USA 1996 - Regie: Rob Cohen - DVD Universal - IMDb
Get them back to daylight.
Vor elf Jahren, als der Film herauskam, konnte ich mich für solche Filme begeistern wie ein kleines Kind. Damals hätte ich ihn auch durchaus für gut empfunden, hab ihn zu der Zeit aber trotzdem verpasst, was in erster Linie an Stallone gelegen haben dürfte, weil ich praktisch immer dem Arnie den Vortritt gab. Die meisten Charaktere in diesem Katastrophengetümmel sind einfach nur dumme, unsympathische Trottel. Rob Cohen mag vielleicht wissen wie man sich actiontechnisch austobt, denn für einen elf Jahre alten Film ist er immer noch sehr gut in Szene gesetzt, auch wenn einige Effekte selbstverständlich nicht mehr up-to-date sind, scheint aber von Dialogen keinen blassen Schimmer zu haben. Da wird teilweise so drastisch durcheinander geredet, geschrieen und geweint, das man den Ton am liebsten auf „lautlos“ stellen möchte und nicht selten ergibt sich daraus unfreiwillige Komik. Da ist die Truppe an Unglückseligen zuerst, mal abgesehen vom toughen Stallone aka Kit Latura, völlig desillusioniert und mag sich kaum bewegen und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, packen sie an, helfen wo sie nur können wie Verrückte, als hätten sie die ganze Zeit nichts anderes getan. Eine Prise Pathos hat sich also auch in Daylight versteckt und damit hätte der Film so fast alle Klischees dieses Genres durchgekaut, inklusive der Unlogik, die man aber lieber gar nicht erst beginnt zu analysieren. Oft sind die Figuren dort wo sie nicht sein sollten und tun genau das was sie nicht tun sollten, genau wie die Urheber dieser Katastrophe. War aber noch ganz nett Viggo Mortensen als eingebildeter Schnösel zu sehen.
Schön war es aber mal wieder die Twin Towers zu sehen. Ein solcher Katastrophenfilm, der sich in New York abspielt, wäre heute und wohl auch in der nahen Zukunft, knapp sechs Jahre nach der Tragödie, undenkbar. Das gibt dem Film wenigstens einen zusätzlichen historischen Wert.
Daylight ist halt einer dieser Filme, bei dem man auch eine gehörige Portion Kindheitsnostalgie mitbringen muss, um den Film richtig mögen zu können, was ich für einmal, trotz des Genres, nicht tun kann. Für heutige Standards reicht der Film höchstens für einen heiteren Filmabend, wenn man alle Ungereimtheiten nicht zu Ernst nimmt. Leider also doch nur gut gemeinter Durchschnitt.
06.08.07
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