One Flew Over the Cuckoo's Nest

15:27

Which one of you nuts has got any guts?
Milos Forman (USA 1975)
Blu-Ray


Eine richtige tour de force in Sachen Schauspielerei. Jede Leistung ist ausnahmslos überdurchschnittlich und wenn man ein Beispiel nehmen will für ausgezeichnete Darstellerleistungen, dann muss der Film ganz oben in der Auswahl stehen. Im Besonderen Nicholson und Fletcher wissen zu überzeugen.

Auch die Story schafft eine interessante Situation, indem McMurphy, der vielleicht etwas extrovertiert und grossmaulig ist, aber nicht verrückt, in diese Klinik gesteckt wird. Seine Entwicklung wird dabei wirklich süperb gezeigt und der Ausgang der Geschichte ist ein bleibender Moment.

In Retrospektive absolut ausgezeichnet, aber für die volle Punktzahl fehlt dem Streifen noch der letzte glitzekleine Kick während der Sichtung.

Closer

15:25

I love everything about you that hurts.
Mike Nichols (USA 2004)
Blu-Ray


Ein unglaublich ehrlicher Film, und sicherlich keine Romanze, denn hier wird Beziehungskrise gross geschrieben, die wunderbar erzählt wird ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es wird viel über Sex gesprochen, die Liebe auf den ersten Blick wird in Frage gestellt und die Wichtigkeit vom Vertrauen zum Gegenüber spielt hier eine zentrale Rolle.

Der Film gefällt, aber das tut einer mit Natalie Portman sowieso immer und wenn da noch Julia Roberts zu sehen ist, dann ist das Grund genug den Film mindestens in die engere Auswahl zu nehmen, wenn auch Letztere von allen Vieren mit ihrer etwas zu hölzernen Darstellung am wenigsten überzeugt. Ansonsten von allen, und im Speziellen von Portman und Owen, starke Leistungen.

Trotz einer vielleicht etwas kalten Atmosphäre - London wird nicht gerade von der Sonne beglückt - ein sehr überzeugender Film. Dürfte wegen dem Ambiente und der Tatsache, dass bei der Beziehungthematik wirklich die problematischen Seiten beleuchtet werden und nichts versüsst wird nicht jedem Zuschauer zusagen. Nachdem mir "Charlie Wilson's War" schon gut gefallen hat und nun auch dieser, sollte ich in Zukunft mal ein paar Filme mehr des in Deutschland Geborenen begutachten.

Step Brothers

08:25

I'm going to take a pillowcase and fill it full of bars of soap and beat the shit out of you!
Adam McKay (USA 2008)
Blu-Ray


Weiter geht's mit einem weiteren Familiendilemma, für das nun nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder direkt verantwortlich sind. Wie der Titel schon bekannt macht, spielen Ferrell und Reilly die beiden Stiefbrüder Brennan und Dale, die, so will es der Zufall, beide vor 34 Jahren im Alter von 6 in ihrer Entwicklung hängen geblieben sind.

Ein witziger Film, bei dem sich Ferrell und Reilly wirklich Mühe geben die beiden Spätstarter darzustellen, doch manchmal übertreiben sie's und versuchen es vielleicht zu gut, was ein wenig daneben haut. Im Film gibt es jedoch derart viele komische Situationen, darunter sicherlich die Vorstellung von Dale und Brennan's "Business Plan", dass es zum Teil wie zusammenhangslose aneinander gefügte Szenen wirkt.

Das Finale fand ich dann ebenfalls ein wenig enttäuschend, weil der Schauplatz wieder einmal eine Party sein musste, die sehr vorhersehbar diese doch eher unglaubwürdige Familie wieder vereint. Alles in allem sehenswert, wenn auch die ganze Situation irgendwie unvorstellbar ist.

Mrs. Doubtfire

15:21

My first day as a woman and I am already having hot flashes.
Chris Columbus (USA 1993)
Blu-Ray


Mal wieder ein Kindheitsfilm, den ich damals einige Male gesehen und seither nie mehr vergessen habe. Liegt auch daran, dass unsere Putzfrau (immer noch die gleiche wie vor 15 Jahren) dieser Mrs. Doubtfire gleicht und wenn immer ich sie heute noch sehe, erinnert sie mich an diesen Film.

Robin Williams werde ich ewig mit Mrs. Doubtfire assoziieren. Auch wenn ich noch nicht so viele Filme mit ihm gesehen habe, gehörte er damals sicherlich zu meinen Lieblingsdarstellern. Ich kann mich noch gut an "Jumanji" oder "Flubber" erinnern, in dem er weiterhin seine Komik unter Beweis stellte, bevor er dann in ernstere Gebiete zügelte.

In "Mrs. Doubtfire" spielt er den unglücklichen Vater dreier Kinder namens Daniel, der keinen festen Job geschweige denn einen geordneten Lebensstil vorweisen kann, was seiner Frau Miranda am Ende keine andere Wahl lässt als die Scheidung einzureichen. Er darf danach seine Kinder nur noch einmal die Woche sehen, was ihm natürlich nicht reicht und da kommt es ihm gerade gelegen, dass seine viel beschäftigte Ex nun eine Nanny sucht. So ausgefallen wie er ist, entscheidet er ab sofort ein Doppelleben zu führen, um so oft wie möglich mit seinen Sprösslingen zusammen zu sein.

Die Ausgangssituation verspricht reichlich Situationskomik und das bekommt man hier einige Male auch geboten. Vor allem das Finale im Restaurant ist einfach herrlich, weil es so kommt, dass Daniel zwei Verabredungen im selben Lokal zur selben Zeit hat, die beide seine Zukunft entscheiden werden. Auch die Szene in seinem Appartement in der er vorgibt eine Schwester (eben Mrs. Doubtfire) zu haben ist ausgezeichnet und birgt viele Lacher. Pierce Brosnan in einer seiner für mich famosesten Nebenrollen.

Chris Columbus stelt, nach "Home Alone", ein weiteres Mal familiäre Probleme ins Zentrum, die vor allem in der heutigen Zeit vermehrt zu Diskussonen führen, und verpackt diese gekonnt in eine gute Klamotte. Das Ende trifft die ganze Problematik dann noch perfekt auf den Punkt und zeigt auf, dass nur die wenigsten von einer Scheidung profitieren.

The Godfather

09:31

I'll make him an offer he can't refuse.
Francis Ford Coppola (USA 1972)
Blu-Ray


Wo soll man bei einem solchen Meisterstück eigentlich anfangen zu kritisieren? Wo's nichts zu bemängeln gibt, da gibt's halt nichts zu bemängeln! Es ist schon fast verrückt, wie perfekt praktisch jede einzelne Szene zusammengesetzt ist. Durchgehend Erstklasse-Performances der Schauspieler und ein fantastischer Soundtrack. Wer wirklich noch nicht überzeugt sein sollte sich den Film (wieder) anzuschauen, dem kann ich den ausführlichen Aufsatz von Bloggergenosse "Flo Lieb" nur ans Herz legen, denn dort gibt's genügend Grundwahrheiten die eine Sichtung dieses Glanzstückes mehr als rechtfertigen. Zu Teil 2 sollte es von mir dann ein paar Wörter mehr geben.

The Happening

13:34

Can this really be happening?
M. Night Shyamalan (USA/India 2008)
Blu-Ray


Shyamalans jüngstes Werk wurde im Sommer von allen Seiten zerrissen und kaum einer konnte in diesem Öko-Katastrophenfilm eine positive Note finden. Aus meinem Bekanntenkreis hat man mir ebenfalls nur abgeraten den Film zu schauen, dementsprechend waren die Erwartungen gleich Null - wenigstens konnte ich also nicht enttäuscht werden.

Die Handlung fokusiert auf Wahlbergs Charakter Lehrer Elliot, der zusammen mit seiner Freundin Alma (Zooey Deschanel) New York verlassen muss, nachdem in der Stadt Gruppen von Menschen Selbstmord begangen haben, was vorerst als Folge eines Terroraktes angesehen wird. Sehr schnell befinden sich die beiden, zusammen mit Kollege Julian (John Leguizamo) und dessen Tochter Jess, im Zug in Richtung Sicherheit. Schnell wird aber klar, dass diese Bedrohung weniger eine Ausgeburt des Menschen darstellt, sodern vielmehr ein Schachzug der Natur ist, eben diesem eins auszuwischen.

Seit dem Überraschungserfolg "The Sixth Sense" hat die Qualität von Shyamalans Filmen sukzessive abgenommen. Der letzte gute Film war "The Village", doch danach folgte mit "Lady in the Water" eine schleppende und langatmige Mär, die für Kinder zu bedrohlich und für Erwachsene zu wenig schmackhaft war.

Die Zeit für einen Neuanfang wäre nun also reif gewesen, und der Inder verzichtet bei seinem neuesten Werk tatsächlich auf einige seiner Markenzeichen wie beispielsweise der Storytwist am Ende, das Horror/Fantasy-Ambiente oder sogar seine kurzen Cameos, die er als Hitchcock Fan bisher immer irgendwo untergebracht hat. Trotzdem bleibt es sein Film, denn die gute Kameraarbeit ist auch in diesem Film vorhanden und fängt einige typische Shyamalan Momente ein. Auch die Grundidee eines Naturangriffs ist gar nicht mal so doof und dass sich die Pflanzen gegen den Menschen wenden könnten, fand ich eine beunruhigende Theorie. Nur an der Umsetzung dieser Fiktion happert's gewaltig.

Die schauspielerischen Leistungen empfand ich als äusserst eigenartig, da sie eigentlich in fast jeder Szene einen ironischen, humorvollen Unterton besitzen. Wenn das ungewollt war, dann sind es die schlechtesten Leistungen in einem Film 2008, doch wenn sie so beabsichtigt waren, dann weiss ich nicht so recht was anfangen damit und der kleine Inder hat inzwischen definitiv einen an der Waffel. Wahlberg schaut zum Teil in die Kamera rein und akzentuiert seine Sätze so als würde er hier eine Parodie oder eine Komödie abgeben. Deschanel hingegen schafft nicht einmal das und ist grottenschlecht. Leguizamo eine Verschwendung.

Nach einem passablen Beginn flacht der Spannungsbogen gegen Ende extrem ab und führt zu totaler Langweile und lediglich der Zusatz des Gorefaktors auf DVD oder Blu-Ray bei den fast schon lächerlich brutalen Selbstmordszenen machen das Zuschauen lohnenswert (Bsp. Rasenmäher).

Im Prinzip ein komplett verlorener Film, bei dem Shyamalan nach einer guten Grundidee nicht weiss wohin damit, die Schauspieler wie debile Kinder im Gras umher laufen und somit den Zuschauer ebenfalls im Leeren lassen.

Total Recall

09:00

If I am not me, den who da hell am I?
Paul Verhoeven (USA 1990)
Blu-Ray


Bei einem Film der in den späten 80er Jahre für eine Summe von 60 bis 70 Million Dollar produziert wurde, hat Verhoeven dementsprechend auch ein beachtliches Endprodukt erreicht. Der Film strotzt nur so vor Ideen- und Einfallsreichtum und macht ihn für mich bisher zum besten des holländischen Regisseurs. Zwar hat das Setting diesen typischen Sci-Fi Stil der alten 80er Streifen, doch macht eben genau das eine heutige Sichtung so interessant, erfrischend und spannend zugleich. Das sieht phasenweise auch heute noch wie eine riesige Freakshow aus, die sich jedoch in ihrer Machart nicht verstecken muss. Da steckt so viel Detail und Einfallsreichtum drin, dass das Zuschauen eine helle Freude ist. Kein Wunder haben sie für diesen Film 1990 einen Oscar für Special Achievement in Special Effects bekommen.

Die Story macht ebenfalls genug her und bietet neben einer tollen Grundidee mit der Traumwelt auch genügend Platz für Schwarzenegger seinen Oneliner und Muskel spielen zu lassen. Wirklich ein toller Film, der erst beim Abspann zu Ruhe kommt. Ansonsten ist das ein temporeiches Vergnügen der alten Schule!

Eden Lake

13:00

Entfällt.
James Watkins (UK 2008)
Blu-Ray


Jenny und Steve sind ein glückliches Paar, das kurz davor ist zu heiraten. Während Freunde ein Wochenende in Paris verbringen, muss Steve die Jenny natürlich in die Wildnis schleppen in der es Dinge gibt, mit denen er sicherlich nicht gerechnet hat. Bevor es ans Zelten geht, übernachten sie in einem Hotel in der Gegend, wo sie schon kurzerhand mit der Mentalität der Einwohner Bekanntschaft machen. Es sollte nicht mehr lange dauern, da werden sie den Hass und die primitive Begabung der Sprösslinge selbst zu spüren bekommen.

Sehr schnell ist also unschwer zu erkennen, dass James Watkins hier nicht auf eine verflochtene Handlung setzt. Wirklich Neues gibt es nicht zu sehen, lediglich die Rolle der Jäger wird nun von einer Gruppe Jugendlicher der Arbeiterklasse verkörpert, was dem Film das gewisse Etwas gibt, sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Verhalten dieser geistig minderbemittelten Teenies in diesem Film gibt einem schon zu Denken, obwohl hier natürlich das Extremum gezeigt wird.

Ansonsten bedient sich Watkins durchgehend Genre-Konventionen, wie beispielsweise das idyllische Setting, das sich für die Protagonisten sehr schnell zur Hölle verwandelt, Gore, Camping oder die hoffnungslose Situation der Unterzahl. Auch hier geht man jedoch bei dem was man an Gewalt zeigen möchte an die Grenzen. Würde man diese Szenen hingegen entschärfen, wäre das Erlebnis nicht mehr so extrem, was den Film automatisch weniger packend machen würde.

Die Parallelen zu "The Descent" sind bei Hauptcharakter Jenny fast schon eklatant. Blond, attraktiv, kraftvoll und sichtlich von den Strapazen mit Blut und Dreck gezeichnet. Soll aber kein Negativpunkt sein, schliesslich funktioniert es hier genauso gut wie in Neil Marshall's Schocker und Kelly Reilly überzeugt durchgehend. Die Jungschauspieler geben ebenfalls allesamt eine überzeugende Darbietung ab.

Das Ende lässt den Zuschauer dann ein wenig auf dem Trockenen, doch bekräftigt es nur noch ein weiteres Mal die Probleme der working class in England. Zwar dürfte es kaum so brutal zu und her gehen, trotzdem werden dort Fragestellungen aufgeworfen die bald mal beantwortet werden sollten.

Columbo: Columbo Cries Wolf

15:17

Daryl Duke (USA 1990)
DVD


Die erste Folge der Neunziger ist zugleich auch die beste der achten Staffel. Columbo verschlägt es dieses Mal in eine Playboy-Verschnitt-Mansion, was zusammen mit den Partys und dem 80er Soundtrack der Serie einen frischen modernen Look gibt. Die Folge weicht auch beim Aufbau von den Konventionen ab und bietet dem Zuschauer nicht den Vorsprung Zeuge des Mordes gewesen zu sein, sondern lässt uns mehr oder weniger im Dunkeln. Das macht das Ganze gleich einen Ticken spannender; ausserdem wurde der arme Columbo noch nie so an der Nase herbeigeführt wie hier, was diese Folge gleich doppelt wertvoll macht, schliesslich zeigt sie, dass er halt auch nur ein Mensch ist. Am Ende kommt's dann doch nicht so wie man denkt, und eben doch so wie man erwartet hat... Sehr gute Folge!

French Connection II

13:15

You compris that?
John Frankenheimer (USA 1975)
Blu-Ray


Kann nicht an die Klasse seines Vorgängers anknüpfen. Dafür sind die einzelnen Szenen viel zu lang geraten und machen das Geschehen ungemein langatmig. Mehr als die Hälfte der grösseren Szenen sind einfach überlang, so als hätte man Gene Hackman, Oscargewinner nach seiner Leistung im ersten Teil, nochmals die Platform geben wollen seine Schauspielkünste unter Beweis zu stellen, was auch in Ordnung ist, nur hat man's hier klar übertrieben. Die Story setzt nach den Geschehnissen im Erstling an und lässt Doyle aka Popeye nun in Marseille, dem Ursprungsort der Drogenzirkulation, ermitteln. Doyle versteht null Französisch, was in der ersten halben Stunde zu ein zwei lustigen Szenen führt, doch der Mittelteil ist unglaublich langatmig, bevor man dann in den letzten zehn Minuten wieder an den sehr guten Vorgänger erinnert wird. Schade, denn es wäre mehr drin gewesen hätte man aus den zwei Stunden einen Viertel gekürzt.

Columbo: Murder, a Self-Portrait

09:34

James Frawley (USA 1989)
DVD


Eine für diese Staffel ungewöhnliche Folge. Nicht nur weil Columbo schon vor der Mordtat seinen ersten Auftritt geniessen darf und es danach eine halbe Stunde geht, bis man ihn wiedersieht, sondern auch der Qualität wegen. Für mich die bisher beste Episode dieser achten Staffel. Das ist in erster Linie dem Belgier Patrick Bauchau als exzentrischer Künstler und seinem Lebensstil (er lebt mit drei Frauen zusammen) zu verdanken. Der Plot ist sonst nicht wirklich komplex, doch holt das Bauchau mit seiner tollen Darstellung sofort raus und macht das Zuschauen sehr kurzweilig. Die Columbos leben nunmal von der Qualität ihrer Bösewichte und den luxuriösen spannenden Settings, die man auch hier wieder geboten bekommt und was ich bei den neuen Columbos bisher ein wenig vermisst habe.

The French Connection

10:30

All right, Popeye's here! get your hands on your heads, get off the bar, and get on the wall!
William Friedkin (USA 1971)
Blu-Ray


Ein saustarker Polizeifilm, vergleichbar mit einem Stück Fleisch bester Qualität, nur kurz angebraten, aber ohne jegliches Beigemüse. Die Eindrücke vom winterlichen New York und dessen ärmeren Quartieren ist Friedkin hier erstklassig gelungen. Er schafft eine realistische Darstellung, arbeitet oft mit Handkamera und ist bereit Dinge zu zeigen, die anfangs der 70er für einiges an Aufruhr gesorgt haben dürften. Gene Hackman unterstützt seinen Regisseur dabei mit einer richtigen Powerperformance, die ihm zurecht einen Oscar gebracht hat. Auch die viel gelobte Verfolgungsjagd überzeugt, doch gefällt mir die in Bullitt noch ein wenig besser, weil die Mischung aus Bild, Ton und Schnitt dort zu einem dynamischeren Gesamtbild führt. Dass die Hetzjagd in The French Connection zwischen einer Hochbahn und Doyle im Auto stattfindet, macht sie besonders innovativ. Toller Film, der sich jedoch auf Blu-Ray nicht unbedingt lohnt.

Columbo: Grand Deceptions

10:05

Someone promises once and doesn't deliver, well, that's a busy man. Promises twice, is not very efficient. Promises three times, I know when I'm being diddled.
Sam Wanamaker (USA 1989)
DVD


Bewegt sich etwa auf der gleichen Stufe wie die vorherige Episode. Es hat viele wirklich gute Momente, Peter Falk schafft es an seine darstellerischen Höhepunkte aus den 70ern anzuknüpfen und die Beziehung zwischen ihm und dem Mörder ist hier feuriger als noch in der letzten Folge, bei der er einiges an Mitgefühl zeigte. Das ist hier ganz und gar nicht der Fall und man bemerkt, dass er den Täter schon sehr früh erkannt hat. Leider ist die Überführung am Ende nicht wirklich überzeugend, was auch daran liegt, dass die Mordtat nicht sehr komplex geplant war. Immernoch gut, aber es macht sich schon jetzt ein kleiner Qualitätsabschwung gegenüber den 70er Columbos bemerkbar.

Columbo: Sex and the Married Detective

05:41

Married women circulate - single women mingle.
James Frawley (USA 1989)
DVD


Columbo, eher konservativer Natur, darf hier in einem Sextherapeuten-Milieu ermitteln, was den Inspektor einige Male in amüsante und für ihn erstmal unbehagliche Momente führt. Die lustigen Szenen wechseln sich hier gut mit den ernsteren ab, auch wenn nicht alle vergnüglichen Momente auch wirklich zünden wollen. Dafür gibt es in dieser 90-minütigen Folge zu viele von denen, was meine Theorie, dass es unter den längeren Episoden mehr schwächere gibt als unter den 60-minütigen, einmal mehr bestätigt. Lindsay Crouse's Charakter kann man den Mord jedoch nicht wirklich übel nehmen, was nicht nur an ihrem Aussehen, vor allem als femme fatale, liegt. Die Tatsache, dass man mit der Täterin mitfühlen kann, macht die Konversationen zwischen ihr und Columbo nicht besser und die Serie lebt unter anderem nunmal von diesen Dialogduellen. Sichert sich dank einem gut aufgelegten Peter Falk grad so die vier Punkte (Oscars).

Californication: Season 2

10:09

Tom Kapinos (USA 2008)
TV Aufzeichnungen

Nehme ab jetzt meine Eindrucksschilderungen von Serien anders in Angriff, indem ich zu jeder Episode kurz meine Gedanken anfüge. Am Ende gibt's ein Fazit und eine Gesamtbewertung der Staffel. Spoilergefahr ist natürlich gross, doch bietet das so auch für mich und andere dann einen besseren Rückblick auf vergangene Staffeln.

2x01 - Slip of the Tongue


Ein sehr guter Start, in dem man zu sehen bekommt, dass sich Hank Moody und Karen langsam dem alten Glück nähern, bevor er dann wieder durch eine unglückliche Situation einen harten Rückschlag hinnehmen muss. Wirklich ein toller Beginn; ganz im Stile der ersten Staffel.
5/6

2x02 - The Great Ashby


Hank macht im Knast eine neue Bekanntschaft, die sich in Zukunft nicht unbedingt in allen Belangen als vorteilhaft erweisen wird; vor allem was seine Beziehung mit Karen angeht. Etwas schwächere Folge als noch die erste, weil vor allem der Plot um Charlie's und speziell Marcy's Koksgelüste etwas albern wirkt.
4/6

2x03 - No Way to Treat a Lady


Auch diese Folge ist gut, könnte aber mehr sein. Charlie's Plot um die "arme" Pornodarstellerin, der er unbedingt helfen will, ist irgendwie langweilig, was Charlie langsam aber stetig zum schwachen Glied dieser zweiten Staffel werden lässt. In der Zwischenzeit vertieft Hank seine neue Bekanntschaft mit Lew Ashby, der ihm den Stoff für eine neue tolle Story liefern könnte. Hank's Situation mit Karen verschlechtert sich mal wieder wegen einem faux pas.
4/6

2x04 - The Raw & the Cooked


Der Unterhaltungswert steigt wieder an, was an der interessanten Dinnerparty bei Hank und Karen liegt, zu der alle Bekannten eingeladen sind und bei der auch mal wieder Hank's Tochter Becca die Stimme erheben darf. Natürlich kann man sich vorstellen wie das anfänglich gut gelaunte und fröhliche Zusammensitzen enden wird...
5/6

2x05 - Vaginatown


Charlie versucht Daisy eine neue Rolle zu finden. Finde seinen Plot weiterhin nicht wirklich prikelnd. Hank hat sich von Karen distanziert und verschanzt sich bei Lew Ashby, wo er die Bekanntschaft einer willigen TV Köchin macht, die ihm dann nicht nur das gibt was er sowieso immer will, sondern auch ein Gedanken anregendes und wichtiges Pläuderchen.
4/6

2x06 - Coke Dick & First Kick


Charlie vertieft seine Beziehung zu out of favour Schmuddelfilmdarstellerin Daisy, indem er ihr eine Rolle verschafft und am Ende gezwungen ist selber Hand anzulegen, was seinen Plot zum ersten Mal in dieser zweiten Staffeln spannend werden lässt. Hank muss weiterhin von Karen fern bleiben, verbringt seine Zeit meistens bei Lew und versucht seine Beziehungen auszubauen, was ihm bei den Frauen weiterhin bestens gelingt.
5/6

2x07 - In a Lonely Place


Eine tolle Folge, in der die Hoffnung, dass die Vernunft Hank endlich einholen wird, Realität zu werden scheint, was natürlich auf die nächste Episode heiss macht. Charlie's Handlungsstrang geht leise und ohne grosse Überraschungen seinen Weg. Da ist man schon gespannt darauf, wo das mit der immer enger werdenden Beziehung zu Daisy enden wird.
5/6

2x08 - Going Down and Out in Beverly Hills


Eine der besten Folgen bisher, die nun die Daisy-Charlie-Beziehung zu ihrem Höhepunkt treibt und somit auch diesen Handlungsstrang interessanter werden lässt. Hank treibt's mal wieder mit einer unglaublich heissen Putzfrau und am Ende scheint da jemand auch mal Karens Kopf zu verdrehen... Macht Lust auf mehr!
5/6

2x09 - La Ronde


Weiterhin tolle Unterhaltung, in der es an hübschen Frauen nicht mangelt. In dieser Folge steht Ashby's Ex Jaine Jones, gespielt von Mädchen Amik und bekannt als Shelly in Twin Peaks, im Mittelpunkt von Hank's Aufmerksamkeit. Ein Wunder kann Hank schlussendlich der Verführung widerstehen. Parallel versucht Ashby Hank's Ex Karen zu verführen, was natürlich das Geschehen so interessant macht wie selten zuvor in dieser Staffel. Charlie's Plot um Daisy will hingegen einfach nicht durchstarten und bleibt eher mau.
5/6

2x10 - In Utero


Die erste Californication Folge, die mit Rückblenden arbeitet und das Zusammenkommen von Hank und Karen in New York erzählt. Diese Szenen wechseln sich ab mit Momenten aus der Gegenwart, in denen Hank um ein Geschwulst an seinem Genitalbereich bangen muss. Alles in allem eine gute Episode, wenn auch eine der schwächsten, weil das Styling der Rückblenden nicht ganz überzeugen will und das Ding an Hanks Ding am Ende nicht wirklich von Bedeutung ist.
4/6

2x11 - Blues from Laurel Canyon


Dreht sich alles um eine Party, sind das meistens die besten Folgen, weil da alle zusammenkommen und einige Geheimnisse gelüftet oder verraten werden. Das bewahrheitet sich auch in dieser Episode, in der Lew Ashby Gastgeber ist und nicht immer zu Lachen haben wird.
5/6

2x12 - La Petite Mort


Ein gutes, wenn nicht überragendes Ende, weil nichts Besonderes passiert, sondern mehr die Personen und ihre Beziehungen zurecht gewürfelt werden, um eine spannende und interessante Konstellation für die dritte Staffel bereit zu stellen, was den Machern hier durchaus gelungen ist.
4/6

Fazit: Auch die zweite Staffel bringt sehr gute Unterhaltung, die reichlich nackte Haut, Sex-Appeal und Komik besitzt um jede halbe Stunde die eine Folge dauert wie im Fluge vergehen zu lassen. David Duchovny mimt den sexsüchtigen Autor weiterhin erstklassig, doch wird man von dieser Staffel vor allem Lew Ashby behalten, den Hank im Knast kennengelernt hat. Charlie Runkle's Handlungsstrang um Pornodarstellerin Daisy fand ich eher misslungen; in erster Linie wegen Carla Gallo, die diese Sexprinzessin nicht wirklich überzeugend darstellen kann. Ansonsten aber geil, im wahrsten Sinne des Wortes!