USA 2007 - Regie: Michael Bay - Kino Kiwi Winterthur - IMDb
Freedom is the right of all sentient beings.
Was ist Michael Bay doch für ein Spinner! Was der hier wieder alles fliegen lässt ist gegen Ende kaum zu fassen. Ich freu mich schon auf die Sichtung im heimischen Kino, um die ganzen Details richtig greifen zu können. Das war auf der riesigen Leinwand im Kino bei all der hektischen Kameraarbeit echt nicht möglich. Aber ich fang jetzt erstmal mit dem wichtigsten an: Transformers kann meine beiden Lieblings-Bays, Bad Boys 2 und The Rock, nicht vom Thron stossen, legt aber trotzdem immer noch ein Fest für die Sinne hin. Leider war das Bild im Kino katastrophal. Es hatte einen permanent schwarzen Abdruck, als wäre ein Lastwagen quer durchs Bild gerast. Wenigstens bemerkte man diesen Streifen kaum mehr bei den ganzen Effekten.
Ausschlaggebend, dass der Film für mich nicht an Bad Boys 2 oder The Rock herankommt, waren die Roboter, mit denen ich einfach nicht so richtig mitleiden kann, weil ich die Serie nie verfolgt habe und ich mich für diese auch nie gross interessiert habe. Mir war es also eigentlich piepsegal wer da vorne auf der Leinwand gewinnen würde. Die erste Hälfte, die deutlich weniger Action aufweist, gefiel mir dank der guten Witze deutlich besser (z.B. der Inder bei der Telefonauskunft oder die Szenen mit Sam Witwickys Eltern) als die mit Action überladene, aber fantastisch inszenierte, zweite Hälfte. Der Oscar für die besten Spezialeffekte darf man für ILM schon mal auf die Seite stellen. Das war echt zum Teil atemberaubend. Abgesehen vom Eye Candy fehlte mir aber noch was. Die Story ist bei dem ganzen Krawall absolut nebensächlich, und bei einem Film betitelt mit Transformers erwartet man vermutlich auch nicht eine ausgefeilte Storyline, aber genau weil diese nichts zu bieten hat, war ich dann ein klein wenig verloren, weil für mich das Ganze, als Nicht-Transformers-Kenner, nicht mehr allzu viel vorzuzeigen hat, sei das alles noch so gigantisch verpackt. Die deutsche Synchro der Roboter ist auch sehr gewöhnungsbedürftig und während der Kämpfe teilweise arg unverständlich. Ein weiterer Grund sich auf die Sichtung zu Hause im O-Ton zu freuen.
In Hälfte eins kann in erster Linie Shia LaBeouf, der sogar mal in einer Akte X Folge in Staffel 7 mitgespielt hat, überzeugen. Er hat wirklich Charisma und könnte sehr gut der nächste grosse Schauspieler werden. Megan Fox kann, mal abgesehen von ihrem scharfen Körper, nicht viel bieten. Ich mag irgendwie ihr Fuchsgesicht nicht. Da war Rachael Taylor das um einiges schönere Miezekätzchen. Traumfrau! Anthony Anderson und John Turturro haben auch noch ein paar humorvolle Auftritte, sonst ist der Cast aber nicht weiter erwähnenswert. Hauptattraktion sind dann halt schon die toll aussehenden Roboter.
Die ganzen Referenzen an andere Filme, darunter auch Bays hauseigener Film Armageddon, sind für Filmfreunde ein nettes Gimmick. Eine Szene erinnerte auch speziell an Bad Boys 2 und das war mit Bestimmtheit kein Zufall. Die Musikeinlagen – damit mein ich nicht den Soundtrack von Steve Jablonsky, denn der war gelungen – passten aber mal überhaupt nicht. Das war so als hätte einer seinen Ghettoblaster ins Kino mitgeschleppt und einfach mal bei einer Actionszene eingeschaltet. Das Ende weiss leider auch nicht wirklich zu überzeugen. Zu abrupt ohne nennenswerten Höhepunkt. Zwar besteht das Finale aus der üblichen Materialschlacht, aber auch in dieser Effekthascherei erwartet man dann eine bessere Pointe als einfach nur ein normaler Ausklang dieses ganzen Krawalls. Man erwartet das Ultimative; kommt aber nicht. Wirkt fast so, als wären sie da ein wenig unter Zeitdruck geraten.
Transformers will an keiner Stelle eine gute Story haben, somit kann man ihm das auch fast nicht als Negativpunkt vorwerfen. Er will Spektakel sein, Materialschlacht, was der Film in jedem Departement auch ist. Freunde des Actionfeuerwerks, wie ich es bin, werden zweifellos auf ihre Kosten kommen. Deshalb kann ich ihm seine oben aufgeführten Schwachpunkte halbwegs verzeihen. Klar ist aber, dass Michael Bay Allergiker auch mit seinem neuesten Ableger nicht glücklich werden (ja, Militärfetisch mit Sonnenuntergängen und Helikoptern gibt’s wieder en masse) und Product Placement Hasser genauso wenig. Da kommt von Ebay bis Burger King wirklich fast alles vor. Die Auszeichnung für den besten Actionfilm des Jahres 2007 geht für mich aber trotzdem knapp an „Live Free or Die Hard“. Aus dem ganz einfach Grund, weil ich mit McClane mehr anfangen kann als mit den Autorobots.
31.07.07
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