The only way you're walking out of this jail cell is when we take you out to execute you.
Eine Vielzahl dieser Argumente kann ich absolut unterschreiben. Bale durchgeht in der Tat ein schwaches Jahr, nachdem er schon in "Terminator Salvation" nicht überzeugen konnte und nun auch in diesem Film einiges zu wünschen übrig lässt. In letzter Zeit war er in zahlreichen Filmen zu sehen und diese vielen Leistungen in kurzer Dauer gaben nun halt doch zu erkennen, dass er vielleicht nicht der versierte Schauspieler ist für den ihn viele hielten. Johnny Depp und Marion Cotillard hingegen spielen solide genauso wie der Rest des Casts, darunter einige bekannte Gesichter früherer Manns.
Am meisten leidet "Public Enemies" an der schwachen Charakterzeichnung und der Tatsache dass die Figuren nicht viel von sich bekannt geben. Was bei "Miami Vice" noch vorzüglich funktionierte, da man dort zwei Undercover Cops verfolgt deren Aufgabe und Leben es ist sich möglichst diskret zu verhalten, kommt diesse Eigenschaft einem renomierten Bankräuber wie John Dillinger einer war nicht so gut. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Depps Fähigkeiten als Schauspieler verschwendet wurden. Auch bei Bales Charakter, Mervin Purvis, hätte ich mir mehr Einsicht in die Seele eines der ersten FBI-Agenten gewünscht. Mann setzt bei beiden Charakteren zuviel Vorwissen voraus. Beispielsweise kommt gegen Ende das Widerstreben von Purvis gegenüber dem Einsatz zu harter Handlungsmethoden (bspw. bei der Interogation), welches schliesslich zu seinem Selbstmord führt, viel zu wenig klar zum Ausdruck. In dieser Hinsicht hat man eindeutig Potential verschenkt, denn es reicht nicht, die Akteure einfach nur an den Originalschauplätzen agieren zu lassen.
Absolut überzeugend und herausragend ist hingegen einmal mehr Michael Manns Einsatz der HD Kamera, mit der er nicht nur tolle Bilder erreicht, sondern auch ein Authentizitätsgefühl der 30er Jahre das bis heute mit herkömmlicher Filmtechnik nicht erreicht wurde. Stilistisch also weiterhin absolut auf der Höhe. Am Ende muss ich aber schon noch festhalten, dass ich gut unterhalten wurde. Nur, den faden Nachgeschmack dass hier eben doch mehr drin gewesen wäre bringt man auch nicht weg. Next up ist eine Verfilmung des Lebens von Kriegsfotograf Robert Capa. Mal schauen was er draus machen kann. Gegen einen weiteren modernen Thriller hätte ich hingegen auch nichts einzuwenden...
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