch niemand in Angriff genommen hatte und bis heute einige Methodikkopierer nachsich zog. Zack Snyder's weniger gelungener Film "300" ist dafür sicher eines der bekanntesten Beispiele.

Was mir natürlich besonders gefällt ist die visuelle Stärke des Gezeigten. Die drei erzählten Geschichten wären in einem realistischen Stil absolut ordinär und lasch, so werden sie jedoch von der graphischen Wucht getragen. Ambiente ist hier das A und O und Rodriguez hat zusammen mit Frank Miller die von oben bis unten kriminelle und von Brutalität gezeichnete Stadt Basin City ausgezeichnet realisiert. Wenn es einen Film gibt, der sich wirklich wie eine Commicverfilmung erleben lässt, dann ist es "Sin City"!

Ein weiteres Highlight ist der Cast, denn auch hier leisten sich die beiden Regisseure keine Fehlgriffe. Obwohl sich vor allem Jessica Alba auf den meisten Poster zur Schau stellen darf, ist Brittany Murphy mit ihrer verführerischen und kecken Darstellung von Shellie mein absoluter Favorit unter den immens attraktiv präsentierten weiblichen Geschöpfen. Da freut es dass sie für einen potentiellen zweiten Teil schon Interesse gezeigt hat. Von den drei Stories steht die von Marv (Mickey Rourke) sicherlich zu oberst. Jedenfalls macht er mit seiner unglaublich tiefen und rauhen Stimme eine bleibende Impression, nicht nur beim Subwoofer. Die drei Handlungen passieren voneinander unabhängig und sind im Erzählten geschlossen. Nur in vereinzlten Augenblicken lässt Rodriguez die wichtigen Charaktere in einer der anderen Kurzgeschichten auftreten, was meistens in Kadie's Bar geschieht.

"Sin City" ist definitiv einer der besten Männerfilme ever. Der wegweisende Stil von Rodriguez ist fulminant und die Besetzung könnte mit der Vorlage deckungsgleicher nicht sein. Über vereinzelt hölzerner Dialoge kann ich getrost hinwegsehen. Einer der besten Filme 05!
Weitere Sichtungen: [1] Mai 2006