Seraphim Falls

14:19

Nobody can protect nobody in this world.
David Von Ancken (USA 2006)
DVD

Seraphim Falls erzählt die klassische Geschichte vom Jäger und Gejagten. Über die gesamte Länge verfolgt Carver (Liam Neeson) Gideon (Pierce Brosnan) und der Film legt dabei zu Beginn die Akzente ganz klar auf die Impressionen. Es dauert schon rund eine halbe Stunde bis mal endlich eine vollständige Phrase mit Nebensätzen gesprochen wird. Zuvor soll der Zuschauer vor allem das Leiden Gideons bei der Flucht, unter anderem durch einen eiskalten Fluss im Winter, erfahren. Weshalb er überhaupt gejagt wird liegt lange Zeit im Dunkeln. Nur einige Flashbacks lassen erahnen, dass für Carver doch noch mehr dahintersteckt als nur Söldnergeld. Der Film ist also die meiste Zeit in Bewegung und liefert nur ganz kurze Verschnaufpausen. Pierce Brosnan hat man, zusammen mit seiner Leistung in The Matador, so gut noch nie gesehen. Liam Neeson ist gewohnt die Ruhe in Person und stellt ein gutes Gegenstück zu Brosnans Figur. Nach einer wirklich starken und temporeichen ersten halben Stunde, flacht das Geschehen in der Mitte ein wenig in die Genrekonvention ab, bevor dann für das Finale ein komplett unkoventioneller Weg eingeschlagen wurde, den man so nicht erwarten dürfte. Hebt den Film, zusammen mit Brosnans überzeugender Darstellung, über den Durchschnitt.

2 Kommentare:

watcherer hat gesagt…

Ich finde die Szenen mit Anjelica Huston viel zu surreal, aber insgesamt hat mir dieser Film auch gut gefallen. Finanziell war er ein Flop, er hat weltweit weniger als eine Million Dollar (laut boxofficemojo.com) eingebracht, aber qualitativ sind die zur Zeit in Hollywood produzierten Western in der Regel sehr gut, auch wenn es nur wenige sind. Genau umgekehrt ist es leider bei Action- und Horrorfilmen; davon gibt es unendlich viele, aber nur wenige sehr gute.

Fox Mulder hat gesagt…

Liegt wohl daran, dass Western nur noch von den Leuten gemacht werden, die das Genre mögen und wissen wie es erzählt werden muss.

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