The X Files: I Want to Believe

02:05

Let's just say that I want to believe.
Chris Carter (USA/Canada 2008)
Kino Kiwi Winterthur


Als Fan der Serie hoffte ich natürlich dass Chris Carter nach langjähriger Abstinenz vom Regiestuhl sein Handwerk nicht verloren hatte und auf die ausgezeichneten Leistungen der 90er Jahre Staffeln zurückgreifen konnte. Zu meiner Erleichterung hat er sein Metier weiterhin im Griff, doch leider in all den Jahren auch kein bisschen weiterentwickelt oder verbessert. Der neueste Film fühlt sich wirklich so an wie eine 45 minütige gute, jedoch nicht hervorragende, Akte X Folge die ganz einfach gestreckt wurde um daraus einen abendfüllenden Film zu schaffen. Dass Carter und Spotnitz eher gewohnt sind kürzere Scripts für Serien zu schreiben merkt man leider an einigen Längen, die man bei einer Folge einfach gestrichen hätte. Zudem ist der Film nicht sonderlich kreativ gefilmt sondern eher "langweilig" und zu meinem grössten Entsetzen hat man das berühmte Intro nicht integriert, was erstens die X Files Stimmung sofort auf die Zuschauer zurückgebracht hätte und zweitens mehr als gut gepasst hätte gibt es ja sonst zu Beginn gar keine Credits.


Abgesehen von diesen oben genannten negativen Dingen macht der Film nicht viel falsch. Wie schon gesagt, als Serienepisode wäre das eine überduchschnittlich gute und unterhaltsame geworden, aber als Film fehlt dem Ganzen noch der letzte Kick. Der Sprung in puncto Inszenierung vom Ende der Serie 2002 bis heute ist nicht ersichtlich. Nach sechs Jahren muss man auch das Style ein wenig auffrischen, was eben nicht gemacht wurde - da waren Chris Carter & Co einfach zu vorsichtig. Nach der Ankündigung eines zweiten Akte X Filmes letztes Jahr hätte man sich auch durchaus ein bisschen mehr Zeit lassen können um das Ganze noch besser zu machen und attraktiver zu vermarkten, denn jetzt versinkt der Film halt leider im Schatten von The Dark Knight und ein Sommerrelease für diese im tiefen Winter spielende Story passt irgendwie auch nicht. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Macher hier ein wenig gehetzt wurden.

Wie dem auch sei, die Story ist nicht schlecht, nur eben etwas dünn für 100 Minuten, und das Wiedersehen mit alten Bekannten (nicht nur Duchovny und Anderson) macht eben doch Freude. Am Ende wurde ich zwar nicht überrascht, aber auch nicht gross enttäuscht und damit gebe ich mich zufrieden. Sollten sich die Macher für weitere Filme entscheiden, dann müsste man das Ganze aber bombiger machen und weniger zurückhaltend sein.

1 Kommentare:

Dominik hat gesagt…

Ziemlich interessant. Wollte mir den Film auch ansehen. Aber nachdem er jetzt eher wie ein Serienteil ist, werd ichs wohl lassen...

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