The Happening

13:34

Can this really be happening?
M. Night Shyamalan (USA/India 2008)
Blu-Ray


Shyamalans jüngstes Werk wurde im Sommer von allen Seiten zerrissen und kaum einer konnte in diesem Öko-Katastrophenfilm eine positive Note finden. Aus meinem Bekanntenkreis hat man mir ebenfalls nur abgeraten den Film zu schauen, dementsprechend waren die Erwartungen gleich Null - wenigstens konnte ich also nicht enttäuscht werden.

Die Handlung fokusiert auf Wahlbergs Charakter Lehrer Elliot, der zusammen mit seiner Freundin Alma (Zooey Deschanel) New York verlassen muss, nachdem in der Stadt Gruppen von Menschen Selbstmord begangen haben, was vorerst als Folge eines Terroraktes angesehen wird. Sehr schnell befinden sich die beiden, zusammen mit Kollege Julian (John Leguizamo) und dessen Tochter Jess, im Zug in Richtung Sicherheit. Schnell wird aber klar, dass diese Bedrohung weniger eine Ausgeburt des Menschen darstellt, sodern vielmehr ein Schachzug der Natur ist, eben diesem eins auszuwischen.

Seit dem Überraschungserfolg "The Sixth Sense" hat die Qualität von Shyamalans Filmen sukzessive abgenommen. Der letzte gute Film war "The Village", doch danach folgte mit "Lady in the Water" eine schleppende und langatmige Mär, die für Kinder zu bedrohlich und für Erwachsene zu wenig schmackhaft war.

Die Zeit für einen Neuanfang wäre nun also reif gewesen, und der Inder verzichtet bei seinem neuesten Werk tatsächlich auf einige seiner Markenzeichen wie beispielsweise der Storytwist am Ende, das Horror/Fantasy-Ambiente oder sogar seine kurzen Cameos, die er als Hitchcock Fan bisher immer irgendwo untergebracht hat. Trotzdem bleibt es sein Film, denn die gute Kameraarbeit ist auch in diesem Film vorhanden und fängt einige typische Shyamalan Momente ein. Auch die Grundidee eines Naturangriffs ist gar nicht mal so doof und dass sich die Pflanzen gegen den Menschen wenden könnten, fand ich eine beunruhigende Theorie. Nur an der Umsetzung dieser Fiktion happert's gewaltig.

Die schauspielerischen Leistungen empfand ich als äusserst eigenartig, da sie eigentlich in fast jeder Szene einen ironischen, humorvollen Unterton besitzen. Wenn das ungewollt war, dann sind es die schlechtesten Leistungen in einem Film 2008, doch wenn sie so beabsichtigt waren, dann weiss ich nicht so recht was anfangen damit und der kleine Inder hat inzwischen definitiv einen an der Waffel. Wahlberg schaut zum Teil in die Kamera rein und akzentuiert seine Sätze so als würde er hier eine Parodie oder eine Komödie abgeben. Deschanel hingegen schafft nicht einmal das und ist grottenschlecht. Leguizamo eine Verschwendung.

Nach einem passablen Beginn flacht der Spannungsbogen gegen Ende extrem ab und führt zu totaler Langweile und lediglich der Zusatz des Gorefaktors auf DVD oder Blu-Ray bei den fast schon lächerlich brutalen Selbstmordszenen machen das Zuschauen lohnenswert (Bsp. Rasenmäher).

Im Prinzip ein komplett verlorener Film, bei dem Shyamalan nach einer guten Grundidee nicht weiss wohin damit, die Schauspieler wie debile Kinder im Gras umher laufen und somit den Zuschauer ebenfalls im Leeren lassen.

Kommentar veröffentlichen