USA/UK 2007 - Regie: Len Wiseman - Kino Kiwi Winterthur - IMDb
Why are you so calm? Have you done that kinda stuff before?
Nach zwölf Jahren kehrt Bruce Willis in seiner Paraderolle als John McClane auf die Leinwand zurück und ist immer noch der Selbe. Es war eine helle Freude den guten alten, Sprüche klopfenden, New Yorker Police Officer beim liquidieren Dutzender Terroristen zuzuschauen. Diesmal nicht irgendwelche, sondern gleich Cyberterroristen. Fand die Idee hinter dem Ganzen recht erfrischend. Natürlich geht's am Ende mal wieder ums Geld, aber wie die Störenfriede da vorgingen, war gelungen. Dass diese Terroristen eher europäisch und mal nicht fernöstlich dargestellt werden, ist auch was Willkommenes und nicht so oft Gesehenes.
Was Die Hard 4.0 – übrigens was für ein dümmlicher europäischer Titel – von seinen Genrekollegen abhebt, neben dem fabelhaften Bruce Willis, sind die Actionszenen, bei denen die meiste Zeit auf CGI Effekte verzichtet wird. Klar, hier und da war es auch bei diesem Film unumgänglich, aber so im Gesamtbild bleiben die realen Stunts haften und verleihen dem Film zumindest annähernd den Flair der 90er Actionfilme. Bei den Nebendarstellern hat man auch ausgezeichnete Wahlen getroffen. Justin Long ist absolut überzeugend und nervt nicht, wie ich das im Vorfeld befürchtet habe. Timothy Olyphant gibt einen glaubwürdigen Bösewicht, auch wenn er noch das schwächste Glied der Charaktere ist, denn Bösewichte gab’s defintiv schon bessere. Kevin Smith als Oberhacker in seinem, wie John McClane es ausdrücken würde, „Keller“, bietet einen der besten Momente des Filmes, zumindest aus komödiantischer Sicht zusammen mit Bruce Willis. Und Maggie Q ist einfach aarrrrrrrr.
Ein paar Negativpunkte muss man aber dennoch aufführen: Der Film ist zu bunt. Diese etwas knalligen Farben, die mir auch schon bei Mission: Impossible 3 auffielen, passen meiner Meinung nach einfach nicht recht in einen solchen Film. Die Hard 4.0 hat zudem noch einen sehr unterkühlten bläulichen Look, dabei müsste der, bleibt man der Tradition treu, einfach ganz natürliche Farben haben. Ist zwar nicht so extrem wie bei M:I 3, aber störte mich dennoch ein wenig. Die ewigen Zufälle die McClane weiterhelfen, könnte man dann bei der Handlung als Störpunkte festhalten. Finde ich aber allgemein bei solchen Filmen nicht so schlimm, weil sonst sehr viel Drive flöten gehen würde. Und von dieser stetigen Dynamik bei der Erzählweise lebt Die Hard 4.0 nunmal.
Kommt das „Die Hard“ Feeling nun aber auf oder nicht, das ist wohl eine der Hauptfragen, die man sich stellt, nachdem doch zwölf Jahre seit dem dritten Teil vergangen sind. Man kann es irgendwie nicht recht beantworten, weil es viele Aspekte, wie Bruce Willis, der eben wirklich eine tolle Leistung abliefert, oder übrigens auch der Soundtrack, der einen sofort an die gute alte Trilogie zurückerinnert, die dieses Feeling unterstützen. Genauso gibt es aber auch wieder Elemente, die dem 90er Actionkino bzw. „Die Hard“ Feeling einen Strich durch die Rechnung machen. Dazu gehören, wie schon oben erwähnt, der Look und auch die Schnitte, die natürlich viel aktueller daherkommen, viel schneller sind und einfach raffinierter. Man hat also sozusagen die wichtigen Elemente der „Die Hard“ Filme beibehalten, aber in einem modernen Look verpackt. Und was Anderes habe ich nicht erwartet, bin mit dem Resultat absolut zufrieden. Sehr gute Unterhaltung, von der ich auch gerne einen fünften Teil sehen würde.
29.06.07
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