Canada/Japan/USA/France 2006 - Regie: Christophe Gans - DVD Frenetic - IMDb
Mother is God in the eyes of a child.
Das Spiel hab ich damals im zarten Alter von 11 Jahren mit Kollegen verschlungen und dabei gebibbert und gezittert wie danach lange nicht mehr. Es war einfach nur beeindruckend. Auch heute ist es für mich in Sachen Atmosphäre ein Massstab im Gamebereich welches seines Gleichen sucht. Hach, weshalb werden heute nicht mehr solche Geniestreiche produziert in dem Bereich. Jedes Spiel gleicht sich doch heutzutage wie ein Ei dem andern. Wie dem auch sei, hier soll es nun um die Verfilmung des besten Horrorspiels für die Playstation gehen.
Christophe Gans ist mit seiner Verfilmung klar die beste Videospieladaption gelungen. Es sind sehr viele Parallelen zum Spiel zu erkennen sowie viele kleine Details für den der das Spiel noch gut kennt. Die Atmosphäre dieser verlassenen Stadt Silent Hill wurde sehr gut eingefangen, genauso wie die Höllenwelt mit ihren dreckigen und verbluteten Wänden authentisch zum Leben erweckt wurde. Dabei hat man auch die Soundkulisse nicht vernachlässigt. Die ist absolut genial. Wenn Rose in diese Höllenwelt gelangt ertönen erstmal diese Sirenen, bevor dann der Bass und die Rears in der Satanswelt so viel zu tun bekommen wie sonst in zwei Filmen nicht. Das Spiel wurde also definitiv mit sehr viel Liebe zum Detail zum Film adaptiert und gewinnt das Rennen gegen die anderen Verfilmungen somit nur allein damit locker.
Die Besetzung kann sich auch mehr als sehen lassen. Sean Bean, der einfach immer gut ist, und Radha Mitchell hätten wirklich nicht besser besetzt werden können. Dass Laurie Holden die Polizistin Cybil verkörpert wusste ich im Vornherein gar nicht. Längere Haare stehen ihr aber besser. Die Story ist, soweit ich mich noch ans Game erinnern kann, nicht ganz so wie im Spiel. Die Locations wurden zwar übernommen, genauso wie die Monster, aber das Finale endet hier in der Kirche bei einer Heerschar Bewohner, die immer noch wie im Mittelalter zu leben scheinen. Eine solche Menschenmasse gab es im Spiel definitiv nicht. Das hätte diese Verlassenenstimmung klar gedämpft und das ist eigentlich das Einzige was ich ein wenig zu beanstanden habe. Dass man plötzlich so viele Bewohner sieht, nimmt der Stadt ihr geheimnisvolles Dasein. Schlussendlich ist meiner Meinung nach die Stadt Silent Hill der Hauptcharakter und sollte auch dementsprechend gegen Ende mehr einbezogen werden. Christophe Gans hat also auch viele Sachen selbst reininterpretiert, was ich auch gut finde, wenn sich das Resultat dann sehen lässt. Ein paar gorige Momente fehlen im Finale auch nicht. Da kommen wirklich fast alle auf ihre Kosten.
Endlich mal eine Gameverfilmung bei der man sichtlich das Gefühl hat, dass der Regisseur das Spiel gespielt hat. Da habe ich einige Sachen erkannt, die ich mit 11 Jahren früher auch gesehen hatte, nur im Videospiel. Für mich die beste Verfilmung eines Games und ich bin mir so was von sicher, dass wir lange nicht ein ähnlich gutes Produkt in dieser Filmsparte sehen werden. Jedenfalls so lange Uwe Boll noch frei herum läuft. Jetzt würde ich am liebsten gleich das Spiel wieder durchspielen, doch ich Idiot musste es natürlich mitsamt Playstation verkaufen!
11.11.06
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