King Kong

22:39

New Zealand/USA 2005 - Regie: Peter Jackson - Kino Kiwi Winterthur - IMDb


Actors! They travel the world, and all they see is a mirror.

King Kong von Peter Jackson ist der neue Massstab was CGI anbelangt. Die meisten Kreaturen und auch die Umgebung sehen schlicht und einfach genial aus. Allen voran natürlich King Kong. Er wurde wirklich mit Liebe zum Detail erschaffen. Da sind beispielsweise zum Beispiel die leichtesten Kratzer auf der Brust noch zu erkennen und was seine Mimik und Gestik anbelangt, hab ich noch nicht Besseres gesehen. Einige Kreaturen sehen jedoch eher dürftig aus, was aber nur einmal vorkommt und bei mir somit nur ganz schwach ins Gewicht fällt. Natürlich ist King Kong übertrieben. „The bigger, the better“ haben sich die Erschaffer wohl gedacht. Jeder Kampf ist absolut übertrieben in Szene gesetzt. Beispielsweise der Kampf gegen die drei T-Rex’, der für mich auch der absolut beste Moment des Filmes ist. Unglaublich was in diesen 20 Minuten alles geschieht. Es ist unmöglich beim ersten Anschauen wirklich alles mit zu bekommen.

Doch fangen wir erstmal vorne an. Kong ist in der ersten kleinen Stunde nie zu sehen und alles dreht sich darum, wie die Filmcrew auf Skull Island landet. Das dauert so seine Zeit. Hätte man auf jedenfall kürzen können. Die Endlauflänge betrachtend, hätte man meiner Meinung nach sogar kürzen müssen! Da hätte sich der lange Beginn am besten geeignet, denn da kommen wir schon zu einem Negativpunkt. Der Film dauert zu lange. Nach dem furiosen Teil auf Skull Island, der mir sehr gut gefiel, hat der Film schon längst seinen Höhepunkt erreicht und der letzte Abschnitt in New York ist zwar nicht überflüssig, hätte man aber besser machen können. Denn langsam hat man sich an King Kong satt gesehen und das sich die beiden lieben muss man auch nicht in jeder dritten Szene wieder verdeutlichen. Weiterhin ist der Schlussabschnitt ein wenig zu lang geraten, vor allem in der Szene wo die beiden, King Kong und Anne Darrow, auf dem Empire State Building stehen und sich King Kong vor den Flugzeugen schützt. Die Flieger umfliegen ca. 20 Mal King Kong und schiessen auf ihn los und er versucht rund 20 Mal einen der Flieger zu treffen und landet dabei gerade Mal einen Volltreffer bevor er hinunterfällt. Auch diese 20 Versuche (vielleicht etwas übertrieben) hätte man, ja müsste man auf 5-10 beschränken und auch mit einer dramatischeren Musikuntermalung begleiten. Denn der Soundtrack ist ein weiterer Faktor der mich nicht unbedingt mitriss. Hätte dramaturgischer ausfallen können und somit kamen mir irgendwie auch nicht die Tränen als King Kong hinunterstürzte. Irgendwie kann ich mich mit der Idee einer Liebe mit einem relativ dummen Tier nicht anfreunden, auch wenn Jackson es richtig gut rübergebracht hat und ihm natürlich kein Vorwurf zu machen ist, schliesslich ist diese Liebe auch in den Klassikern zentral. Im Remake jedoch arg kitschig und wiederholend.
Der Star des Filmes ist für mich aber nicht King Kong sondern Naomi Watts. Hut ab vor ihrer Leistung. Sich seinen Schauspielpartner beim Drehen meistens vorstellen zu müssen ist bestimmt keine leichte Aufgabe gewesen und sie hat diese sehr gut gemeistert. Absolut super! Ausserdem sieht sie auch noch verdammt gut aus!
Jack Black ist gewohnt gut und Adrien Brody konnte mich auch überzeugen, auch wenn er, zum Glück, sehr stark im Schatten Kongs steht, was die Liebe mit Anne Darrow angeht, und somit wirklich nur eine Nebenrolle spielt. Für Humor hat der Film auch immer wieder Platz, der die langatmige erste Hälfte manchmal erleichternd auflockert.

Kein Film der jeden ansprechen wird, allein schon wegen seiner sehr übertriebenen Darstellung. Absolut überragend sind auf jedenfall die CGI-Effekte und die Leistung von Naomi Watts. Ansonsten ist der Film einfach zu lange geraten und müsste am Anfang und am Schluss gekürzt werden. Der Mittelteil ist am besten und bietet auch die Höhepunkte des Filmes. Der New York Abschnitt durfte natürlich nicht weggelassen werden, hätte aber doch gekürzt werden müssen und Jackson hätte sich noch den ein oder anderen Spannungsbogenheber einfallen müssen um zumindest mich noch ein wenig enthusiastischer das Ende erwarten zu lassen. Naomi Watts ist für mich der Star dieses Remakes und genau ihretwegen, und auch der CGI wegen, verdient sich der Film die Wertung!


17.12.05

Kommentar veröffentlichen