Dark Blue

16:32

USA/Germany 2002 - Regie: Ron Shelton - DVD Medaria - IMDb


That's my daddy's gun... and the only reason this city's here is because they built it with bullets!

Die Rolle des Polizisten Eldon Perry passt Kurt Russell wie zugeschnitten. Da kann er aus Verzweiflung 50 mal in seine Haare greifen, schwarze Sonnenbrillen tragen und in jeder zweiten Szene eine neue Flasche hinunterkippen. Dazu natürlich noch die obligatorische Ehekrise, sonstiger Anschiss, Midlifecrisis. Ein Wrack, wie man ihn schon öfter gesehen hat. Trotz der bekannten Charaktereigenschaften kann Kurt Russell überzeugen. Spielt was er spielen muss einfach gut. Zu ihm gesellen sich noch weitere namhafte Schauspieler wie Ving Rhames und Brendan Gleeson, die eigentlich alle nicht negativ auffallen, was schon mal nicht schlecht ist.

Mehr zu beanstanden hab ich an der Story. Sie konnte mich einfach nicht so fesseln. Ihr werden zu wenige Akzente gesetzt, die einen unterhaltsamen Film ausmachen. Ich kenn das Buch zwar nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass man sich bei der Handlung zu sehr aufs Buch gestützt hat, als Dinge zu implementieren, die der Geschichte ein wenig mehr Drive geben könnten. Die Dialoge sind oft schwer zu verfolgen, weil man dem Zuschauer irgendwie keine Pause gönnt, und die Namen der einzelnen Charaktere waren mir erst im letzten Drittel so richtig bekannt. Das lag sicherlich nicht nur an meiner zugegebenermassen schlechten Aufmerksamkeit. Da sollte man als Filmemacher manchmal auch dem Zuschauer ein wenig entgegenkommen. Die Thematik ist ansonsten ganz nett. Jo… Ein passabler L.A. Copfilm halt.


29.04.07

Snake Eyes

10:45

USA 1998 - Regie: Brian De Palma - DVD Touchstone - IMDb


Well, fuck you.

Das war jetzt mal wieder eine nette Überraschung. Bin ohne grosse Erwartungen an diesen Film herangegangen und bin am Ende doch sehr positiv überrascht worden. Der Zuschauer wird dank der fantastischen Eingangssequenz, und auch anderen wunderbaren Kameraeinstellungen, sofort in die Atmosphäre des Filmes gesogen. Die Handlung beschränkt sich nur auf einen Schauplatz, dem Atlantic City Casino, was ich immer toll finde.

Snake Eyes gehört sicher zu Brian De Palmas leichterer Kost. Die Story ist nicht allzu komplex geraten, und ist genau deshalb so flüssig und temporeich, was unheimlich viel Spass macht. Stück für Stück wird mehr über diesen Mord aufgedeckt. Wer darin involviert ist und weshalb. Eine kleine Verschwörungsgeschichte. Das Finale machte mich dann aber doch ein wenig stutzig, weil es einfach arg konstruiert war. Schlecht ist es deswegen aber auch nicht, persönlich hab ich in der Beziehung von Brian De Palma einfach ein wenig mehr erwartet. Was der Diamant im Abspann genau sollte, ist mir aber weiterhin ein Rätsel.

Nicolas Cage spielt hervorragend. Der typische Playboy. Ein Kerl den man eigentlich hassen würde, aber durch Cages tolle Darstellung irgendwie sympathisch findet. Gary Sinise sehe ich gern. Doch man hätte vielleicht einen anderen nehmen müssen für die Rolle. Sinise hat einfach schon zu viele dieser Rollen gespielt und seine Präsenz im Film ist für den Filmkenner verratend. Ansonsten beweist De Palma auch hier wieder sein gutes Händchen für hübsche Mädchen.

Was bleibt ist ein mehr als unterhaltsamer Thriller, mit tollen Darstellern und noch besserer Kamera. Für mich mal wieder der Beweis, dass man nicht auf die imdb.com Wertungen setzen sollte!


29.04.07

The X Files: Season 1

11:24

USA/Canada 1993 - Creator: Chris Carter - DVD 20th Century Fox - IMDb



Vor ziemlich genau 3 ½ Jahren habe ich mir die erste Staffel meiner allseits geliebten Serie auf DVD besorgt und komplett in fast einem Zug verschlungen, so überwältigt war ich. Und das, auch nachdem ich im Frühling 2003 einige Folgen auf Kabel 1 verfolgt hatte und mir einiges schon bekannt war. Erst bei den Wiederholungen von Kabel 1 in jenem Frühling kam ich so richtig auf den Geschmack von Akte X. Die Erstausstrahlungen im letzten Jahrhundert auf Pro7 hab ich nie wirklich verfolgt. Aussagen von Kollegen die damals hier und da im selben jungen Alter ein zwei Folgen schauten, dass sie nach den Sichtungen nicht mehr einschlafen konnten, ermunterten auch nicht wirklich dazu. Ich war zur Primetime von Akte X einfach noch zu jung dafür. Weil mich die Serie von Anfang an auf Kabel 1 und dann auf DVD - die Sichtungen auf Kabel 1 hab ich dann aufgegeben und mir alle Staffeln auf DVD geholt - so in ihren Bann gezogen hat und ich sie noch heute liebe wie je zuvor, widme ich der zumindest der ersten Staffel etwas längere Zeilen. Das war jetzt hier meine zweite Sichtung und diesmal natürlich im Originalton.



Was mich an dieser Serie so fasziniert ist allen voran natürlich das Duo Duchovny und Anderson. Die Chemie zwischen den beiden Charakteren Mulder und Scully stimmt einfach zu 100%. Da war der Grundstein für eine Wahnsinnsserie schon einmal gelegt. Die Geschlechterrollen wurden vertauscht. Die aus traditioneller Sicht eher skeptische Eigenschaft des Mannes wurde hier von einer Frau verkörpert, währenddem die Gläubigerrolle nicht von einer Frau, sondern von Fox Mulder übernommen wurde. Chris Carter liess sich für die Serie vom 1972 im Fernsehen ausgestrahlten Film The Night Stalker und der darauf folgenden gleichnamigen, allerdings sehr kurzlebigen, TV Serie inspirieren. Im Film untersucht Journalist Carl Kolchak Vampirmorde, währenddem sich die Serie zwei Jahre später dann auch noch auf Übernatürliches konzentrierte. Soweit ich weiss, denn gesehen hab ich die Serie noch nie, was aber vielleicht nachgeholt wird, war The Night Stalker klar auf Monster ausgelegt. Diese Serie hatte Chris Carter, der übrigens in seinen jungen Jahren für ein Surfmagazin um die Welt „surfte“, damals solche Angst eingejagt, dass er etwas Ähnliches machen wollte um der neuen Generation an Zuschauern ebenfalls soviel Angst einzujagen, wie er damals beim Schauen von „The Nights Stalker“ verspürte. Akte X setzte noch einiges drauf, indem übernatürliche Phänomene ins Geschehen gebracht wurden und kein Journalist, sondern das FBI diese Fälle untersuchten. Das Gleichgewicht zwischen Skepsis und Gläubigkeit macht Akte X so beliebt. Auch wenn es frei erfundene Geschichten sind, so bleibt eben doch ein gewisser glaubhafter Hintergrund, den man nicht verleugnen kann. Viele Fälle sind nicht so abwegig und bleiben oft glaubhaft, wodurch die Möglichkeit immer besteht, dass ein solches Phänomen in der Welt tatsächlich vorkommt. Man glaubt immer ein wenig daran, weil man selbst auch schon von solchen Phänomenen im echten Leben gehört hat. Man muss nur schon mal den Vorfall Roswell in Augenschein nehmen. Was auch immer dort passiert ist, die wahre Geschichte um diesen Vorfall ist nie an die Öffentlichkeit geraten, was natürlich jegliche Spekulationen ermöglicht. Auch in Akte X wird u.a. Roswell gerne erwähnt und von Fox Mulder mit seinen Fällen verglichen, was natürlich wieder die gewisse Realitätsnähe in die Serie hineinbringt. Dieses hin und her beim Zuschauer von Glauben und Skepsis, macht die Serie so unwiderstehlich. Es wird einem keine Meinung aufgezwungen, sondern das Ende bleibt in den meisten Fällen offen und lässt die Wahl des Glaubens oder Nichtglaubens beim Zuschauer.



Die erste Staffel besteht aus 24 Episoden, die oft auch miteinander zu tun haben oder auf Dinge die man von Charakteren erfahren hat zurückgreifen. Die Folgen handeln von leberfressenden Massenmördern, amoklaufenden Maschinen, Besessenheiten, genetische Experimente, Geister, tödliche Insekten oder auch Wunderheiler. Die Serie ist also nicht nur auf Ausserirdische ausgelegt und diese Abwechslung von ganz normalen, aber eben auch erschreckenden Monsterfolgen, und intellektuelleren Themen, macht die Serie weiter interessant. Es ist vermutlich auch um einiges schwieriger eine gute Serie auf die Beine zu stellen, als einen guten Film. Innerhalb von 10 Tagen musste eine Folge fertig sein und zur Ausstrahlung bereitgestellt werden. Wie jede Serie, begann auch Akte X mit einem Pilotfilm. Chris Carter hatte den Pilot um 5 Uhr morgens fertiggestellt und drei Stunden später wurde er gleich Fox vorgeführt, die ihn sofort als hervorragend einstuften. Im Piloten erfährt man viel über die Charaktere. Es wird einem sofort bewusst, dass Scully eher die Skeptikerin ist und Mulder der Gläubige. Mulders entführte Schwester wird auch gleich ins Spiel gebracht und verleiht dem Charakter noch mehr Tiefe. Erst ab Folge 3 kamen dann mit „Das Nest“ auch die Mutanten und Monster ins Spiel der X Akten. Diese Abwechslung zu den UFO Geschichten bringt frischen Wind ins Geschehen und das gleich mit einer der besten Folgen dieser ersten Staffel. Das fängt schon mit dem überaus originellen Serienmörder an, der alle 30 Jahre auftaucht, um sich Proviant in Form von Menschenlebern für den bevorstehenden „Winterschlaf“, der weitere 30 Jahren dauert, zu verschaffen. Dramaturgisch kann diese Folge auch heute noch viele Mysteryfilme in ihre Schranken weisen. Eine nahezu perfekte Folge. Im späteren Verlauf der Staffel kam dann noch die Fortsetzung „Ein neues Nest“, die jedoch etwas schwächer geraten ist. Der Effekt des Mörders und auch seine Handlungstaten sind halt schon bekannt. Vermutlich hat man diese Fortsetzungsfolge gedreht, weil Eugene Tooms, so des Serienmörders Name, derart beliebt war.



Die wohl beste Folge dieser ersten Staffel ist „Eis“. Unübersehbar eine Hommage an John Carpenters „Das Ding“. Dadurch, dass eine Folge aber nur 40 Minuten dauert, musste diese Thematik, die fast 1:1 aus Carpenters Horrorfilm stammt, natürlich nochmals komprimiert werden, was sie im Kinofilm aber ja schon war. Nochmals komprimiert, ergibt sich in der Akte X Folge somit eine noch klaustrophobischere Atmosphäre, in der man wirklich nicht weiss, wer denn nun der infizierte ist. Wahnsinnig spannend! Zudem sind in dieser Folge auch noch Xander Berkeley und Felicity Huffman zu sehen, die heute zu sehr angesehen Schauspielern gehören. War irgendwie lustig, die Huffmann in dieser Folge zu sehen. Ist mir auch erst bei dieser Viertsichtung aufgefallen.



Weitere Highlights der ersten Staffel sind noch „Der Teufel von Jersey“, wegen des Wald/Stadt Kontrasts; „Die Maschine“, weil einem in der heutigen Computergesellschaft der Gedanke dass die Maschinen einmal Überhand ergreifen könnten, unheimlich ist; „Die Botschaft“, dank der hervorragenden Leistung von Brad Dourif; „Eve, weil was gibt es furchtbareres als teuflische Mädchen; „Feuer“, weil L’Ively einfach cool ist, oder eben auch nicht; „Täuschungsmanöver“, da der legendäre Deep Throat mal einen grösseren Part übernimmt; „Verwandlungen“, weil es mal wieder eine atmosphärisch gelungene klassische Horrorgeschichte ist; „Der Kokon“, dank seiner wunderbaren Waldatmosphäre und der spannenden, auch auf einen kleinen Schauplatz begrenzten, Handlung und last but not least natürlich das furiose Finale „Das Labor“, bei dem man sich die Frage stellt, wie es um die X Akten stehen wird in der zweiten Season. Ich weiss gar nicht, ob es ein solch spannendes Ende anno 1993 in einer Serie jemals gegeben hat. Auf jedenfall ein sauspannendes Ende mit sich überschlagenden Ereignissen. Ein herrlicher Abschluss. Genauso genial und bestechend wie die erste Staffel begonnen hatte, endet sie auch.



In Staffel 1 wird die Bedeutung des CSM nur ganz leicht angedeutet und Skinner tritt auch erst in den letzten Folgen in Erscheinung. Ich weiss noch genau, wie ich bei jeder Folge nur darauf wartete, bis man endlich mehr über den „Cigarettes Smoking Man“ aka „Cancer Man“ erfährt. Der hält jeden Zuschauer bei der Stange. Eine herrliche Nebenfigur in der Akte X Geschichte, die später dann, wie einige andere Charaktere auch, noch eine sehr grosse Bedeutung einnehmen wird. Von Chris Carter auch gerne als der Teufel der Serie bezeichnet, prägt er vor allen Dingen die Mythologiefolgen, die mit dem Finale „Das Labor“ ihr Anfang nehmen. Den Weg den man für die Mythologiefolgen wählte, wurde auch von Gillian Anderson beeinflusst. Sie wurde während Staffel 1 schwanger. Das hatte dann natürlich Einfluss auf Scully und die gesamte kommende Geschichte der Serie. Mich nähme es noch Wunder, wie sie die Serie entwickelt hätten, wäre sie nicht schwanger geworden. Übrigens ist Nicholas Lea, der in Season 2 dann den berühmt berüchtigten Alex Krycek verkörpert, auch schon in Staffel 1 in „Verlockungen“ zu sehen, in der Folge er einen sexbesessenen Sektenangehörigen spielt. The Lone Gunmen feiern ebenfalls ihr Debut in „Täuschungsmanöver“.



Für mich ist Akte X zweifellos genauso ein Phänomen, wie es dazumals für die Zuschauer der Erstausstrahlungen war. Es hat mir definitiv die Augen geöffnet, was filmische Unterhaltung anbelangt und mich von der ersten bis zur letzten Minute mit pochendem Herzen in seinen Bann gezogen. Ich sass noch oft da und konnte einige Ausgänge der Geschichte kaum fassen. Und das war in meinem Fall nicht in den 90er Jahren, sondern 2003, als die Serie schon eingestellt war und eigentlich nur noch die wenigsten von ihr sprachen. Und dass die erste Staffel, die kommenden werden ja noch besser, auch noch heute nach 14 Jahren vollends überzeugen kann, spricht voll und ganz für diese in allen belangen fantastische Serie. Im Mysterybereich unangefochten und wird es für viele Jahre bleiben. Für mich sogar allumfassend bei den Serien die Nummer 1!


24.03.07 - 28.04.07

King Arthur

23:08

USA/Ireland/UK 2004 - Regie: Antoine Fuqua - DVD Touchstone -IMDb


Imagine what a lovely, quiet place the world would be if everyone had their throats slit.

Geschichte fand ich schon immer stinklangweilig, somit kann der Film von Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Antoine Fuqua in der Beziehung bei mir schon mal keine Pluspunkte einheimsen. Die Handlung vermochte mich ebenfalls überhaupt nicht zu fesseln. Dazu trug mit Sicherheit auch mein Desinteresse gegenüber Geschichte, sei es auch nur vorübergehend, sehr stark bei. Leider können auch die Schlachten in den allerwenigsten Momenten überzeugen. Lediglich in der letzten Schlacht kam bei mir so was wie Spannung auf, aber da war es leider auch schon zu spät. Die Besetzung ist zwar durch die Bank namhaft, aber es bleiben alle blass. Die Sachsen, darunter auch Til Schweiger, der absolut fehlbesetzt wurde, sind zudem noch lächerlich dargestellt. Ne, das war mal gar nichts! Da vergeht einem sogar die Lust, was drüber zu schreiben.


26.04.07

The Fast and the Furious: Tokyo Drift

10:27

USA 2006 - Regie: Justin Lin - HD DVD Universal - IMDb
Erstsichtung


Do you know what 'D.K.' means? - Donkey Kong?

Hatte eigentlich nicht vor, den Film so schnell wieder zu schauen, aber bei Besuch lässt man den Gast entscheiden. Und ich kann nicht sagen, ich sei gelangweilt gewesen. Die Musikuntermahlung passt einfach und das Setting noch mehr. Ich finde Japan ungemein interessant, was mir den Film noch ein wenig sympathischer macht. Ein Film wie gemacht für die grosse Leinwand. Und mit aufgedrehter Soundanlage kann man nicht anders, als einfach zuschauen!


14.04.07

Serenity

10:25

USA 2005 - Regie: Joss Whedon - HD DVD Universal - IMDb


Shiny, lets be bad guys!

Von dem Film hab ich mir um einiges mehr erwartet. Der kommt einfach sehr lahm in die Gänge und man weiss nicht recht worum es überhaupt geht. Ich und ein Kollege haben beide die Serie Firefly, auf der der Film basiert, nicht gesehen und standen anfangs beide völlig im Schilf. Spannung kam keine auf. Das High Definition Bild konnte uns beide aber trotzdem für zwei Stunden bei Atem halten. Dass die Macher für die Action nicht das grösste Geldbudget zur Verfügung hatten, merkt man leider viel zu oft. Auch die Effekte sind durchwachsen. Zum Teil richtig gut, teilweise aber auch Durchschnitt.

Dafür hat der Film einige lustige Situationen und die Dialoge sind auch sehr humorvoll geraten. Nathan Fillion als Oberkommandeur Mal und Adam Baldwin als Jayne können in der Beziehung voll überzeugen. Leider konnte ich mit dem Rest aber nur sehr schwer was anfangen.


14.04.07

Tears of the Sun

11:26

USA 2003 - Regie: Antoine Fuqua - DVD Paramount - IMDb


God already left Africa.

Von der Thematik her, gleicht der Film Blood Diamond wie ein Ei. Beide zeigen die schrecklichen Gegebenheiten Afrikas. Auch hier sind sie auf der Flucht vor Guerillakriegern und müssen schleunigst die Grenze erreichen. Die Handlung ist sehr vorhersehbar; der Film macht sonst aber nicht viel falsch. Die Schauspielergruppe ist sympathisch und die Action dreht im richtigen Moment auf. Der Film geht aber auch nicht über die Norm hinaus. Man wagt keine Experimente oder sonst was besonderes und deshalb bleibt am Schluss dann einfach ein guter Actionfilm mit einer ansprechenden Location und brisantem Hintergrundthema. Nichts was man aber nicht schon gesehen hätte.


08.04.07

The Mothman Prophecies

03:53

USA 2002 - Regie: Mark Pellington - DVD Concorde - IMDb


Whatever brought you there, brought you there to die.

Der Film beginnt sehr vielversprechend. Wie eine gute X-Files Folge eben, doch leider tappt der Zuschauer im grössten Teil des Filmes im Dunkeln und man kommt nie auf einen grünen Zweig. „The Mothman Prophecies“ könnte man mit „What Lies Beneath“ vergleichen. Doch letzterer hat wenigstens auch wirkliche Gruselmomente. Hier kriegt man über die ganze Länge vielleicht ein zwei Schocker zu spüren und die erste halbe Stunde ist auch wirklich spannend, aber danach plätschert halt alles vor sich hin und man erreicht nie wirklich Land. Dazu gesellt sich dann noch ein Ende, das irgendwie überhaupt nicht passt. Viel zu überladen und zu lang ist der Showdown geraten. Da hätte ich mir was Prägnanteres gewünscht. Etwas Aufschlussreicheres!

Ansonsten ist der Film aber wirklich gut in Szene gesetzt worden und die Schauspieler wurden auch alle gut gewählt. Laura Linney und Richard Gere sehe ich immer gerne. Leider hat man den anfänglichen Spannungsaufbau mit der Zeit völlig verspielt. Das Ganze hatte wirklich Potential!


08.04.07

Hostel

09:35

USA 2005 - Regie: Eli Roth - DVD Sony Pictures - IMDb


You want to go? Is that what you want?

Hostel hat einen ganz netten Interpretationsraum, aber im Grunde genommen, ist das was man in diesen 90 Minuten zu sehen bekommt, perverser Dünnschiss eines kranken Hirnes.

Der Anfang ist eigentlich fast noch das Beste am Film. Da bekommt man immerhin ein paar nette Mädels zu sehen, aber eines der zentralen Probleme dieses Filmes, sind seine drei Hauptdarsteller. Im ersten Drittel gibt’s keine Dialogzeile, bei der nicht „geile Brüste“ oder „Lass uns Ficken“ im übertragenen Sinne rausgelassen wird. Das geht einem mit der Zeit, so sehr man auch das ein oder andere Girl im Film nackt sehen möchte ( ;) ), ziemlich auf die Eier. Einer davon hat sogar eine Tochter? :D Naja, auf jedenfall sind das wohl für die wenigsten wirkliche Identifikationsfiguren. Und wie soll man sich dann gross um sie kümmern in der nächsten Stunde?

Absolut unglaubwürdig sind gegen Ende auch die Handlungen von Paxton. Was um alles in der Welt kümmert ihn die Asiatin, die er kaum kennt und um sie zu retten sogar noch sein Leben aufs Spiel setzt? Der verwandelt sich augenblicklich in den Retter und am Ende mutiert er natürlich noch zum kaltblütigen Killer. Naja, wer's glaubt...

Handwerklich ist Eli Roth das Ganze aber ganz nett gelungen. Die Szene mit dem Auge ist wirklich sehr abstossend. Sowas muss echt nicht sein. Das war auch die einzige Stelle, bei der ich ab der Gewalt wirklich den Kopf geschüttelt habe, was bei mir wirklich nicht sehr oft vorkommt. Zurück bleibt für mich eine passable erste halbe Stunde, auch wenn mir die drei Hauptdarsteller ziemlich auf den Sack gingen. Das haben die hübschen, aber eben auch zweiseitigen Frauen ein wenig lindern können, ansonsten hätte ich die dümmlichen Verhaltensweisen dieser drei hängengebliebenen, für Studenten geistlich ziemlich beschränkten Amerikaner, wohl nicht länger ausgehalten. Wegen dem doch ganz guten Deutungsraum, kann man sich den Film aber antun. Im Grossen und Ganzen aber doch sehr sehr dürftig.


07.04.07

300

18:17

USA 2006 - Regie: Zack Snyder - Kino Talgarten Winterthur - IMDb


This is where we hold them. This is where we fight. This is where they die.

Ein Film für die Sinne. Was man da an Bildern sieht, gab es vorher noch nie. Atmosphärisch sehr gut und stilistisch ebenfalls eine Wucht, die einen manchmal fast erdrückt. Das Comic hab ich nie gelesen und auch sonst bin ich mit der griechischen Geschichte alles andere als gewannt, aber es ist unübersehbar, dass es dem Film an Story fehlt. So eindrücklich die Bilder auch sind, so etwas wie Spannung, kam bei mir nicht auf.

Zu Beginn wird die Geschichte der Spartaner erzählt. Wie sie zu den Kriegern wurden, die man dann mit übertrieben durchtrainierten Körpern „bewundern“ kann. Der Anfang ist recht behäbig, vor allem auch der langweiligen Dialoge wegen. Sehr oft sind diese auch unfreiwillig komisch geraten. Kaum ziehen die 300 Spartaner in den Krieg, geht’s aber richtig los. Natürlich nicht im Bereich der gesprochenen Sprache, sondern was den Look und die Action anbelangt. Das wurde alles hervorragend inszeniert. Man sollte es aber mit der Liebe für den Krieg nicht übertreiben. Diesen kriegliebenden Unterton fand ich, weil er so übertrieben daher kam, an einigen Stellen fast schon lächerlich und ich konnte mir den ein oder anderen Lacher echt nicht verkneifen.

Vom Look her wie gesagt absolut wuchtig, aber mir fehlte es auch an Spannung. Der geschichtliche Hintergrund ist viel mehr Mittel zum Zweck und den Ausgang der Geschichte, kann sich jeder, der in der Schule schon mal die Wahrscheinlichkeitsrechnung durchgenommen hat, ausmalen. Manchmal wünschte ich aber, meine geliebte Fussballmannschaft hätte den gleichen Willen zum Sieg, wie König Leonidas.


06.04.07

Insomnia

16:22

USA 2002 - Regie: Christopher Nolan - DVD Warner - IMDb


You're about as mysterious to me as a blocked toilet is to a fucking plumber.

Was wir hier mit Insomnia von Christopher Nolan serviert bekommen, ist wieder ein hervorragender Thriller. Schauspielerisch ist der Film eine Wucht. Al Pacino spielt den an Schlaflosigkeit leidenden Detective Dormer bravourös, Hilary Swank mimt die noch grünschnabelige Hilfspolizistin überzeugend und Robin Williams für eine Mörderrolle zu casten war sehr mutig. Hat sich am Ende aber mehr als ausbezahlt. Auch er kann den Zuschauer mit seiner mysteriösen Art und Weise fesseln. Hätte eine derartige Leistung von ihm nicht erwartet.

Ein weiterer Pluspunkt ist auch in diesem Film die Atmosphäre. Alaska als Schauplatz fand ich perfekt und Dormers Schlaflosigkeit macht die Handlung gegen Ende hin immer spannender, weil man genau weiss, das er nächstens umkippen wird oder was passieren wird, in Bezug auf sein Konzentrationsdefizit. Das hat Nolan mal wieder absolut überzeugend rübergebracht. Was der an Atmosphären aufbauen kann ist mehr als nur bemerkenswert. Und wie er mit der menschlichen Psyche spielt erst Recht! Hier ist es die Schlaflosigkeit, in Memento war es das Kurzzeitgedächtnis, in Batman die inneren Ängste (vor der Fledermaus) und in The Prestige wird's wohl auch einen solchen Unterton geben. Zumindest lässt das der Trailer hoffen.

Die Grundstimmung des Filmes ist eher ruhig. Doch es werden immer an den richtigen Orten die genau richtigen Akzente gesetzt, die den Drive des Filmes aufrecht erhalten. Dazu gehören sicherlich die Verfolgungsjagd auf den Baumstämmen, die Nebelszene oder auch das Finale. Insomnia ist ein hervorragender Thriller, den man sich, wie jeden anderen Nolan Film auch, ohne Bedenken viele Male anschauen kann.

Memento hab ich mal vor zwei Jahren gesehen und der gefiel mir ebenfalls sehr gut. Da ich nicht mehr ganz so sicher bin, wie der war, kann ich also nicht sagen, ob mir Insomnia jetzt besser gefiel als Memento. Eins ist aber klar, dass Batman Begins wohl weiterhin mein Favorit bleiben wird. The Prestige muss ich mir noch anschauen. Dauert ja nicht mehr allzu lange, bis der in HD erscheint.


31.03.07